Dilsberg "menschlich" |
Roswitha SperberMusik ist mein Leben - ausgetretene Pfade bin ich nie gegangen Leben und Leistung: Die dynamische „Grande Dame“ der Musik - eine bekannte und beliebte Konzertsängerin, Pädagogin, Jurorin, Kulturmanagerin, Begründerin verschiedener Konzertreihen, Festivals, Ensembles und des Heidelberger Künstlerinnenpreises - steckt als echte Kurpfälzerin nach wie vor voller Ideen für die Metropolregion Rhein-Neckar. Zwei Jahre vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs wurde Roswitha Sperber in der damals meist bombardierten Stadt Deutschlands Ludwigshafen am Rhein, nahe dem Werksgelände des Chemie-giganten BASF geboren. Im hochmusikalischen Elternhaus wurde an den beiden Flügeln ununterbrochen geübt und musiziert. Die Mutter hatte Musik studiert, der Vater, Ingenieurwissenschaftler - Träger der Dieselmedaille in Gold - war ein außergewöhnlicher Amateurpianist. Schon als Student hatte er Lotte Lehmann bei einem Liederabend begleitet. Daneben beanspruchten zwei der drei Brüder die Instrumente. |
Als Anerkennung für ihre besonderen Verdienste verlieh Bundespräsident Johannes Rau im Jahr 2000 Roswitha Sperber das Bundesverdienstkreuz am Bande. - Foto: Zantopp |
Interview zur Person im SWR4 „Kurpfälzer Köpfe“ 27.01.2016 |
Bericht zum Heidelberger Künstlerinnenpreis 2016 im SWR2 Kulturjournal am 24.02.2016 |
Frankfurter Allgemeine Zeitung/Ellen Kohlhaas: „Roswitha Sperber meistert mit ihrer offenen, schlank geführten, warm leuchtenden Stimme problemlos die melismatischen Entladungen(…). Ebenso wenig Mühe hatte die Sängerin dank des guten Sitzes ihrer Stimme mit Musik des 20. Jahrhunderts, der sprunghaften Melodik bis in extreme Lagen und der wortnahen, oft klangmalerischen Deklamation“. |
Besondere Stationen bildeten die Einladung der deutschen Botschaft in Washington zu einem Liederabend mit Werken von Komponistinnen, die Teilnahme am Festival „A tribute to Germany“ im Kennedy Center, die Vortragsreise durch Brasilien zum Thema deutsche Komponistinnen, sowie ein Konzertbeitrag zum selben Thema im „4th International Congress on Women in Music“ in Atlanta USA; die Einladung des russischen Komponistenverbandes zum Festival für Neue Musik Moskauer Herbst, die Zusammenarbeit mit Rumänien, Konzerte und Aufnahmen in Bukarest und im Rumänischen Rundfunk, die Beobachtung als Berichterstatterin des Deutschen Musikrates des Festivals für Neue Musik in Budapest. Unvergessen ist das Konzert mit dem Bremer Philharmonischen Staatsorchester und der Teiluraufführung des vokalsinfonischen Werkes „Urariadne“ von Myriam Marbe, (aufgezeichnet von Radio Bremen), die Teilnahme im „Festival de Wallonie“ mit Musik des Barock und Werken von Clara und Robert Schumann, die Konzertserie „Musik und Sprache“ mit Uraufführungen europaweiter Auftragskompositionen, zusammen mit dem Diabelli Trio, die Uraufführung „Flöten des Lichts“ von Adriana Hölszky mit dem Stuttgarter Bläserquintett und sich anschließender CD Produktion, die Uraufführung der 4. Sinfonie von Galina Ustwolskaja, die Zusammenarbeit mit Christoph Eschenbach und Leif Segerstam in verschiedenen Aufführungen der 9. Sinfonie und mit KMD Peter Schumann in Bachs Passionen sowie zeitgenössischer Musik. Spannend war die erste Aufführung am historischen Ort aller Werke, die Johannes Brahms während seiner Sommeraufenthalte in Heidelberg-Ziegelhausen geschrieben hat. Die erste Aufführung aller Werke Pergolesis „Pulcinella im Originalkostüm“, die Strawinsky seiner Pulcinella-Komposition zu Grunde gelegt hat, aber nie erklärte, welche Werke das waren. Rundfunkaufnahmen mit barocker und zeitgenössischer Musik beim SWR, WDR, NDR, HR und Radio Bremen sowie dem belgischen und rumänischen Rundfunk. Kompositionsaufträge gemeinsam mit dem von Roswitha Sperber gegründeten und künstlerisch geleiteten Heidelberger Festival Ensemble, das aus Musikerinnen und Musikern baden-württembergischer Spitzenorchester und der freien Konzertszene bestand und das vom Deutschen Musikrat und vom Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg gefördert wurde, vergab sie über 40 Kompositionsaufträge an Komponistinnen in aller Welt. |
Veröffentlichungen als Herausgeberin und Koautorin: 1987 Komponistinnen gestern - heute Internationales Festival Heidelberg 1987, mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Rita Süssmuth 1991 Dokumentation und Kongressbericht „Komponistinnen 5 Jahre Internationales Festival Heidelberg - 5th International Congress Women in Music“, mit einem Grußwort von Prof. Dr. Rita Süssmuth 1992 Dokumentation - Kongressbericht „Russische Avantgarde - Musikavantgarde im Osten Europas“, mit einem Geleitwort von Dr. Angela Merkel 1997 Dokumentation „10 Jahre Kulturinstitut Komponistinnen,10 Jahre Internationales Festival für Neue Musik GegenWelten, 10 Jahre Heidelberger Festival Ensemble“, mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ludwig Finscher. Erschienen im Wolke Verlag, Hofheim. 1996 Im Auftrag der Bundesregierung/ Inter Nationes - Goethe Institute das Buch „Komponistinnen in Deutschland“, mit beigefügter CD (Auflage 10.000), das weltweit in den deutschen Kulturinstitutionen aufliegt und auch ins Englische übersetzt wurde. 2012 In Zusammenarbeit mit dem Theater und Orchester/Stadt Heidelberg das Buch „Visionen-Aufbrüche, der Weg ins 21. Jahrhundert, 25 Jahre Heidelberger Künstlerinnenpreis-Musikpreis der Stadt Heidelberg“, mit einem Geleitwort von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner und beigefügter CD. Erschienen im Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg. |
Prof. Dr. Rita Süssmuth und Roswitha Sperber Foto: Mathias Ernert HD (Repro) - Preisträgerinnen im Schlosshof - v.r. Ruth Zechlin, Myriam Marbe, Ruth Schonthal, Roswitha Sperber - (Foto Stefan Kresin) |
Für die Ordensverleihung durch den Bundespräsidenten hat der Gesamtvorstand des „Kulturinstituts gestern-heute e.V.“ Frau Roswitha Sperber vorgeschlagen. Dieser Vorschlag, der im Übrigen von Inter Nationes als Mittlerorganisation der amtlichen Kulturarbeit der Bundesrepublik nachhaltig befürwortet wird, findet meine volle Unterstützung. Das Kulturinstitut Komponistinnen gestern-heute e.V. hat von der Stadt Heidelberg seit vielen Jahren Projektzuschüsse erhalten; seit 1991 wird das Kulturinstitut institutionell gefördert. Außerdem wird jährlich ein Landeszuschuss des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gewährt. Dem selbstgesteckten Ziel, Kompositionen von Frauen in den herrschenden Musikbetrieb einzuführen, ist das Kulturinstitut Komponistinnen in hervorragender Weise gerecht geworden. Als Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg würde ich es sehr begrüßen, wenn Frau Sperber durch eine Ordensverleihung ausgezeichnet würde. Beate Weber, Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg im August 1999.
Auf weitere Empfehlung von Erwin Teufel, Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg verlieh Bundespräsident Johannes Rau in Anerkennung ihrer besonderen Verdienste für Volk und Staat Roswitha Sperber im Jahr 2000 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. |
Roswitha Sperber und Bundespräsident Johannes Rau im Jahr 2000 Foto: privat 1988 wurde Roswitha Sperber mit dem Preis des „International Congress on Women in Music“ (USA) für ihren engagierten Einsatz zur Verbesserung der Situation der Komponistinnen ausgezeichnet. 2000 verlieh Bundespräsident Johannes Rau Roswitha Sperber für ihre kulturellen Verdienste für Volk und Staat das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die damalige Heidelberger Oberbürgermeisterin Beate Weber würdigte in ihrer Empfehlung die Kreativität, den unermüdlichen Arbeitseinsatz, die Sachkenntnis, die weltweiten Kontakte und Wertschätzung von Roswitha Sperber. Staatssekretär Michael Sieber hob in seiner Laudatio hervor, mit dem „GEGENWELTEN Festival“, noch vor Öffnung der Grenzen, Brücken nach Osteuropa geschlagen zu haben. Die Begegnungsplattform für Musikschaffende aus unterschiedlichen Kulturkreisen, aus Ost und West in der heutigen Metropolregion Rhein-Neckar, der alten Kurpfalz, wurde weltweit wahrgenommen. Roswitha Sperber wurde in das Präsidium des Landesmusikrates Baden-Württemberg berufen sowie, zum Thema Frauen und Medien, in den Deutschen Musikrat und wurde Mitarbeiterin der ersten Komponistinnen-Lexikons, des „New Grove of Women Composers“. --- 1981 Gründung der „Gesellschaft der Freunde der Kammermusik“ in Neckargemünd. In diesem Rahmen übernahm Roswitha Sperber die künstlerische und organisatorische Leitung der städtischen Kammerkonzerte sowie 1978 der „Dilsberger Matineen“ in der Evangelischen Kirche für eine neue Orgel. Später fanden diese im Kommandantenhaus statt, dem heutigen Sitz der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis e.V. . Schnell wurden die Veranstaltungen durch die innovativen Programme mit selten gespielten Werken, Uraufführungen, Workshops und Künstlergesprächen überregional bekannt. Die Feuilletons berichteten und der Rundfunk zeichnete auf, bis heute einzigartig. |
Bild 1: Dilsberger Capella mit Helmut Erb (Trompete), Roswitha Sperber (Mezzosopran) Monika Schwamberger (Violoncello), Marianne Boettcher (Violine), KMD Diethelm Kaufmann (Cembalo), Hermann Schemmel (Orgel) Bild 2: Die Eröffnung des Vortragsaales im Kommandantenhaus mit Ortsvorsteher Stefan Wiltschko und Landrat Albert Neckenauer. |
v.l. Heidelberger Festival Ensemble mit dem Stuttgarter Bläserquintett (die Herren) v.l. Uta Kutter a.G., Roswitha Sperber, Gunild Cramer-Reimold, Edith Salmen-Weber 1986 erfolgte in Heidelberg die Gründung des „Kulturinstituts Komponistinnen, gestern-heute“. Dabei prägte Roswitha Sperber dessen Konzeption, insbesondere als Künstlerische Leiterin des Festivals für Neue Musik „GEGENWELTEN“. Der Heidelberger Künstlerinnenpreis, den sie zusammen mit der Landesregierung 1987 ins Leben rief, wurde das Herzstück der internationalen Begegnungen. Als musikalischen Träger der Festivals gründete sie, zusammem mit dem Flötisten Willy Freivogel (RSO Stuttgart), das Heidelberger Festival Ensemble. Als Kuratorin der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis brachte sie das Stipendienmodell für junge Komponistinnen und Komponisten im Kommandantenhaus Dilsberg auf den Weg und lenkte den Blick im besonderen Ambiente auf das Musikschaffen unserer Zeit. Nach dem Ausstieg der Stadt Heidelberg aus der Festivalfinanzierung initiierte sie zur Mitgestaltung des GEGENWELTEN Festivals die Zusammenarbeit der Kulturstiftung Rhein - Neckar - Kreis mitder Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und ihrer Jazzabteilung. Zum Abschluss ihrer Festivalarbeit wurde Roswitha Sperber 2005 mit dem Heidelberger Künstlerinnenpreis Rhein Neckar ausgezeichnet. Die künstlerische Gesamtverantwortung des GEGENWELTEN Festivals übernahm Rudolf Meister, Juryvorsitzender und Präsident der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. |
Rudolf Meister schrieb in der Preisbegründung: „Das GEGENWELTEN Festival hat sich zum Ziel gesetzt, die Einheit von Komposition, Interpretation, wissenschaftlicher Reflexion und pädagogischer Vermittlung ebenso zu stärken wie die Zusammenarbeit der verschiedenen Kulturträger Rhein-Neckar. Gleichzeit ist ein besonderer Aspekt des GEGENWELTEN Festivals die Förderung von Komponistinnen durch Aufführung ihrer Werke und die Vergabe eines Preises (. . .) Roswitha Sperber hat sich für die genannten Ziele beispielhaft eingesetzt. Der Künstlerinnenpreis 2005 wird ihr deshalb für ihr Lebenswerk verliehen“. |
Roswitha Sperber war zweimal verheiratet, hat zwei Söhne, drei Enkel und lebt in Neckargemünd-Dilsberg und zeitweise in Italien. Ihre Wünsche und Visionen:Das Werk einer zeitgenössischen Komponistin als Pflichtstück in den Wettbewerben der Landesmusikräte und des Deutschen Musikrates Bessere Netzwerke und Zusammenarbeiten in der Metropolregion Rhein-Neckar in einem gemeinsamen herausragenden Kulturprojekt: Der Heidelberger Künstlerinnenpreis wird zum Preis der Metropolregion, in Zusammenarbeit der Städte Heidelberg UNESCO City of Literature (mit Kompositionsaufträgen zu Literaturvertonungen der Schola Heidelberg) und Mannheim UNESCO City of Music mit seiner Tradition in der Arbeit für Komponistinnen (Kompositionswettbewerb und Opernaufträgen des National Theaters an Komponistinnen). |
Stimmen der Anderen: Prof. Dr. Ludwig Finscher (Ordinarius an der Universität Heidelberg 1981 bis 1995) zum 10. Jubiläum der Heidelberger Arbeit „Unbeirrbarkeit, Enthusiasmus und Energie der Gründerin Roswitha Sperber und eine kleine Schar idealistischer Mitstreiter haben aus bescheidenen Anfängen eine Institution entwickelt, die längst zu einem wichtigen Zentrum zeitgenössischer Musik in Deutschland geworden ist und die weit über die Grenzen der Republik hinauswirkt; Stadt und Land haben, die Wichtigkeit der Sache sehend und den Erfolg des Unternehmens honorierend, ihre Unterstützung nicht versagt. Das Konzept hat sich bewährt. Für viele Komponistinnen der Gegenwart sind die Heidelberger Festivals wichtige Stationen in die Öffentlichkeit geworden. Für die Öffnung der deutschen kompositorischen „Szene“ zur Internationalität und besonders der Kontakt mit den ostmitteleuropäischen und osteuropäischen Ländern hat das Institut Wesentliches geleistet. Der Heidelberger Künstlerinnenpreis ist zu einem der wichtigsten Kulturpreise des Landes geworden; die kluge Auswahl der Preisträgerinnen hat geholfen Grenzen zu öffnen, Qualitätsmaßstäbe zu setzen, die stilistische Vielfalt zeitgenössischen Komponierens bewusst zu machen, arrivierte Komponistinnen zu ehren, junge Komponistinnen zu ermutigen (…) Die Verbindung der Festivals mit kleinen musikwissenschaftlichen Symposien hat in entspannter und intimer, das Gespräch fördernder Atmosphäre Kontakte zwischen Wissenschaft und kompositorischer Avantgarde ermöglicht, die es sonst kaum gibt und die für beide Seiten fruchtbar geworden sind und weiter fruchtbar sein werden“. Prof. Dr. Franz Müller-Häuser (Präsident des Deutschen Musikrates 1988 bis 2003) (…) „Der Deutsche Musikrat kann sich darüber freuen, dass er seinen Beitrag dazu leisten konnte. Und so wünsche ich dem Kulturinstitut Komponistinnen, dem Internationalen Festival und ganz besonders auch dem Heidelberger Festival Ensemble, das wesentlich dazu beigetragen hat, die deutsche Kulturlandschaft neu zu prägen, noch das eine oder andere weitere Jahrzehnt verdienstvollen Wirkens. Der Deutsche Musikrat wird mithelfen, die eingeleiteten Prozesse weiterzuentwickeln.“ Beate Weber (Oberbürgermeisterin der Stadt Heidelberg 1994-2006) „Kreativität, Sachkenntnis, unermüdlicher Arbeitseinsatz, weltweite Kontakte und Wertschätzung sind die Kennzeichnen der Arbeit von Roswitha Sperber“. Prof. Dr. Nanny Drechsler (Musikhochschule Karlsruhe) ( …) „Öffnung des Blicks nach Osteuropa, Sicht-und Hörbarmachung der Werke von Komponistinnen des asiatischen Kulturraums, Flexibilität für werkoffene intermediale Konzepte, Wege zum Jazz, zur Improvisation, Einbeziehung der Komponistinnen der Vergangenheit, deren Werke erst in den letzten fünfzig Jahren ,forschungswürdig' sind – ein emanzipatorischer Wesenszug der Heidelberger Arbeit des Kulturinstituts Komponistinnen, welches sich nie radikal feministisch verstehen wollte, sondern mit dieser Schwerpunktsetzung immer auch eine lebendige Kommunikation mit der altbewährten Kulturtradition im Sinn hatte (…)“. Prof. August Everding (1998/1999 Präsident des Deutschen Kulturrates) „Sehr geehrte Frau Sperber, ich hoffe, dass wir auch in diesem Jahr auf Ihre Unterstützung, Ihre Ideen und Ihre Mitwirkung im Konzert der Bundeskulturverbände rechnen können“. Frank Kämpfer (Redakteur für Neue Musik am Deutschlandfunk) „Roswitha Sperbers Initiative vor mehr als einem Vierteljahrhundert war alles andere als ausschließlich frauenpolitisch gedacht: Der Künstlerinnenpreis beabsichtigte vielmehr Begegnungen mit kreativ tätigen Menschen und ein vertieftes Hineinloten in andere Leben, Kulturen und Länder. Vor allem anfangs waren diese mental nicht nur fern, sie lagen auch hinter einem eisernen Vorhang, anfangs hatte jeder einzelnen Preis eine spezifische Konnotation: eine in ihrer Jugend aus Deutschland Vertriebene wurde rehabilitiert, eine in Deutschland Gestrandete begann hier einen Neustart. Jüngeren Frauen galt er als Ansporn, Ältere nahmen ihn als Ehrung für Lebenswerk und Lebensweg. Wer also an der Seite der Initiatorin für Preis und Preiskonzert einstand, einsteht, hat mehrerlei im Sinn: den politisch-kulturellen Brückenschlag, den Förder- und Entwicklungsgedanken¸ drittens den Wunsch, etwas selbst mitzugestalten, das noch zu wenig öffentlich ist. Nicht zuletzt: Den Preis zu vergeben, heißt bis heute auch, Neuer Musik Öffentlichkeit zu verleihen. Neue Musik als Teil politisch-kultureller Öffentlichkeit zu verstehen. Ungeachtet mancher Resignation und Intrige hat sich der Heidelberger Künstlerinnenpreis seit Mitte der 80iger Jahre bis heute fortführen lassen. Dass der Preis seit 2007 wieder städtisch verankert ist, verdankt sich in hohem Maße Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner sowie dem Engagement von Peter Spuhler, seinerzeit Intendant von Theater und Philharmonie, und GMD Cornelius Meister. Roswitha Sperber vermochte es, bei ihnen Visionen zu wecken, den Preis neu zu justieren und in seiner Bedeutung zu steigern“. Zur Initiatorin: „Von Anfang an stimmten wir darin überein, Dogmatik aller Art abzulehnen. Zum Beispiel die Frauen in der Musik nicht in ein neues Getto zu sperren, stilistisch offen und vor allem nicht rein „ästhetisch“ zu sein, unterhaltend und ernst nicht zu trennen, Musik auch früherer. Jahrhunderte innig zu lieben und offen zu sein für die Jungen, für Gegenwart, für alles, was kommt. Das Einzelkämpferische war mir an Roswitha immer besonders sympathisch und – bestens vertraut. Ihr Nicht-aufgeben-wollen, ihr Fähigkeit, Partner zu finden und bei Bedarf neue Wege zu gehen. (…) Klaus von Trotha (Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden - Württemberg 1996 - 2001) "Die Internationalen Festivals für Neue Musik Heidelberg - GEGENWELTEN unter der künstlerischen Leitung von Roswitha Sperber hat stets das Ziel verfolgt, unbekannten und jungen Komponisten aus allen Ländern ein Forum zu sein, deren Kontakte mit Wissenschaft und Öffentlichkeit zu fördern und sich über Grenzen hinweg für zeitgenössische Komponistinnen und Komponisten einzusetzen. Das GEGENWELTEN - Festival ist heute in der Baden -Württembergischen Musiklandschaft fest etabliert. Es ist zu einer internationalen Plattform für Zeitgenösische Musik und zu einem anerkannten Treffpunkt von Wissenschaftlern und Künstlern geworden. Sein besonderer Stellenwert spiegelt sich auch in der Verleihung des Verdienstordens am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschlands an die Festivalgründeri Roswitha Sperber wieder. Ihr gelten besonderer Dank und Anerkennung. Der Heidelberger Künstlerinnenpreis, der im Rahmen jeden Festivals verliehen wird, zählt zu den wichtigsten Kulturpreisen des Landes. Für zahlreiche Komponistinnen, die heute international anerkannt sind, stand dieser Preis am Beginn ihrer Karriere. Als musikalischer Träger des Festivals hat das Heidelberger Festival Ensemble durch seine besondere Programmgestaltung und Vergabe zahlreicher Kompositionsaufträge an Komponistinnen in aller Welt Musikgeschichte geschrieben". Dr. Eckart Würzner (Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg) „Mir war es ein besonderes Anliegen, den Künstlerinnenpreis zu seinem 20. Jubiläum neu zu positionieren und fest im Heidelberger Kulturleben zu verankern. Heidelberg zeigt damit, dass es zu seiner künstlerischen Verantwortung steht. Dabei geht es uns um zweierlei: Musik unserer Zeit Gehör zu verschaffen und zugleich Komponistinnen zu fördern, die trotz aller genderpolitischen Errungenschaften im Musikbetrieb noch immer unterrepräsentiert sind. Zeitgenössische Kompositionen haben vergleichsweise geringe Chancen aufgeführt zu werden. Deshalb ist neben dem Preisgeld die Aufführung eines Orchesterwerkes durch das Philharmonische Orchester Heidelberg fester Bestandteil des Preises, ebenso die Radioaufzeichnung durch den langjährigen Medienpartner Deutschlandfunk. (…)“ |
Foto Roswitha Sperber und Peter Spuhler im Mai 2015 (Douglas Montoya) Peter Spuhler (Generalintendant Badisches Staatstheater, von 2005 bis 2011 Intendant des Theaters und Orchesters Heidelberg) „Liebe Roswitha, ich möchte Dir von Herzen danken – und weiß mich hier Seite an Seite mit den Künstlern, zu denen viele der weltweit wichtigsten zeitgenössischen Komponistinnen gehören (…). Von allen deiner hervorragenden Eigenschaften hat mich - neben der, immer die Wahrheit zu sagen - die des eigenständigen, durch nichts und niemand beeinflussten Urteils, immer am meisten beeindruckt. Woher nimmst Du das, dass Du unbeeinflusst von Atmosphäre, von Trends und Moden, von Meinung anderer dein Urteil findest? (…) Dein Ziel war es, den Künstlerinnen-Preis, der wichtigste Preis für Komponistinnen in Deutschland, wenn nicht weit darüber hinaus (und welcher reine Komponistinnen-Preis weltweit wäre denn wichtiger?), zum Preis der Stadt Heidelberg, zum Preis des Oberbürgermeisters zu machen und die Vergabe eng an das Theater und Philharmonische Orchester zu knüpfen. Dir war klar, dass gerade für die Komponistin, für die Lebendigkeit des Werkes, und die Auseinandersetzung damit, die Aufführung im Rahmen eines viel besuchten Philharmonischen Konzertes (also nicht in einer Spezialisten-Veranstaltung) die allergrößte Bedeutung haben würde. Dieses Ziel hast Du erreicht. Dein Preis ist jetzt, auch dank Oberbürgermeister Eckart Würzner und des Gemeinderates, ein Preis der Stadt. Auf dass es immer so sein wird! Denn der Preis adelt die Stadt - und er passt so gut in dieses einzigartige intellektuelle Umfeld. Für das Theater, vor allem für das Philharmonische Orchester ist das Preiskonzert ein sehr wichtiger Baustein in seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Moderne. Deine unermüdliche Arbeit wurde auch möglich durch die stille Unterstützung und Zuneigung deines Mannes, durch deinen Sohn Frank und viele Helfer deiner umfassenden Tätigkeit – explizit Frank Kämpfer und Andrea Bopp, Raphael Rößler und Eckhard Britsch, die sich besonders für die Jubiläumspublikation Visionen-Aufbrüche engagiert haben. Liebe Roswitha, ja, die Arbeit mit Dir, die Freundschaft ist anstrengend, das weißt Du – aber vor allem unglaublich schön, lehrreich, bereichernd“. In großer Zuneigung Peter |
Yordan Kamdzhalov (von 2012 bis 2014 Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg) „Die Existenz des Heidelberger Künstlerinnenpreises empfinde ich als ein riesiges Kompliment nicht nur für die Stadt Heidelberg und für ganz Deutschland, sondern auch für die gesamte Kultur weltweit. Ich bin überzeugt, dass Frauen der Welt noch viel zu sagen haben. Es ist nun unser aller Verantwortung, Ehre und Vergnügen, die Komponistinnen zu entdecken und zu fördern. Für mich als zukünftigem Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg ist es eine große Freude, als Künstler und als Mensch mit dieser einmaligen Initiative verbunden zu sein und etwas dazu beitragen zu dürfen.“ „Liebe Roswitha, ich danke Dir für Alles! Bleib bitte weiter was Du bist, weil Du so wertvoll und echt bist. Ich werde Dich nie vergessen. Du bleibst tief in meinem Herzen!!! Du bist Licht für Heidelberg und für mich“. (Yordan Kamdzhalov zum Abschied seiner GMD-Tätigkeit in Heidelberg). Im Sommer 2016: Meine liebe Roswitha, ich denke oft an Dich. Ich vermisse Dich und oft gibt es mir Inspiration, wenn ich an Deine Kraft, Deinen Mut und Deine Menschlichkeit denke. Ich werde Dich nie vergessen. Du bist eine ganz seltene Person und Musikerin. Verzeihe bitte, wenn ich nicht mehr für die Gerechtigkeit und für den Frieden machen konnte. Ich wünsche Dir noch viel Kraft und Gesundheit. Du bleibst für immer ganz tief in meinem Bewusstsein. Herzliche Grüße aus Berlin Dein Yordan Kambzhalov Solf Schäfer (Direktor des Internationalen Musikinstituts Darmstadt und Künstlerischer Leiter der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (1995 bis 2009) „Ich hatte Gelegenheit, deine mit unglaublichem Elan, künstlerischer Verantwortung und enormem persönlichem Einsatz getragenen Aktivitäten von Anbeginn zu verfolgen. Unbeirrbar hast Du vielen Künstlerinnen als Einzelkämpferin den Weg ihrer Laufbahn geebnet oder gar erst ermöglicht. Die offiziellen Ehrungen für deine großartigen Leistungen hast Du erhalten. Wichtiger ist wohl die innere Befriedigung, jungen Menschen eine Chance und gleichzeitig ein Forum geboten zu haben. Deine Nachfolger werden es schwer haben. Sei herzlich gegrüßt und umarmt.“ Sofia Gubaidulina „Als ich Anfang der 90er Jahre die Ehre hatte, zum Heidelberger Komponistinnenfestival eingeladen zu werden, faszinierten mich das Engagement und der unermüdliche Einsatz, womit die Veranstalter und Veranstalterinnen, allen voran Roswitha Sperber, die Werke von Komponistinnen mit Konsequenz und Kreativität präsentieren. In seiner besonderen programmatischen Ausrichtung leistet das Festival etwas, das andere Veranstalter mit dieser Ausprägung nicht leisten können oder wollen, und es ist somit eine wichtige und notwendige Ergänzung in unserem Musikleben. Ich schätze diese Aktivität sehr hoch und halte sie für eine wichtige kulturelle Sache, in Liebe und Dankbarkeit Sofia Gubaidulina“. |
Galina Ustwolskaja „Es gibt so vieles, was mich mit Heidelberg und Ihnen, liebe Frau Sperber, verbindet: die Uraufführung meiner 4. Sinfonie, die erste Aufzeichnung meines Werkes auf CD, die Sie so bemerkenswert interpretieren (…).Ich möchte mich noch einmal bedanken, aufrichtig und tief, und nochmals mein Bedauern ausdrücken, dass ich nicht nach Heidelberg kommen kann, das mir schon so vertraut und nahe geworden ist“. Myriam Marbe „Wir haben wieder das Tonband mit „An die Sonne“ angehört. Du bist großartig! Deine Stimme, so klar so kräftig (Du auch!) mit der Glocke zusammen. Ich erinnere mich an deine starke Personalität auf der Bühne. Ich umarme dich herzlichst und schicke dir meine Sehnsucht und Freundschaft.“ |
Ruth Zechlin, Adriana Hölszky, Roswitha Sperber, im Hintergrund Bundestags- abgeordneter Lothar Binding und Dr. Jörn Bahns, Direktor des Kurpfälzischen Museums Adriana Hölszky „Ich bin unendlich dankbar für alles, was Du getan hast. Für deine großartige Leistung, für dein fantastisches Engagement und Opfer für die Kunst. Eine ganze Generation ist dir zu Dank verpflichtet!!! Ich besonders!!! In großer Dankbarkeit und Freundschaft für all die Jahren deiner großartigen Festivals, die Du ins Leben und zum Leben ständig gebracht hast“ . Exemplarisch für Veranstalter, auch für die Zukunft“. (Bild links) Olga Magidenko 1991, noch in Moskau lebend, besuchte ich zum ersten Mal die schöne Stadt, die im 19. Jahrhundert den Beinamen "das russische Heidelberg" hatte. Ich erhielt eine Einladung zum fünften Heidelberger Festival für Neue Musik, in dessen Rahmen Sofia Gubaidulina mit dem Heidelberger Künstlerinnenpreis 1991 ausgezeichnet wurde. 1994 übersiedelte ich nach Heidelberg und hier entstanden meine wichtigsten Kammermusikwerke, als Aufträge von Roswitha Sperber für das Festival für Neue Musik GEGENWELTEN. Kompositionsaufträge sind für Komponisten und besonders für Komponistinnen so notwendig wie die Luft zum Atmen. Sie sichern die Uraufführung und helfen die Kompositionen und die Komponistin bekannt zu machen. Ohne Kompositionsaufträge würde mich hier niemand mehr kennen und mein Leben wäre noch schwerer. Roswitha Sperber ist nicht nur eine interessante Persönlichkeit, sondern war auch eine fantastische Sängerin. Mit ihrer Stimme tat sie viel für die Musik, später besonders für die zeitgenössische Musik und ganz speziell für die der Frauen. Meine höchste Wertschätzung fand das Internationale Festival GEGENWELTEN mit dem Heidelberger Künstlerinnenpreis. (...) Das Festival prägte ganz entscheidend das musikalische und kulturpolitische Gesicht Heidelbergs und seiner Region in der Welt. Frühlings - und Herbstfestivals existieren überall - in Moskau, Warschau und so weiter. Das GEGENWELTEN FESTIVAL war einmalig, eine ganz wichtige Unterstützung im Dialog zwischen den Kulturen haben Komponistinnen weltweit durch dieses Festival erfahren. Younghi Pagh Paan „Wie wunderbar deine Energien und dein Glaube an die Neue Musik sind!!“ Annette Schlünz „Es gibt wenige Menschen, die meine Karriere als Komponistin von Anfang an begleitet und immer wieder unterstützt haben. Neben meinen Kompositionslehrern fällt mir nur Roswitha Sperber ein. (…) Sie schaffte es, bei den Festivals alle wichtigen Komponistinnen zu versammeln, Beziehungen fürs Leben zu knüpfen - ich denke an Begegnungen mit Sofia Gubaidulina, Ivana Loudová, Adriana Hölszky (…). Auch der Redakteur Matthias Roth sei erwähnt, der mich mit auf den Dilsberg mitnahm und Roswitha und mich dann im längeren persönlichen Gespräch erst wirklich bekannt machte. Anfang 1989, noch vor dem Mauerfall, erteilte mir Roswitha Sperber den ersten Kompositionsauftrag, der dann in Berlin den Eislerpreis des Rundfunks bekam. Seitdem glaubt sie an meine Arbeit und nichts Wichtigeres gibt es für einen Komponisten! Möge dein Rat und dein Wissen der Musik weiter zugutekommen, mögest Du noch viel Kraft und Gesundheit haben und uns auch nach deinem „Rückzug“ aus dem aktiven Leben präsent sein.“ |
Bild links: Ruth Schonthal und Roswitha Sperber Foto: Paul Seckel Ruth Schonthal What is life all about? „Die ewige Frage! Roswitha hat eine wunderbare Antwort und Lösung gefunden und danach gelebt. In einer Zeit, wo noch keiner daran Interesse hatte, und in einer Zeit, in der, um ernst genommen zu werden, ein Komponist ein weißer, lange toter Mann sein musste. In einer Zeit, wo niemand den Namen auch nur einer Komponistin kannte, war sie eine der Wenigen, die sich für Komponistinnen und den Wert ihres Lebens einsetzte, dafür kämpfte und Risiken auf sich nahm (…) Sie hat wichtige Spuren hinterlassen und dafür gesorgt, dass sie weiter führen. Ihr Leben hat die Welt besser gemacht, das Leben von Einzelnen und Vielen. Das können wohl wenige von sich behaupten“. |
Die Festivaltrompeter mit Dr. Harald Pfeiffer, ganz links Foto: Dr. Sperber Iris ter Schiphorst Preisträgerin 2015 Frau ter Schiphorst glauben Sie, dass der Heidelberger Künstlerinnenpreis, er existiert seit fast 30 Jahren, noch zeitgemäß ist? (Matthias Roth Rhein-Neckar-Zeitung) „Das möchte ich eindeutig mit ja beantworten. Bei der Gema sind, glaube ich nur 6% der registrierten Komponisten Frauen - vielleicht sind es auch 8%. Bei Veranstaltungen oder Festivals steht das Verhältnis von Komponistinnen und der Zahl derer, die hier aufgeführt werden, ebenso im eklatantem Widerspruch. Der Heidelberger Künstlerinnenpreis setzt ein Zeichen, dass es tatsächlich komponierende Frauen gibt und die Komponistinnen sich dadurch gestärkt fühlen. Ich muss zugeben, dass es mir so gegangen ist“. „Liebe Roswitha, ich möchte mich noch einmal ganz herzlich bedanken für alles, was Du für mich, für den Preis, für die KomponisInnen überhaupt getan hast (…) nicht nur für die wunderbare Skulptur, sondern auch für deinen unermüdlichen Einsatz für die Musik von Komponistinnen. Ohne dich wäre so manches Stück nicht aufgeführt worden, ohne dich würde es diesen Preis nicht geben. Du bist eine unglaubliche Frau!“ |
Die Preisträgerinnenkonzerte des Philharmonischen Orchesters der Stadt Heidelberg wurden/werden zeitversetzt als Konzertdokument der Woche mit einem Beitrag über die Preisträgerinnen vom Deutschlandfunk, dem bundesweiten nationalen Hörfunk, gesendet. |
Preisverleihung 2007: v.l. Konzertdramaturg Olaf A. Schmidt, OB Dr. Eckart Würzner, Preisträgerin Unsuk Chin, Preisbegründerin Roswitha Sperber, Intendant Peter Spuhler - Foto: Stefan Kresin RNZ |
31. Januar 2007 Anatol Liadow: „Der verzauberte See“ op.62 Ein Märchenbild, Unsuk Chin: Violin Concerto “(2002), Peter Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr.6 „Pathetique“ op.74 (1893) mit Andrej Bielow Violine, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: Roland Kluttig 23. Januar 2008 Georg Friedrich Händel: Musik aus der Oper Rinaldo, Olga Neuwirth: „…miramondo multiplo…“ für Trompete und Orchester, Felix Mendelssohn Bartholdy: Symphonie Nr. 3 A-Moll op.56 „Schottische“ mit William Forman Trompete, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: Dietger Holm 21. Januar 2009 Kaija Saariaho: „Nymphea Reflection“ William Walton: „Violinkonzert“ Gustav Holst: “Die Planeten” op.32 mit Viviane Hagner Violine, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Damen des Opernchors und Extrachor, Einstudierung: Jan Schweiger, Leitung: Shi-Yeon Sung 27. Januar 2010 Jean Sibelius Ouvertüre zu „Der Sturm“, Carl Maria von Weber: Konzert für Klarinette und Orchester Nr.1 F-Moll op.73, Misato Mochizuki: „Insula Oya“ UA der revidierten Fassung, Benjamin Britten: „Four Sea Interludes“ mit Sabine Meyer Klarinette, Philharmonischer Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: GMD Cornelius Meister 19. Januar 2011 „Jubiläumskonzert - Zwanzigster Heidelberger Künstlerinnenpreis“ Arnold Schönberg: „Verklärte Nacht op.4 (Fassung für Streichorchester), Isabel Mundry: „Zeichnungen“ für Streichquartett und Orchester, Richard Strauss: „Also sprach Zarathustra op.30 Tondichtung (frei nach Friedrich Nietzsche) mit dem Apollon Musagète Quartett, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: Eiji Oue Festlicher Empfang mit Preisverleihung Begrüßung: Intendant Peter Spuhler, Grußwort zur 20. Verleihung des Heidelberger Künstlerinnenpreises: Dr. Matthias Sträßner, Hauptabteilungsleiter Musik des Deutschlandfunks, Laudatio: Roswitha Sperber, Initiatorin des Preises und Stifterin der Preisskulptur, Preisverleihung: Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg. 5. Februar 2011 Sonderkonzert I im Jubiläumsjahr 2. Bachchor-Konzert Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem KV 626, Myriam Marbe: Fra Angelico - Marc Chagall -Voroneţ, Requiem für Mezzosopran, Chor und Orchester mit Barbara Werner Mezzosopran, Bachchor Heidelberg, Opern und Extrachor, Philharmonischer Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: Jan Schweiger 16. Februar 2011 Sonderkonzert II im Jubiläumsjahr Sofia Gubaidulina: „In Tempus Praesens“ Konzert für Violine und Orchester, Sergej Rachmaninoff: Symphonie Nr.3 A-Moll op.44 mit Gidon Kremer Violine, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: Simon Gaudenz 18. Januar 2012 Jamilia Jazylbekova: „Aruà“ für großes Orchester UA (Auftragskomposition des Theater und Orchester Heidelberg und des Deutschlandfunk), Aram Chatschaturjan: Konzert für Violine und Orchester D-Moll, Wolfgang Amadeus Mozart: Symphonie Nr.38 D-Dur KV 504 „Prager“ mit Baiba Scride Violine, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: André de Ridder Interview mit Roswitha Sperber durch SWR2 Beitrag zum Heidelberger Künstlerinnenpreis 2012 |
Bilde v.r. Preisbegründerin Roswitha Sperber, Intendant Holger Schultze, Preisträgerin Maria Panayotova, GMD Yordan Kamdzhalov, Gemeinderätin Dr. Annette Trabold Foto: Alex RNZ 9./10. Januar 2013 Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert in A-Dur KV 414 für Klavier und Orchester, Maria Panayotova: Rodopi for Orchestra UA (Auftragskomposition des Philharmonischen Orchesters), Peter Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr.5 E-Moll op.64 mit Michail Lifits Klavier, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: GMD Yordan Kamdzhalov 5./6. Februar 2014 Lucia Ronchetti: „Déclive-Etude“, Béla Bartók Klavierkonzert Nr.3, Peter Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr.6 H-Moll op.74 „Pathetique“ mit Plamena Mangova Klavier, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: GMD Yordan Kamdzhalov 25. Februar 2015 Iris ter Schiphorst „Zerstören II, Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klarinette und Orchester A Dur KV 622, Sergej Prokofjew Orchester-Suite aus „Romeo und Julia op.64 mit Daniel Ottensamer Klarinette, Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg, Leitung: Antony Hermus Zum Konzertauftakt „Heidelberger Künstlerinnengespräche - Komponistinnen im Dialog“ Dr. Egbert Hiller (Deutschlandfunk) im Gespräch mit Iris ter Schiphorst, darin die Uraufführung „Orpheus 2015/die Aufgabe von Musik“ für Kontrabassklarinette solo mit dem Widmungsträger Theo Nabicht. Der Heidelberger Künstlerinnenpreis mit seinem weltweit einzigartigen Profil, 1987 gegründet, zählt zu den wichtigsten Kulturpreisen des Landes. 2007 wurde der Preis, als ältester Kulturpreis Heidelbergs, von Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner neu positioniert, mit der notwendigen städtischen Satzung versehen und in der Arbeit des Theater und Orchesters Heidelberg verankert. Als Urheberin und Jurorin stiftet Roswitha Sperber die Preisskulptur. |
„Ewige Sehnsucht nach Vollkommenheit aus der Serie Gebrochenes Ganzes“ des Heidelberger Bildhauers Günter Braun Die Trägerinnen des Heidelberger Künstlerinnenpreises Myriam Marbe 1987 (Rumänien) Adriana Hölszky 1990 (Rumänien/Deutschland) Sofia Gubaidulina 1991 (Russland/Deutschland) Galina Ustwolskaja 1992 (Russland) Ivana Loudová 1993 (Tschechien) Ruth Schonthal 1994 (Deutschland/USA) Younghi Pagh-Paan 1995 (Südkorea/Deutschland) Ruth Zechlin 1996 (Deutschland) Babette Koblenz 1997 (Deutschland) Annette Schlünz 1998 (Deutschland) Christina Kubisch 1999 (Deutschland) Elzbieta Sikora 2000 (Polen/Frankreich) Olga Magidenko 2002 (Russland/Deutschland) Carolyn Breuer 2003 (Deutschland) Roswitha Sperber 2005 (Deutschland) Unsuk Chin 2007 (Südkorea/Deutschland) Olga Neuwirth 2008 (Österreich) Kaija Saariaho 2009 (Finnland/Frankreich) Misato Mochizuki 2010 (Japan/Frankreich) Isabel Mundry 2011 (Deutschland) Jamilia Jazylbekowa 2012 (Kasachstan/Deutschland) Maria Panaytova 2013 (Bulgarien) Lucia Ronchetti 2014 (Italien) Iris ter Schiphorst 2015 (Deutschland) Chaya Czernovin 2016 (Israel) Ying Wang 2017 (Shanghai, China) |
Entstehung und Entwicklung des Heidelberger Künstlerinnenpreises 1987 schlug die Geburtstunde des Heidelberger Künstlerinnenpreises mit Konzert, Kompositionsauftrag und Rundfunkmitschnitt - ins Leben gerufen und mit ständigem Leben erfüllt von Roswitha Sperber. Die Idee einen Preis ins Leben zu rufen, entwickelte Roswitha Sperber im Rahmen ihrer Heidelberger Festivalarbeit, im Gespräch mit der Leitstelle für Frauenfragen des damaligen Sozialministeriums Baden-Württemberg, Ministerin Barbara Schäfer. Juriert wurden die Preisträgerinnen bis 2002 vom Kuratorium des von Roswitha Sperber gegründeten und künstlerisch geleiteten Kulturinstituts Komponistinnen gestern-heute e.V. Heidelberg. Roswitha Sperber war Vorsitzende des Kuratoriums, der Kulturbürgermeister der Stadt Heidelberg und der musikwissenschaftliche Ordinarius der Universität Heidelberg waren, wie der wissenschaftliche und juristische Vorstand des Kulturinstituts Komponistinnen gestern-heute, Mitglieder des Kuratoriums. Als erste Preisträgerin wurde 1987 die rumänische Komponistin Myriam Marbe (in Abwesenheit, da keine Ausreiseerlaubnis) in der Alten Aula der Universität ausgezeichnet. Für den zweiten Heidelberger Künstlerinnenpreis gewann Frau Sperber 1990 das Bundesministerium für Familie, Frauen und Jugend. Bundesministerin Prof. Dr. Ursula Lehr verlieh den Preis im Heidelberger Kunstverein der Komponistin Adriana Hölszky. 1991, nach Amtsantritt von Beate Weber, damals als erste Oberbürgermeisterin Deutschlands, konnte Roswitha Sperber Beate Weber und die Stadt Heidelberg grundsätzlich für die Finanzierung und Vergabe des Preises gewinnen. In dieser Konstellation erhielt Sofia Gubaidulina im großen Rathaussaal der Stadt Heidelberg den dritten Heidelberger Künstlerinnenpreis. 2001 stellte die Stadt Heidelberg nach zehn Jahren die Finanzierung und Vergabe des Preises ohne Begründung jedoch wieder ein. Das Geld, aber ohne Preisvergabe, ging, wie die gesamte städtische Haushaltsstelle "Festival für Neue Musik" des Kulturinstituts Komponistinnen, an den damals neu gegründeten Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik (Vorsitzende Prof. Dr. Silke Leopold). Die Landesmittel, womit das Preisträgerinnenkonzert im Rahmen der Festivalarbeit finanziert wurde, gingen mit diesem Schritt, nach den Förderrichtlinien des Landes Baden-Württemberg, Heidelberg verloren. 2002 wurde der Preis mit einer Spende von Roswitha Sperber vom Kulturinstitut Komponistinnen gestern-heute e.V. weiterhin finanziert und im Heidelberger Kunstverein der russischen Komponistin Olga Magidenko von der damaligen Regierungspräsidentin Nordbadens Gerlinde Hämmerle überreicht. 2003 und 2005 finanzierte die Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis e.V. den Preis. 2003 wurde erstmals eine Jazzkünstlerin, die Saxofonistin und Komponistin Carolyn Breuer im Heidelberger Kunstverein ausgezeichnet. 2005 spendete Roswitha Sperber zu Gunsten eines Kompositionsauftrages für Olga Magidenko das Preisgeld. 2007 kehrte mit der Amtsübernahme von Dr. Eckart Würzner als Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg der Preis in die Obhut der Stadt zurück und wurde offizieller städtischer Musikpreis, mit der notwendigen vom Gemeinderat verabschiedeten Satzung. Die Skulptur des Bildhauers Günter Braun, die Roswitha Sperber 2005 von der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis anlässlich ihrer Preisverleihung erhalten hatte, wurde Preisskulptur und wird als Bronzeguss von Roswitha Sperber seither gestiftet und im Rahmen der Preisverleihungen den Preisträgerinnen überreicht. Juriert wird der Preis von einer Fachjury, der von amtswegen der Intendant des Theaters und Orchesters und der Generalmusikdirektor der Stadt Heidelberg angehören sowie Roswitha Sperber und weitere Persönlichkeiten mit fachlichen Kompetenzen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik. Vorsitzender der Jury ist der Oberbürgermeister. Der Preis ist mit der Aufführung eines Orchesterwerkes der Preisträgerinnen durch das Philharmonische Orchester der Stadt Heidelberg verbunden. Ein Kompositionsauftrag wird aus Kostengründen unregelmäßig vergeben. Seit 2013 wurde das Preisgeld von der Manfred-Lautenschläger-Stiftung um 5.000,-- €, erhöht, um jungen Komponistinnen einen Kompositionsauftrag erteilen zu können. Aus der langjährigen Zusammenarbeit von Roswitha Sperber mit Frank Kämpfer, Redakteur für Neue Musik am Deutschlandfunk, erhielt das Preisträgerinnenkonzert als Mitgift den Rundfunkpartner Deutschlandfunk, den nationalen, bundesweit zu empfangenden, und mit Abstand am meisten eingeschalteten Hörfunk Deutschlands. |
Die Internationalen Festivals für Neue Musik GEGENWELTEN mit Landesfestivalförderung (bis 2000), Rundfunkpartnern sowie bundesweiter und internationaler Wahrnehmung wurden 1985 im Kommandantenhaus Dilsberg und in Heidelberg gegründet; zu Beginn unter dem Namen Komponistinnen gestern-heute und in den letzten Jahren - von 2002 bis 2005 - mit neuem Konzept und in neuen, auch geographisch erweiterten Zusammenarbeiten. Jazz und Weltmusik wurden einbezogen, "Jazz, Performance, Installation, Neue Musik", so der Titel des Festivals 2002 in der Metropolregion Rhein-Neckar: Mannheim-Heidelberg-Bergfeste Dilsberg, in Zusammenarbeit des Kulturinstituts Komponistinnen Heidelberg, der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim und der Kulturstiftung Rhein-Neckar-Kreis. Der musikalische Träger war das Heidelberger Festival Ensemble, ab 2002 mit dem Namenszusatz Rhein - Neckar und in neuer Konstellation mit Professoren der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. |
Bild: Concordia Bläserquintett des rumänischen Rundfunks und Fernsehens, Violeta Dinescu und Roswitha Sperber Die Festivals: 1985 „Komponistinnen gestern-heute“ Eröffnungskonzert „Barbara Strozzi und Violeta Dinescu“ mit Roswitha Sperber, Marianne Boettcher, Ursula Trede-Boettcher, Valeriu Barbuceanu, Concordia Bläserquintett (Bukarest), Leonarda Ensemble (Köln) Leitung Elke Mascha Blankenburg (aufgezeichnet vom SDR/SWR) „Fanny Hensel-Mendelssohn“, „Komponistinnen um Johannes Brahms“. Forum „Zeitgenössische Komponistinnen“. |
Roswitha Sperber 1987 in der Alten Aula der Universität Heidelberg bei der Uraufführung "An die Sonne" von Myriam Marbe, im Hintergrund der französische Saxofonist Daniel Kientzy 1986 „Komponistinnen gestern-heute“ Eröffnungskonzert „Musik für zwei Klaviere“ György Ligeti, Violeta Dinescu, Jacqueline Fontyn, Robert Wittinger mit dem Stuttgarter Klavierduo; „Johanna Kinkel - Portrait einer Komponistin“ „Portrait Ruth Schonthal“ „Künstlerpaare - Künstlerfamilien im 18. Und 19. Jahrhundert“ Die Familien Strozzi und Caccini - Das Seicento in Florenz und Venedig, Clara und Robert Schumann. 1987 „Komponistinnen gestern-heute “Begrüßung Ludwig Finscher und Roswitha Sperber, Festvortrag Peter Wapnewski: "Gustav Mahler, eine Karriere als Passionsweg" "Erster Heidelberger Künstlerinnenpreis für Myriam Marbe" "Zeitgenössische Musik aus Rumänien" "Clara Schumann und Johannes Brahms" "Fanny Hensel und Felix Mendelssohn Bartholdy" "Impressionismus-Expressionismus" "Portrait Patricia Jünger" "Die Frau in der Musikgeschichte" Forschungsberichte über Hildegard von Bingen, Mathilde Kralik, Elisabeth Kuypers, Ethel Smyth, Ella Adajewsky und Alma Mahler-Werfel Roundtable "Perspektiven der Frau im heutigen Musikbetrieb" Quiz und Podiumsdiskussion "Frauensprache-Männersprache". 1988 „Komponistinnen aus Ost und West“ Blickpunkt USA, UdSSR, BRD, Polen und Rumänien“ „5th International Congress on Women in Music” Vorträge, Workshops, Diskussionen, Werkanalysen, Komponistinnenportraits „1th Congress des ICTM, Study Group Music and Gender“ „Die Frau in der Musik Südosteuropas und des Vorderen Orients“. „Serenadenkonzert im Schlosshof“ mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg Leitung Barbara Kaiser (Berlin) „Chorkonzert Komponistinnen des 19. Jahrhunderts“ mit dem Heidelberger Madrigalchor Leitung Gerald Kegelmann „Orgelkonzert Komponistinnen der UdSSR“ mit Tatjana Sergejewa (Moskau) „Schlagzeugkonzert mit Marta Ptaszynska (Polen-USA) „Nachtkonzert mit dem „belcanto-Ensemble (Frankfurt)“ Leitung Dietburg Spohr „Wandelkonzert Barock-Klassik-Romanik“ im Kurpfälzischen Museum „Musikalische Bootsfahrt auf dem Neckar“. 1989 „Komponistinnen in Deutschland Ost und West: Blickpunkt Berlin“ Neue Musik im Gespräch - Standortbestimmungen - Perspektiven Konzerte mit Ruth Zechlin, Annette Schlünz, Mayako Kubo, Sabine Wüsthoff-Oppelt, Ellen Hünigen, Alice Samter, Gabriela Moyseowicz „Kompositionswerkstatt Myriam Marbe (Bukarest)“ „Komponistin - Pianistin Sorrel Hays (New York)“. |
Bild links: v.l. Bundesministerin Prof. Dr. Ursula Lehr, Roswitha Sperber, Beate Weber (damals noch Mitglied des europäischen Parlaments) bei der Preisverleihung Adriana Hökszky im Heidelberger Kunstverein Foto: Dagmar Welker RNZ 1990 „Komponistinnen heute“ „zweiter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Adriana Hölszky“ „Musik im Kunstverein - Blau, Farbe der Ferne“ Uraufführung „Flöten des Lichts - Blau fliegt die Luft“ von Adriana Hölszky mit Preisverleihung durch Bundesministerin Prof. Dr. Ursula Lehr „Wandelkonzerte“ „Myriam Marbe Workshop und Uraufführung Requiem: Fra Angelico, Marc Chagall, Voroneţ“ mit Roswitha Sperber, Heidelberger Madrigalchor, Heidelberger Festival Ensemble (mit Gästen aus Rumänien) Leitung Gerald Kegelmann (SWR Mitschnitt und CD Produktion) „Festkonzert mit dem Radiosinfonieorchester Stuttgart“ Adriana Hölszky, Manuel Hidalgo, Ludwig van Beethoven. |
1991„Russische Avantgarde“ „dritter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Sofia Gubaidulina“ „Moskauer Komponisten heute“ „Hommage an Sofia Gubaidulina zum 60. Geburtstag“ „Russische Komponistinnen und Komponisten des 20. Jahrhunderts“ „Junge russische Komponistinnen“ Roundtable „Die Wiedererweckung musikalischen Erbes, Tendenzen der zeitgenössischen Musik Russlands, Perspektiven des bilateralen Kulturaustauschs“. 1992 „Die Musikavantgarde im Osten Europas“ „vierter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Galina Ustwolskaja“ „Galina Ustwolskaja - Erste Aufführungen ihrer Werke in Deutschland“: Uraufführung der 4. Sinfonie mit dem Heidelberger Festival Ensemble: Roswitha Sperber, Thomas Keemss, Dale Marrs und Ullrich Eisenlohr „Musik aus den Baltischen Staaten“ mit Vardo Rumessen Klavier: Rudolf Tobias, Peeter Süda, Mart Saar, Mikolajus Konstantinas, Heino Eller, Rudolf Tobias „Klavierabend Anatoli Wedernikow“ mit Werken von Alexander Skrjabin, Dmitri Schotakowitsch, Galina Ustwolskaja, György Ligeti „Klavierabend Franghiz Ali-Zadeh mit Werken von “ Franghiz Ali-Zadeh, Peteris Vasks, Sofia Gubaidulina, Edison Denissow „Abschlusskonzert“ mit Werken von Gennadi Tschiobanu, Jivka Klinkova, Roman Berger, Alexander Radwilowitsch, Sofia Gubaidulina, Alfred Schnittke, László Sary, Corneliu Dan Georgescu, József Sari, Hanna Kulenty, Viktor Suslin, Tatjana Sergejawa, Lidia Zielinska, László Kalmar, Ivana Loudová, Galina Ustwolskaja „Astreja - Erster Auftritt der Improvisationsgruppe im Westen“ mit Sofia Gubaidulina, Viktor und Alexander Suslin. 1993 „Kultur(traum) Europa“ „fünfter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Ivana Loudová „Begegnungen mit Komponistinnen aus Deutschland, der Tschechischen und Slowakischen Republik“ unter der Schirmherrschaft von Dr. Jírí Grusa, Botschafter der Tschechischen Republik in Deutschland und Brigitte Unger-Soyka, Ministerin für Familie, Frauen, Weiterbildung und Kunst des Landes Baden-Württemberg „Komponistinnen - Foren“ Andrea Csollany, Iris Szeghy, Jitka Kozeluhová, Viera Janáreková, Renate Birnstein, Babette Koblenz, Ivana Loudová; „Roundtable Europa grenzenlos“? „The spiritual Location of Sound“ begehbare Licht-Klang-Installation von Sabine Schäfer und Hens Breet. 1994 „Spurensuche“ „Künstlerische Freiheit - was nun“? „sechster Heidelberger Künstlerinnenpreis für Ruth Schonthal“ Neue Musik aus Russland, dem Baltikum und Deutschland; Symposion I „Situation und Perspektiven der Neuen Musik in Ländern der ehemaligen UdSSR“ Leitung Dr. Detlef Gojowy (WDR), Symposion II „Die Situation nach der Wende - Perspektiven der Neuen Musik in Deutschland“ mit Armin Köhler (SWR), Dr. Detlef Gojowy (WDR), Thomas Hayn (Verlag Neue Musik Berlin), Ulrike Liedke (Musikakademie Rheinsberg), Roswitha Sperber (Kulturinstitut Komponistinnen Heidelberg), Tiny Wirtz (Musikhochschule Köln), Annette Schlünz (freie Komponistin) Leitung Frank Kämpfer (Deutschlandfunk); Konzerte „Russische Musik des 20. Jahrhunderts“ Dmitri Schotakowitsch, Dmitri Mjelkisch, Nikolaj Roslawetz, Wladimir Deschewow, Edison Denissow, Alexander Schetinski, Juri Kasparow „Junge russische Komponistinnen“ Jekatarina Kuprowskaja, Alexandra Filonenko, Olga Raeva „Nachtkonzert für Alfred Schnittke zum 60.Geburtstag“ mit dem ASM Ensemble (Moskau) „Neue Kammermusik im Baltikum“ Onute Narbutaite, Selga Mence, Ester Mägi, Vytautas Barkauskas, Arvo Pärt, Erkki Sven Tüür, Lepo Sumera mit dem Heidelberger Festival Ensemble “Neue deutsche Kammermusik“ Grete von Zieritz, Aribert Reimann, Georg Katzer, Jan Müller-Wieland, Wolfgang Rihm, Adriana Hölszky, Siegfried Matthus, Hans Werner Henze; Orchesterkonzert „ Russische, baltische und deutsche Komponistinnen und Komponisten“ Annette Schlünz, Sofia Gubaidulina, Nomeda Valanciute, Alfred Schnittke, Peteris Vasks, Wolfgang Rihm mit dem Philharmonischen Orchester Heidelberg Leitung GMD Thomas Kalb „Ruth Schonthal“ Konzert I „Ruth Schonthal zum 70. Geburtstag mit Preisverleihung“ Konzert II „Paul Hindemith und Ruth Schonthal“ Ausstellung „Stationen“ Noten-Briefe-Dokumente. 1995 „Komponistinnen in Europa“ „siebter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Younghi Pagh-Paan“ Podiumsdiskussion „Neue Musik im Gespräch“ Leitung Dr. Gaby Beinhorn (SWR) mit Younghi Pagh-Paan, Andreina Costantini (Italien), Rebecca Saunders (Großbritannien), Kaija Saariaho (Finnland/Frankreich), Katia Tschemberdji (Russland/Deutschland), Barbara Heller, Roswitha Sperber, Dr. Nanny Drechsler (Deutschland), Ruth Schonthal (Deutschland/USA), Silke Fraikin (Deutschland); Diskussion II mit Susanne Erding-Swiridoff, Sabine Schäfer (Deutschland), Ada Gentile (Italien), Teresa Catalan (Spanien), Magaret Lucy Wilkins (England); Ausstellung und Konzert für Youghi Pagh-Paan (Südkorea/Deutschland), Schlagzeugnacht mit Marta Ptaszynska (Polen/USA), Musik-elektronisch mit Adriana Hölszky (Rumänien/Deutschland). 1996 „Heidelberger Frühling- Hommage an Heidelberg-Mythos und Zukunft“ mit einer Auftragskomposition des Philharmonischen Orchesters zur 800 Jahrfeier der Stadt Heidelberg“ „achter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Ruth Zechlin“. „Heidelberger Frühling“ Gesprächskonzert Barbara Heller zum 60. Geburtstag „Hommage an Heidelberg“ Musikalische Hommagen aus aller Welt, Symposion zur Heidelberger Romantik, Symposion und Konzert Romantik und heutiges Komponieren, Heidelberg nach Noten - literarischer Spaziergang mit Dr. Harald Pfeiffer, Abschlusskonzert „Das Russische Heidelberg“ Nadeschda Rimskaja-Korsakowa, Alexander Borodin, Alexander Skrjabin mit dem Heidelberger Festival Ensemble Eugen Polus, Eleonora Plotkina, Mayumi Hasegawa, Ruslan Umarow „Clara Schumann zum 100. Todestag“ Konzert, Symposion und Lange Nacht, Komponistinnen - Forum, Chor- und Orchesterserenade des Philharmonischen Orchesters Heidelberg Leitung GMD Thomas Kalb mit Verleihung des Heidelberger Künstlerinnenpreises an Ruth Zechlin „Der Wahl-Heidelberger Wolfgang Fortner“ Konzert Wolfgang Fortner und seine Schüler, internationales Kolloquium, Festkonzert für Wolfgang Fortner mit dem Heidelberger Festival Ensemble Monika Hölszky-Wiedemann, Herta Rosa-Herseni, Peter Schumann und dem Stuttgarter Bläserquintett „Mythos und Zukunft“ Deutsch-Russischer Konzerte mit dem Heidelberger Festival Ensemble Roswitha Sperber, Ursula Trede-Boettcher, Marianne Boettcher, Wolfgang Boettcher, Peter Schumann „Chorkonzert“ Myriam Marbe: Requiem Fra Angelico, Marc Chagall, Voroneţ und W. A. Mozart: Requiem KV 626. 1997 „Heidelberger Frühling - Zweites Heidelberger Brahmsfest“ „neunter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Babette Koblenz“ „Komponistinnen um Johannes Brahms“ „Brahms in Ziegelhausen“ „Amalie und Joseph Joachim“ „Künstlerinnenpreisträgerinnen und Johannes Brahms“ Symposion „F-A-E – Netzwerk Musik - Brahms und seine Künstlerfreunde“. 1998 „Mittelalter-Visionen- Klangsprachen an der Schwelle zum 21. Jahrhundert“ „zehnter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Annette Schlünz“ Festkonzert „Klangsprache“ mit Verleihung des Heidelberger Künstlerinnenpreise 1998, Annette Schlünz, Rebecca Saunders, Younghi Pagh-Paan, Sabine Schäfer, Jian Cao, Adriana Hölszky mit dem Heidelberger Festival Ensemble und Dietburg Spohr a.G. “The Art of Medieval Polyphony“ The Orlando Consort (London), Konzert III Sidney Corbet, Annette Schlünz, Johannes Schöllhorn, Ruth Schonthal, Manfred Stahnke, Patricia van Ness mit dem Heidelberger Festival Ensemble: Theodoro Anzellotti Akkordeon, Peter Schumann Orgel und Leitung; Konzert IV Agnes Ponizil, Annette Schlünz, Iradje Sahbai, Olga Magidenko mit der Compagnie de Quatre (D/F) „Rock-Suite - Hildegard von Bingen“ mit der Hans Reffert Band, „Musik der Engel - Psalmen und Responsorien von Hildegard von Bingen und aus dem Quedlinburger Antiophon“ Schola der Jesuitenkirche Heidelberg Leitung Wilfried Rombach „AerAquaAngelusVox - ein Hildegard von Bingen Klangraum“ begehbare Klanginstallation von Sabine Schäfer und Joachim Krebs. 1999 „Künstlerpaare - Doppelbegabungen“ „Gemeinschaftsproduktionen“ „elfter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Christina Kubisch“ Babette Koblenz/ Hans Christian von Dadelsen, Paula Azguime/Miguel Azguime, Vira Jarnáceková/ Ulrich Holbein, Sabine Schäfer/Joachim Krebs; „Chor - Schlagzeugkonzert in memoriam Ossip Mandelstam“ Dmitri Smirnow/Jelena Firssowa, Christfried Schmidt/ Ellen Hünigen, Alexander Raskatow/Olga Magidenko, Klaus Huber/Younghi Pagh-Paan „England-Irland“ Jeane O’Leary, David Lumbsdale, Elizabeth Maconchy, Nicola LeFanu; „Doppelbegabungen“ Christina Kubisch, Franghiz Ali-Zadeh, Ruth Schonthal, Carmen Maria Carnecci „Jazz an zwei Klavieren“ Alexander von Schlippenbach/Aki Takase; Abschlussveranstaltung mit Film Helmut Oehring/Iris ter Schiphorst, Jahanghir Zeynally/Frangiz Ali-Zadeh. 2000 „Hommage à la jeune génération française - zeitgenössische Musik - Esprit der Nationen - Génération 2001“ Künstlerische Leitung Roswitha Sperber in Zusammenarbeit von Kulturinstitut Komponistinnen Heidelberg, Vorsitzende Prof. Dr. Nanny Drechsler und Institut Français Heidelberg, Direktor Jérôme Bloch „zwölfter Heidelberger Künstlerinnenpreis für Elzbieta Sikora“ Bundesverdienstkreuz für Roswitha Sperber, Ehrengast Hilde Domin, Roundtable „EUROPA: Deutsch-französische Freundschaft - deutsch-französische Zusammenarbeit: Politik und Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft“ Leitung Jérôme Bloch Mentoren: Adriana Hölszky und Pascal Dusapin „Eröffnungskonzert mit Preisverleihung“ Elzbieta Sikora, Annette Schlünz mit dem Ensemble Alternance (Paris) „Festkonzert“ Adriana Hölszky, Pascal Dusapin, Elzbieta Sikora mit dem Heidelberger Festival Ensemble „Zeitgenössische Musik - Esprit der Generationen“ Elena Gantchikowa, Sophie Leclerc, Brice Pauset, Georgia Spiropoulos, Misato Mochizuki, Anne Sedes, Eric Escaich, Eric Tanguy, Guillaume Connesson mit jungen französischen Interpreten. GEGENWELTEN - Die Festivals 2002 bis 2005 standen unter dem Thema „Komposition - Improvisation“ „Jazz - Performance - Neue Musik - Installation“ 2002 „13. Heidelberger Künstlerinnenpreis für Olga Magidenko“ Mannheim: Eröffnungskonzert „Maria Schneider (USA) und das Mannheim Jazzorchestra“ „sechste Mannheimer Schlagzeugnacht -Spirits of Asia“ WORLD Mannheimer Schlagwerk, INDIA Jugalband, Konzept und Leitung Dennis Kuhn Heidelberg: „Konzert mit Preisverleihung im Heidelberger Kunstverein“ durch Regierungspräsidentin Gerlinde Hämmerle Dilsberg: „BALI Gamelan der Musik-Akademie Basel“ „Composer-Performer (NYU)“ mit Ruth Schonthal und Ester Lamneck (New York) „Improvisation klassisch“ mit Ruth Schonthal „Nachtkonzert“ Annette Schlünz, Olga Magidenko, Juliane Klein (Stipendiatinnen im Kommandantenhaus) „Performance Musik-Live-Video“ von Thierry Aué und Annette Schlünz „OPEN AIR“ mit Barbara Dennerlein und Jazz- Frühschoppen mit den Ensembles Supersax, Salsa Band und Ensemble Brazil der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim „Abschlusskonzert Jürgen Friedrich und Michael Wollny“ (Stipendiaten im Kommandantenhaus). 2003 „14. Heidelberger Künstlerinnenpreis für Carolyn Breuer“ Mannheim: Eröffnungskonzert mit David Liebman (New York), dem Heidelberger Festival Ensemble und der Bigband der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst „siebte Mannheimer Schlagzeugnacht New Time-New World“ Konzept und Leitung Dennis Kuhn Heidelberg: „Adriana Hölszky zum 50. Geburtstag“: Tragödia - der unsichtbare Raum, Musiktheater für Bühnenbild, 18 Instrumentalisten, Tonband und Liveelektronik (in Zusammenarbeit mit dem Theater und Orchester Heidelberg) „Hörfenster für Franz Liszt“ mit Rudolf Meister „Schlagzeugkonzert“ mit dem Percussion Ensemble Stuttgart Dilsberg: „Konzert der Widmungsträger“ Roundtable „Interpretation und Ästhetik“ „Hudbaby - Junge tschechische Komponistinnen“ Konzert mit CD Taufe Kateřina Růžiková (Stipendiatin im Kommandantenhaus), Markéta Dvořáková, Lenka Foltýnová, Barbara Škrlová, Marcela Trtková - Vocilková (Absolventinnen der Janacek Akademie für Musik und Darstellende Kunst Brno) und Glimpses of Jazz mit Michael Küttner „Nachtstudio John Cage“ Sonatas und Interludes für präpariertes Klavier mit Rudolf Meister „Komponistengespräch - ein lustvoller Ausflug in die Chocolaterie“ mit Dr. Bernhard Hansen (Hamburg). 2004 Heidelberg: Eröffnungskonzert „Trägerinnen des Heidelberger Künstlerinnenpreises“ Orgel und Schlagzeug mit Thomas Keemss und Peter Schumann Dilsberg: Gesprächskonzert „Musica Nuevo Tango - Astor Piazzolla und junge argentinische Komponistinnen“ Natalia Gaviola (Stipendiatin im Kommandantenhaus), Virginia Mantinian, Natalia Solomonoff mit Teodoro Anzellotti, Akkordeon „Sigrid Ernst-Meister zum 75.Geburtstag“ Konzert mit dem Heidelberger Festival Ensemble „Buchpräsentation Dirigentinnen des 20. Jahrhunderts“ von Elke Mascha Blankenburg „Lesung“ Elke Mascha Blankenburg und Roswitha Sperber „Roundtable Blick zurück nach vorn“ mit den Komponistinnen, Interpretinnen, der Dirigentin und Buchautorin Elke Mascha Blankenburg, dem Hochschulpräsidenten Rudolf Meister und der Festivalgründerin Roswitha Sperber, Leitung Dr. Nanny Drechsler; Konzert „Kleine musikalische Zeitreise Blick -Zurück nach Vorn“ mit Violeta Dinescu, Ruth Schonthal, Barbara Heller, Annette Schlünz, Olga Magidenko sowie Benedikt Jahnel und Matthias Stucken (Stipendiaten im Kommandantenhaus) mit eigenen Jazzkompositionen, „Nachtstudio - Hörspiel“ „Nur ein Rose als Stütze“ von Elzbieta Sikora (Auftragswerk des SFB Berlin). Mannheim: Abschlusskonzert „Jazz in Concert“ - Gala zum zehnjährigen Bestehen der Jazzabteilung der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Mannheim „achte Mannheimer Schlagzeugnacht“ Konzept und Leitung Dennis Kuhn 2005 Letztes Festival für Neue Musik GEGENWELTEN „15.Heidelberger Künstlerinnenpreis für Roswitha Sperber“ „Younghi Pagh-Paan zum 60. Geburtstag“ „Ein finnisches Portrait“ Dilsberg:Festkonzert „Younghi Pagh-Paan und Franz Schubert“ mit der Verleihung des Heidelberger Künstlerinnenpreises 2015 an Roswitha Sperber, Laudator Frank Kämpfer (Deutschlandfunk), Heidelberger Festival Ensemble mit Margit Kern a.G. Akkordeon, Jacek Klimkievicz Violine, Hideko Kobayashi Viola, Michael Flaksman Violoncello, Ok-Hi Lee und Rudolf Meister Klavier „Matinee für Younghi Pagh-Paan“: Isang Yun, Myung-Whun Choi, Younghi Pagh-Paan mit dem „Duo Konflikt“ Kaya Han Klavier und Isao Nakamura Schlagzeug Heidelberg: „Ein finnisches Portrait mit Sanna Ahvenjärvi und Tapio Lappaleinen“ Stipendiaten im Kommandantenhaus - Absolventen der Kompositionsklasse Prof. Adriana Hölszky an der Universität Mozarteum Salzburg“ Ausführende: Violinduo Frank Stadler und Izso Bajusz, Babara Maurer Viola und Helmut Oesterreich Gitarre; „Pausengespräch mit den Künstlerinnen und Künstlern“ Moderation Frank Kämpfer (Deutschlandfunk) und Roswitha Sperber; Ausklang: „Tangos mit dem Akkordeonisten Veli Kujala und Finnland kulinarisch“. Die Heidelberger Herbstkonferenzen „Die Frau in Kunst und Gesellschaft“ wurden ab1996 in das Festival GEGENWELTEN integriert. 1990 „Szene Schweiz“ 1991 „Deutsch-Japanische Tage“ 1992 „Schritte ins Freie“ - Komponistinnen aus den neuen Bundesländern, Brasilien und Argentinien, die Kinderkompositionsklasse Halle/Dresden 1993 „Kultur(traum) Europa - Frauen in der Musik“, Deutschland, die Tschechische und Slowakische Republik 1994 „Komponistinnen der DDR, Komponistinnen aus Berlin“ 1995 „Komponistinnen in Europa“ |
Kommandantehaus Dilsberg Foto: Zantopp Die Kompositionsstipendiaten im Kommandantenhaus Dilsberg Jian Cao 1997 (China) Jürgen Friedrich 1998 (Deutschland) Olga Magidenko 1999 (Russland) Nicolae Teodoreanu 1999 (Rumänien) Annette Schlünz 2000 (Deutschland) Elzbieta Sikora 2000 (Polen) Juliane Klein 2001 (Deutschland) Michael Wollny 2002 (Deutschland) Natalia Gaviola 2003 (Argentinien) Kateřina Růžiková 2003 (Tschechien) Matthias Stucken 2004 (Deutschland) Benedikt Jahnel 2004 (Deutschland) Sanna Ahvenjärvi 2005 (Finnland) Tapio Lappalainen 2005 (Finnland) |
Der Beginn - Die Dilsberger Matineen Im Jahr 1978 hat die Sängerin Roswitha Sperber die Konzertreihe Dilsberger Matineen ins Leben gerufen und bis zu deren Ende (mit dem Verkauf des Kommandantenhauses durch die Stadt Neckargemünd an den Rhein-Neckar-Kreis) künstlerisch geleitet. |
Bild link und rechts oben: "Komponistinnen um Johannes Brahms" - Roswitha Sperber, Mezzosopran und Barbara Heller, Klavier - "Briefwechsel von Clara und Robert Schumann und Johannes Brahms, gelesen von Elsbeth Janda 1985 im Textilmuseum Max Berk Heidelberg-Ziegelhausen Bild rechts unten: "Die Frau im italienischen Salon und am französischen Hof" Roswitha Sperber, Mezzosopran, Betty Bruylants, Cembalo, Leonore von Zadow, Gambe im Kommandantenhaus Dilsberg - Foto: Dr. Sperber Auszug “Pulcinella im Originalkostüm“ Giovanni Batista Pergolesi/ Igor Strawinsky mit Roswitha Sperber Mezzosopran, Hamburger Bach-Ensemble, Leitung am Cembalo: Rudolf Kelber (mit anschließender Rundfunkproduktion) „Music for a while“- Barockmusik aus England, Frankreich und Italien mit der Dilsberger Cappella (mit Schallplattenproduktion) „Die Familien Strozzi und Caccini“- Das Seicento in Florenz und Venedig „Lieder und Lautenmusik des Frühbarock“ mit dem Sephira Ensemble (Stuttgart) „Instrumentalmusik des Hochbarock“ „Grundfragen der Alten Musik” „ Barocktanz” „Messe de Notre Dame“ Guillaume de Machault mit dem Schlierbacher Vokalensemble, Leitung: Eva Maria Stephan (Heidelberg) „Die Kantate - Dietrich Buxtehude“ mit der Kantorei der Lutherkirche Heidelberg, Leitung: Wolfgang Dallmann (Heidelberg)“ „Die Frau im italienischen Salon und am französischen Hof” „Virtuose Vokalmusik des Frühbarock“ „Kurs für historische Gesangstechnik“ mit dem Sephira Ensemble (Stuttgart) Wölfe im Schafspelz “Domenico Scarlatti und Carl-Maria von Weber“ mit Hans-Peter Dott (Heidelberg/Ludwigshafen) „Instrumentierungsfragen bei Tasteninstrumenten in der Aufführungspraxis“ mit dem Cembalobauer Rainer Schütze (Heidelberg) „Salve Regina Vertonungen“ mit Hans-Joachim Ehrhard (Frankfurt) „Alessandro und Domenico Scarlatti“ mit Emer Buckley (Paris) |
Bild: "Joseph Haydn - Ein Portrait"- Roswitha Sperber im großen Salon des Kurpfälzischen Museums Heidelberg „Johann Sebastian Bach - Das Wohltemperierte Klavier“ mit Bob van Asperen (Amsterdam) „Stil und Interpretationsfragen im Werk Johann Sebastian Bach“ Meisterkurs für Lied und Oratorium mit Kurt Equiluz, Musikhochschule Wien „Musik für zwei Cembali“ mit Chistine Daxelhofer (Bern/Karlsruhe) und Paul Simmonds (Brighton) „Trio-Sonaten für Pedalcembalo“ Johann Sebastian Bach - Myriam Marbe mit Otfried Miller „Joseph Haydn - Ein Portrait” mit Hans Joachim Erhard „Der musikalisch-literarische Salon in Kostümen der Zeit” mit dem Kunsthistoriker Dr. Carl Ludwig Fuchs (Heidelberg/Dessau) „Französische Bläsermusik um die Jahrhundertwende“ mit dem Tibia Quintett „Alban Berg - Frühe Lieder“ mit Jenny Gobin und Ulrich Eisenlohr „Komponistengespräch“ mit Dr. Bernhard Hansen (NDR) „Schubertiade“ Liederabend Kurt Equiluz „Brahms in Ziegelhausen” mit dem Auryn Quartett „Johanna Kinkel- Ein Portrait“ mit Dr. Eva Weissweiler (Köln) „Fanny Hensel - Mendelssohn Bartholdy“ mit Barbara Heller (Mannheim) „Dichterlesung“ mit Rudolf Hagelstange „Myriam Marbe Workshop Neue Musik - Komponistinnen heute“ mit anschließender Funkproduktion Leitung Dr. Marlene Weber-Schäfer (SWR) „Der Oberrheinische Rollwagen“ Kurzgeschichtenwettbewerb des SWR „Komponistinnen und Komponisten – heute“ I. II. und III. „Schwarz auf weiß“, moderne Tanzrhythmen im Spiegel zeitgenössischer Klaviermusik mit Siegfried Gerth, in Verbindung mit dem Süddeutschen Rundfunk Sommerfest mit „Tri-Percussion zwischen Klassik und Rock“ Im Rahmen der Dilsberger Matineen wurden im Projekt „Kunst in der Region“ des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Baden-Württemberg, die Musikhochschulen Stuttgart mit der Liedklasse Prof. Konrad Richter, Trossingen mit der Klasse für Alte Musik Prof. Helga Kirrwald und Karlsruhe mit der Kammermusikklasse Prof. Fanny Solter vorgestellt sowie die Kunsthochschule Karlsruhe im Rahmen einer Ausstellung präsentiert. |
Empfang im "Vortragssaal Kommandantenhaus" mit Begrüßung des Regierungspräsidenten Dr. Adolf Bieringer, Schirmherr der Dilsberger Matineen, Bürgermeister Oskar Schuster, Anna Reynolds, links hinter Roswitha Sperber |
30 Jahre Heidelberger Künstlerinnenpreis ältester Kulturpreis der Stadt Heidelberg Frank Kämpfer: Würdigung/Dank Es ist oft das ANDERE ZU UNS SELBST, das uns anzieht und fasziniert, und … von dem wir dann doch verlangen, dass es sich einlässt darauf, mit UNS kompatibel zu sein. Ying Wang könnte ein Lied davon singen – sie aber schreibt uns eine Orchestermusik voller Dynamik und Energie, die UNS einen Spiegel vorhält. Es geht um das Sein, das lebendige Dasein, welches wir meist zu wenig achten und schützen … es geht um uns, um uns alle … in ihrer uns ein Stück fremden, ein Stück irgendwie aber auch vertrauten n e u e n Musik. |
Foto: Annemone Taake Bi-kulturales Sein, bi-kulturale Erfahrung ist ihr eingeschrieben in Werk und Vita; ist echt und … schmerzvoll erfahren, ist umgeschmolzen in eine besondere musikalische Sprache. Im Spagat zugleich in zwei einander fernen, fremden Kulturen zu sein ist kein Spaß – wir erkennen es an als Basis ihres Denkens und Tuns … und applaudieren. Wir möchten sie ehren, möchten sie fördern – und wir tun das, indem wir sie motivieren, etwas Neues, etwas Nächstes zu tun, das dann ihren Spagat, der ihre besondere Aufgabe ist, aufs immer Neue beschreibt. So geschehen beim Forum neuer Musik 2015 „Ostasien modern“ im Kölner Deutschlandfunk, zuvor und hernach bei anderen Festivals Neuer Musik, später im Studio am Kölner Raderberggürtel bei Aufnahmen zu ihrer ersten CD – und hier nun heute in Heidelberg! Wir überreichen ihr unseren Preis und bekommen von ihr ein neues Stück und wünschen uns, dass sie sich weiter entwickle, weiter entfalte. Dass sie ihren anstrengenden und einsamen Weg als Tonsetzerin weiter geht und eines Tags ausreichend Spielraum und angemessene Wahrnehmung hat für ihr zwischen den Kulturen vermittelndes Tun. Ich gehe in Gedanken die Liste ihrer 25 Vorgängerinnen durch – all jener komponierenden Frauen, die seit 1987 den Heidelberger Künstlerin-nen-Preis verliehen bekamen und stelle fest: Begegnungs- und Vermitt-lungs-Arbeit hat Tradition, ist untrennbar mit dem Preis-Geschehen ver-bunden. Manches Mal berührt das globale Fragen, manchmal bleibt der Rahmen eher privat, manchmal wird es politisch –> kulturpolitisch ist die Sache in jedem Fall. |
Heidelberger Künstlerinnenpreis 2017: Ying Wang Foto: Robert Schweizer Die Reihe der Preisträgerinnen liest sich von heute aus opulent. Chaya Czernowin, Kaija Saariaho, Unsuk Chin, Olga Neuwirth und Isabel Mundry – diese Namen haben Gewicht auf dem Markt der Neuen Musik. Hinter jedem Namen steckt indes ein konkreter einzelner Werdegang, eine in Widerständen und Widersprüchen gewachsene Biographie. Myriam Marbe, Sofia Gubaidulina, Younghi Pagh-Paan, Adriana Hölszky und Galina Ustwolskaja bekamen den Preis, bevor sie in Deutschland etabliert und bekannt waren – der Preis streckte gewissermaßen die Hände nach ihnen aus! Immer wieder verbanden sich Wagnis und Neu-gier mit ihm, Vertrauensvorschuss – ein Interesse, sich einzulassen auf etwas, was man noch nicht kennt. Es geht beim Heidelberger Künstlerinnenpreis nun aber nicht einfach nur darum, weibliche Künstlerschaft zu würdigen; obgleich dies der Knotenpunkt ist. Preis-Initiatorin Roswitha Sperber verlangte stets auch die Einbettung der Gewürdigten und neu Entdeckten in den traditionellen Betrieb, die Integration der Werke der ausgewählten komponieren Frau in einen Spielplan, ins Repertoire, in die Köpfe und Herzen der Ausfüh-renden. Ein Ideal ist hier formuliert – manches Jahr kamen wir diesem sehr nah, dann wieder waren wir weiter entfernt. |
Ying Wang bekommt den Heidelberger Künstlerinnenpreis in einem Moment, in dem uns der Preis selbst als gesichert erscheint. Politik, Kunst und Medien, konkret also die Stadt Heidelberg, Theater und Phil-harmonie, Medienpartner Deutschlandfunk und eine namhaft besetzte Jury wähnen sich im Einvernehmen darüber, sich zu diesem Preis zu bekennen, seine Tradition wertzuschätzen, sie hochhalten zu wollen, dem Preis also Zukunft zu geben. – Ist das tatsächlich so? Macht das so Sinn? Müssen wir nicht ab und an prüfen, nachjustieren, den Preis den Verhältnissen, den Bedürfnissen anpassen, ihn also weiterentwickeln? Wie nötig das ist, um ihn am Leben zu halten, weiß niemand besser als Preis-GründerinRoswitha Sperber. Die Partner, Geldgeber, Träger dieser … ja, welt-weit einzigartigen Auszeichnung … sie wechselten in den Jahrzehnten, die es den Preis nunmehr gibt, desöfteren. Roswitha Sperber war unermüdlich am Ball. Sie engagierte sich, stritt, kämpfte – sie wagte etwas, fand und verknüpfte immer neue Partner und Für-sprecher: Institutionen, Medien, Künstler, Publikum und selbstverständ-lich die Politik. Dass es diesen Heidelberger Künstlerinnenpreis heute 30 Jahre lang gibt, das ist in wirklich allererster Linie ihr Verdienst. Warum die Älteren heute Respekt und Anerkennung verdienen, und warum es für uns Jüngere, uns wohl versorgte Jüngere darum geht, diesen Respekt auch zu zollen, selbst wenn uns das Beharren, die Geradlinigkeit jener Älteren manches Mal nervt, dieses Warum Respekt! – meine Damen und Herren – hat seine Notwendigkeit in der Vergangen-heit, und ich meine damit: in der Geschichte. Die Generation vor meiner Generation, und ich meine heute vor allem die Frauen dieser Generation haben in ihren Biographien die Erfahrung des Schrecklichsten, was wir im Westen uns heute vorstellen können: Die höchst reale Erfahrung von Bombennächten, von Trümmern, von Hunger, von Besatzungssoldaten … und zwar in der Kindheit. Wer das überlebte, entwickelte für sich selbstverständlich Bewältigungsstrategien. Wie sollte man auch sonst überleben! Roswitha Sperber, die in diesem Jahr 80 Jahre alt wird, hat früh Kunst und Kultur für sich gewählt – als Lebens-Sinn – und auf diesem Feld ist sie eigene, und auch neue Wege gegangen. Widerstand spornte sie an! In einem späteren, ganz anders anmutenden Deutsch-land wurde sie dafür mit einem Bundesverdienstkreuz geehrt. Ihre Mitbürgerin, meine Damen und Herren, hat im Deutschland der 80er und 90er Jahre Musikgeschichte geschrieben mit ihrem Tun. Gehörte sie doch zu den Pionierinnen einer neuen Bewegung: Frau und Musik. Deren Ziel und Ambition: die Geschichte der komponierten Musik zu erweitern um ihren weiblichen Teil. Das hieß, komponierende Frauen in Geschichte und Gegenwart wieder zu entdecken, zu publizieren, wieder aufzuführen. Roswitha Sperber hatte sich dabei auf Gegenwart spezia-lisiert. Und seinerzeit, vor 30 Jahren ein Kulturinstitut, ein Festival, ein Festival-Ensemble und eben einen Preis ins Leben gerufen, um kompo-nierenden Frauen aus aller Welt ein Forum zu geben. GEGENWELTEN – der Name war ihr Programm. Aber es war nicht der Gegensatz zwischen Männern und Frauen damit gemeint – das war nicht wirklich ihr Thema; Roswitha Sperber ging um die Annäherung einander fremder oder fremd gewordener Kulturen. Darum die frühe Orientierung nach Ost- und Südosteuropa, Jahre vor dem Fall des Eiser-nen Vorhangs; später auch nach Ostasien. Ziel und Vision, auf dem Weg von Kultur und Musik die alte scharfe Teilung Europas, den Gegensatz zwischen Abendland und Fernost zu überbrücken. Nicht virtuoser Spagat, vielmehr ANNÄHERUNG DURCH VERSTEHEN, das war ihr Motto! Das war vor allem gelebte Wirklichkeit: das waren Jahrzehnte voller Engagement, das waren künstlerische Sternstunden, das war zäher Kampf gegen Windmühlenflügel, das war ein Leben oft über die eigenen Kräfte! Die Namensliste aus 30 Jahren Heidelberger Künstle-rinnenpreis ist ein komprimiertes Zeugnis davon … von all diesen vielen Aktivitäten eines ganz besonderen, besonders rastlosen Menschen. Ich [und auch das motiviert mich, hier zu Ihnen zu sprechen] – ich mei-nerseits habe von unserer Preis-Gründerin manches gelernt. Durchzu-halten zum Beispiel, nicht aufzugeben. Und, Komponistinnen nicht er-neut ins Ghetto zu sperren. Die künstlerisch tätigen Damen und Herren zu mischen vielmehr, zu kombinieren, um Zusammenhänge, Wechsel-wirkungen zwischen ihnen kenntlich zu machen. Sie hat mich darin bestärkt, dass sich Entdeckungsreisen in unbekannte Komponier-Welten weitaus mehr lohnen als in bekannte, das Neuland etwas sehr Spannen-des ist – aber dass man auch Kraft braucht dafür, List und Geduld. Und dass man nicht ausschließlich auf eigenen Ruhm aus sein darf. Ich habe das Anfang der 90er hier in Heidelberg bei den GEGENWELTEN erlebt und heute … praktiziere ich all dies selbst … z.B. in Köln, beim Deutsch-landfunk, bei unserem Kölner Festival FORUM NEUER MUSIK. Im Namen des Medienpartners Deutschlandfunk und als … ja, auch inzwischen dienstältestes Mitglied der Heidelberger Künstlerinnen-preis-Jury liegt es bei mir, anlässlich des heutigen Preis-Jubiläums Roswitha Sperber einen ganz großen Dank auszusprechen, ihr unsere Wertschätzung zu übermitteln, ihr unsere Hochachtung auszudrücken – zumal jetzt wo sie gewissermaßen auf dem Weg in den Preis-Ruhestand ist. Wir danken Dir für 30 Jahre Arbeit und Kampf um den Preis und wollen uns mühen, dieses Werk fortzuführen. Der Heidelberger Künstlerinnenpreis hat in der Tat viel erreicht. Über-flüssig geworden scheint er mir nicht. Auf dem Gebiet der Kultur sind die Erfolge der Frauen nach wie vor ein flüchtiges Gut. Schnell sind sie zurück gerollt, wie wir in verschiedenen Weltgegenden mit Erschrecken erleben – auch in den Ländern des Westens. Das geht blitzschnell. Wir wähnen uns in einer sich immer schneller wandelnden Zeit, wir fühlen beim Blick in die Zukunft Unsicherheit! Wohin ist unsere Welt unterwegs – und wie lange kann unsere Gesellschaft in Deutschland das hier heute geltende Geschlechterverständnis aufrecht erhalten? Wir wissen es nicht, und deshalb werden wir einfach weiter machen müssen, uns zusammen raufen in einer fast nur noch von Männern besetzten Jury, damit auch nächstes und übernächstes und überübernächstes Jahr in Heidelberg hier in diesem Saal für Sie, meine Damen und Herren, ein möglichst gutes und neues Werk einer jungen Komponistin erklingt. Frank Kämpfer 16.2.2017 |
Deutschlandfunk: Heidelberger Künstlerinnenpreis 2017 |
Verantwortlich für den Inhalt: Roswitha Sperber letzet Änderung Mai 2024 |
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