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Vivat - 800 Jahre Burg Dilsberg

Faszinierender Festabend zündet Feuerwerk
auf Bühne und Nachthimmel

19. Juli 2008

    
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Vor 800 Jahren wurde erstmals die Burg Dilsberg urkundlich erwähnt, ein Ereignis welches 2008 facettenreich gefeiert wird. Zum Festabend auf der voll besetzten Burgbühne erschienen neben Bürgermeister Horst Althoff und Ortsvorsteher Stefan Wiltschko, zahlreiche Stadt- und Ortschaftsräte, Bürgermeister aus nah und fern, Mitglieder aus Land- und Bundestag, Vertreter der Kirchen- gemeinden und Sponsoren, um dem Jubilar ihre Ehre zu erweisen.
 
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Es sollte ein unterhaltsamer Festabend werden und das Vorhaben gelang mit einem Feuerwerk an abwechslungsreicher Unterhaltung. „Zur rechten Zeit seid ihr gekommen.“, mit diesem Dialog aus der „Rose von Dilsberg“ begrüßte Moderator Karlheinz Streib Honoratioren und Besucher im idyllischen Ambiente der Burgbühne.
 
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"Das Fest beginnt, die Tore auf und alles Volk herein! Lasst eure Hörner schmettern!" Fanfaren erklangen, das gewandete Volk zog mit jubelnden Vivat-Rufen ein und tauchte die Bühne in ein farbenprächtiges Meer. Bürgersleut´, edle Damen und Herren, Pfaffenvolk und Ritter alle Schichten und Altersklassen waren vertreten.
 
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Herold (Alfons Duczek) - heutzutage würde man ihn als Pressesprecher des Grafen von Lauffen titulieren - klärte das Auditorium in launigen Worten über den Vorgang der Zusammenkunft im Jahre 1208 auf. Er selbst habe drei wichtige Aufgaben: das Pergament mit Siegel zu versehen, den Inhalt auszurufen und das Dokument ins Kloster Schönau zu bringen.
 
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„Kinder der Bergfeste“ öffneten musikalisch das Tor und überraschten den, weit über Neckargemünder Grenzen hinaus, bekannten Heimatforscher und Poeten Frans Hermans mit der Uraufführung seines Gedichtes „Dilsberg, Dörfchen mein“, welches Elke Kulms vertont hatte. Die Kinder und Jugendlichen aus der Bergfeste treffen sich jeweils spontan, um zu Festlichkeiten selbst geschriebene Lieder und Texte einzuüben, welche sie dann herzerfrischend vortragen.
 
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Die Festdamen (Julia Seufert und Laura Ziegler) geleiteten die in historischem Ornat gewandeten „adligen“ Herren Althoff und Wiltschko auf die Bühne. Gemeinsam und in wohl gereimten Worten grüßten sie Gäste und Volk, dankten dem „landrätlichen Oberamte“ für die großzügige Gewährung eines musischen Spectaculums und den edlen Spendern, die mehr als einen Heller gegeben hatten, um dieses großartige Fest zu ermöglichen.
 
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Die Helfer der Feierlichkeiten belohnten sie mit Mitteln für ein Feste ihrer Wahl. Einer steuerte das „Schiff der helfenden Hände“ mit Kraft, Geschick und Beharrlichkeit, dafür gebührte Bernhard Hoffmann besondere Ehr und Dank. "Man wird noch lang erzählen von Hoffmanns edler Tat!", dessen waren sich der "Schultheiß" von Dilsberg und der "Oberschultheiß" aus Neckargemünd sicher.
 
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Mit Tänzen aus dem Mittelalter und grazilen Schrittfolgen erfreute die „Tanzgruppe Anni Richter“ das Publikum und die „Egerländer Familienmusik Heß“ leitete mit historischen Klängen, dezent zur Stimmung passend, von einem Programmpunkt zum nächsten über.
 
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Als nächstes folgten Grußworte von Andreas Falz, Leiter des Amtes für Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Paul Schäfer vom Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis und Claus Brechter, Vorsitzender des Touristikverbands „Die Burgenstraße“. Die Redner würdigten das touristische Highlight „Burg“ aber auch den Bürger- und Traditionssinn der Gemeinde.
 
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Mückenlochs Ortsvorsteher Joachim Bergsträsser überbrachte die Glückwünsche in wohl gewählter mittelalterlicher Sprache und hatte sich von seinem vortrefflichen Weib extra das Hemd plätten lassen, damit er zur Stunde im Burghof eintraf. In nachbarlicher Freundschaft wünschte er gutes Gelingen und überreichte als Gabe, das Bildnis eines Dilsberger Gemäuers drunten im Tale an des Herrbaches Ufer. Schultheiß Wiltschko dankte ihm und konterte bezüglich der Bezeichnung Schultheiß spitzfindig: "Dieser hat früher gesagt wo die Schulden sind und ich weiß wo sie sind - in Neckargemünd!"
 
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Die Grundschule glänzte mit der pantomimischen Darstellung „Der Handschuh“, gelesen von Lara Pfreundschuh. Schauspielerisch glänzend und mit fantastischen Kostümen bzw. Masken interpretierten die Schüler die Ballade von Friedrich Schiller, um den fragwürdigen Liebesbeweis, den Fräulein Kunigunde von Ritter Delorges erbittet. Als Kunigunde begeisterte Maike Münch mit einer unübertrefflichen Mimik.
 

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Ein kurzer kräftiger Regenschauer wurde zur vorgezogenen Pause und Stärkung am kulinarischen Festangebot genutzt. Die Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um den früher als erwarteten Ansturm zu bewältigen. Wohlschmeckende Schinken-Ritter und Käsezofen waren heiß begehrt. 
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Mit gefühlsvollen mittelalterlichen Liedern von Sommer, Liebe, Leid verzauberte der Frauenchor des Sängerbunds nach der Pause das Publikum. Unter der Leitung von Andrea Stegmann begannen sie mit einem Sommerkanon und ließen das Regenintermezzo in Vergessenheit geraten. Sehr einfühlsam und bewegend erklang "Greensleaves" im Burgenareal - zum Träumen schön.
 
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Die Festrede oblag Ortsvorsteher Stefan Wiltschko, der in kürzester Zeit des Dilsbergs große rühmende, aber auch schwierige Zeiten verknüpft mit Goethes „Türmerlied“ gekonnt und kurzweilig in Erinnerung rief. Für die Nachbargemeinden sprach Bürgermeister Heiner Rutsch aus Lobbach. Er kam nicht als „Bettelmönch“, sondern überreichte einen Gutschein für eine historische Sitzbank in der Bergfeste. "Dilsberg ist bekannt für Rose, Herzschmerz, Liebe, aber warum nennt man euch Orgeldiebe?", dieser Frage ging er auf den Grund. Er wünschte alles Gute, Gesundheit sowie immer einen Schluck Wasser und stieß zur Bekräftigung mit seinen Kollegen darauf an.
 
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Trommelwirbel und Fanfarenklänge vom Musikzug begleiteten den Herold, der mit besagter Urkunde erschien und deren Inhalt zunächst in lateinischer Sprache und dann doch lieber für alle verständlich in deutschen Worten kund gab.
 
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Eine ergreifende mystische Stimmung ergriff die Festgäste beim zauberhaften Elfenreigen. Sie waren eine wahre Augenweide, wie sie graziös, vom Nachtwind geweckt, die Holde begrüßten und schön Röschen Trauergesänge brachten. Dieser Elfentanz löste bereits bei den diesjährigen "Rose"-Aufführungen der Dilsberger Burgbühne Begeisterung aus und für die gelungene Choreografie dankte der Moderator Dr. Katharina Grünberg und Corinna van Soldt.
 
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Als Vertreter der Dilsberger Bürgerschaft überbrachte Wilhelm Berberich einen Blumenstrauß an Worten, mit denen er die Schönheit von Burg und Gemeinde beschrieb. Den Abschluss übernahmen die Dilsberger Nachtwächter indem sie in bewährter Weise mit ihren amüsanten Geschichten die Lachmuskeln strapazierten und verkündeten was die Glock´ geschlagen hatte.
 
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Zu Beginn der Veranstaltung unterhielt der Musikverein, unter der Leitung von Walter Nußko, das Publikum und verkürzte mit flotter Unterhaltungsmusik die Wartezeit. Der Musikzug, mit Dirigent Vladimir Karpow, sorgte in der Pause mit beschwingten Rhythmen für gute Stimmung. Beide Kapellen beendeten mit einem gemeinsamen Auftritt das Programm und spielten das Badner Lied, zu welchem erstmals eine fünfte - Dilsberger - Strophe gesungen wurde.
 
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Zum großen Finale wurden alle Mitwirkenden und Helfer auf die Bühne gerufen und erhielten Erinnerungspräsente. Der Einsatz der jeweiligen Arbeitskreise hat sich bewährt, jeder übernahm einen speziellen Part, der dann vom Hauptarbeitskreis koordiniert wurde. Der Festabend war in der Tat ein festlicher Abend, der in dieser Form durch die vielen ehrenamtlichen Helfer stattfinden konnte, die sich auf vielfältige Art und Weise einbrachten.
 

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Den glanzvollen Schlusspunkt setzte ein grandioses Feuerwerk, welches von Margit und Hans-Hermann Erles gestiftet wurde. Unzählige Raketen erleuchteten den Nachthimmel und umrahmten farbenprächtig die Burg.
 
Bilder: bz
Text: boe

 

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