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Friedhoffest in Dilsbergerhof
2. Juni 2018
 
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Was ist denn ein Friedhoffest? Mit dieser erstaunten Frage wurden alle die Personen konfrontiert, die diese seltsam erscheinende Fest geplant und organisiert haben.
 
Diejenigen, für die dieses Fest unmittelbar ausgerichtet war, die Bewohnerinnen und Bewohner des Dilsbergerhofes - also die „Hefemer“ -, die wussten aber sehr wohl worum es ging: Ihr Privatfriedhof feiert am Samstag den 2. Juni 2018 sein 70jähriges Bestehen.
  
Und schon taucht die nächste Frage auf, was das denn für eine seltsame Institution sei, dieser private Friedhof der Hefemer. Die Geschichte erklärt es sehr einleuchtend:  

Bis 1948 galt: Wenn eine Bewohnerin/ein Bewohner des Dilsbergerhofes verstarb, zog die Trauergemeinde mit dem Sarg drei Kilometer den Berg hinauf zum Friedhof an der katholischen Kirche in Dilsberg, und das eventuelle bei brütender Hitze oder klirrendem Frost. Diese ungute Situation und die Tatsache, dass der Dilsberger Friedhof kaum mehr Platz bot, veranlasste den hefemer Landwirt Karl Maurer seine hinter der Herz-Jesu-Kapelle liegende Wiese der katholischen Kirchengemeinde zu überlassen, damit dort ein Friedhof für die in Dilsbergerhof wohnende Bevölkerung geschaffen werden konnte.
 
Dieser Friedhof wird seit 70 Jahren ausschließlich von der Bevölkerung gepflegt, sowohl in Form von Eigenleistung als auch durch von den Bewohnern durch Spenden finanzierte Fremdleistungen. Organisiert wird das alles durch eine gewählte Friedhofskommission, der z.Zt. Georg Ruhland von der Bachgasse vorsteht. Das Finanzielle regelt Kassiererin Brigitte Maurer von der Langenzeller Straße.
 
Nun müsste also verständlich sein, dass der siebzigste Geburtstag dieser Organisation für die Hefemer ein Grund zum Feiern war. Eröffnet wurde das Fest durch eine kurze Andacht, vor dem Steinkreuz, gehalten von Pfarrer Endisch, Er erinnerte in seiner Ansprache an die im Glauben gefestigten Gründerväter dieser Institution und verwies auf die Hoffnung, die Christen mit dem Tod verbinden dürfen.  
  
Beim anschließenden gemütlichen Beisammensein unter dem Zeltdach des Musikzuges des Turnerbundes traf sich eine große Anzahl der Hefemer, auch ehemalige und einige Gäste, die trotz heißer Temperaturen den Weg von Dilsbeg auf sich genommen hatten.
 
Es fehlte an nichts: Köstliche – natürlich gespendete – Kuchen, Kaffee und allerhand sonstige Getränke standen zur Verfügung. Und eine Männerriege hatte sich natürlich das Grillen köstlicher Bratwürste nicht entgehen lassen. In Grußworten von den Organisatoren und eines Vertreters der Ortsverwaltung wurde das besondere bürgerschaftliche Engagement der Hefemer hervorgehoben, das dieses einmalige Konstrukt erst ermöglicht. Eine Erklärung, warum das so ist, wurde in der Feststellung gefunden: „Mir Hefemer sin hald was Besonneres!“  
  
Als dann der harte Kern der Besucher schließlich nach Sonnenuntergang den Friedhofsparkplatz verließ, war er sich einig: Diese Dorfgemeinschaft sollte noch mehr gepflegt werden.

Text: Walter Berroth
Bilder: Georg Ruhland  
07.06.2018
   
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