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Bauarbeiten sollen im Frühjahr beginnen
Ein Jahr Bauzeit und 2,7 Millionen Euro Baukosten geplant
24. Januar 2018
   
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 "Der Bauantrag zur Jugendherberge ist genehmigt." Es war diese kurze Aussage, mit der Bürgermeister Frank Volk am Ende der zurückliegenden Sitzung des Gemeinderates für Aufhorchen und Applaus im Gremium sorgte. Anderthalb Jahre nach der überraschenden Rettung der geschlossenen Herberge im Stadtteil Dilsberg steht der Umbau also tatsächlich bevor. Der Landesverband Baden-Württemberg des Deutschen Jugendherbergswerks (DJH) will im Frühjahr mit den umfangreichen Arbeiten beginnen, die Neueröffnung ist für das Jahr 2019 vorgesehen.
 
Zunächst ein kurzer Rückblick: Die denkmalgeschützte und traditionsreiche Jugendherberge auf dem Dilsberg mit zuletzt jährlich rund 10.000 Übernachtungen von 5000 Jugendlichen ist seit inzwischen über zwei Jahren geschlossen. Das DJH hatte den Betrieb damals nach knapp 100 Jahren eingestellt, weil ihm erforderliche dringende Brandschutzmaßnahmen mit 1,8 Millionen Euro schlicht zu teuer waren. Gemeinsam mit der Stadt wurde nach einem Käufer gesucht, Bürger starteten eine Unterschriftenaktion gegen die Schließung. Im Herbst 2016 kam dann die erlösende Nachricht: Ein anonymer Spender gibt 1,5 Millionen Euro für die Sanierung. Der DJH-Vorstand nahm den Schließungsbeschluss prompt zurück. Der Bauantrag ging im vergangenen Sommer bei der Stadt ein. Dieser entsprach dem geltenden Bebauungsplan und es waren keine Befreiungen erforderlich.

Im vergangenen Herbst legte der Gemeinderat dann eine "Obergrenze" für den Kostenanteil der Stadt fest - ihr gehört der historische Torturm aus dem 15. Jahrhundert, der ebenfalls saniert werden muss. Die Ausgaben hierfür wurden auf einen Betrag von 405.000 Euro gedeckelt. Hintergrund war, dass die Sanierung nun 2,67 statt 1,8 Millionen Euro kosten soll und der Kostenanteil der Stadt von 300.000 auf die erwähnten 405.000 Euro stieg. Die Spende kommt komplett dem DJH zugute und mindert dessen Kostenanteil von 2,3 Millionen auf rund 800.000 Euro.

"Es könnte eigentlich nun losgehen", sagt Karl Rosner, Geschäftsführer des DJH-Landesverbandes, im Gespräch mit der RNZ. "Es gibt allerdings noch einen kleinen Widerspruch in der Baugenehmigung, den wir noch mit den Behörden ausräumen müssen." Dabei gehe es um den Denkmal- und Brandschutz der Fenster. Rosner zeigt sich aber optimistisch, dass die Arbeiten im Frühjahr beginnen können - wenn man schnell Firmen finde. "Die Signale stehen auf Grün", sagt er. Gerade wird ein Termin mit Vertretern der Stadtverwaltung gesucht, um die geplanten Arbeiten abzustimmen. Die Maßnahmen am städtischen Torturm müssten auch im Hinblick auf die Kosten "sauber abgegrenzt" werden, so Rosner weiter. Die für den städtischen Anteil festgelegte "Obergrenze" bezeichnete er als "gefährliches Instrument".
 
In der Jugendherberge wird an vielen Stellen die in die Jahre gekommene Aufteilung der Räume verändert. So sollen mehr Zimmer mit Dusche und Toilette entstehen. Die sanitären Anlagen werden ebenso wie die elektrischen Leitungen und die Bodenbeläge erneuert. Außerdem werden die Zimmer neu möbliert. Die nicht mehr zeitgemäße Ausstattung wurde bereits ausgeräumt. Rosner spricht von einer "strukturellen und technischen Erneuerung", mit der auch der Brandschutz verbessert werde. Durch die Veränderungen wird die "neue" Herberge nur noch 70 statt 78 Plätze haben.

Die Einrichtung wird zwar künftig weiterhin vom DJH betrieben, aber keine eigene Leitung mehr haben. Die Familie, die die Heidelberger Jugendherberge leitet, hat die Dilsberger Einrichtung bereits kommissarisch geführt und wird sie künftig als Zweigstelle betreiben. Dies habe Vorteile unter anderem beim Personaleinsatz, so Rosner.
 
Die Umbauarbeiten sollen etwa ein Jahr lang dauern. Die Wiedereröffnung ist für Anfang des Jahres 2019 geplant. "Die Herberge wird ein kleines Schmuckstück", verspricht Rosner.

Text: Christoph Moll RNZ 24.01.2018
Bilder: bz
     
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