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Ein kleines Buch mit großer Wirkung Schuldekan Dr. Ulrich Löffler brachte den Heidelberger Katechismus näher 07.05.2013
„Wer in Heidelberger Kirchen oder Schulen arbeitet kommt am Katechismus nicht vorbei.“ Mit dieser Feststellung begrüßte Schuldekan Dr. Ulrich Löffler im evangelischen Gemeindehaus Dilsberg zu einem informativen Vortrag über den Heidelberger Katechismus, der auch 450 Jahre nach seiner Veröffentlichung nicht an Bedeutung verloren hat. Am Wochenende findet dazu in Heidelberg ein großer Festakt statt und im Kurpfälzischen Museum sowie Heidelberg Schloss wird die internationale Ausstellung „Macht des Glaubens“ eröffnet. Ein kleines Buch mit großer Wirkung, welches in 40 Sprachen übersetzt wurde und für Christen von großer Bedeutung ist. Schuldekan Löffler fragte wer sich bereits im Konfirmandenunterricht mit den 128 Fragen und Antworten beschäftigt habe und gliederte seinen Vortrag unter drei Aspekten: Heidelberger Katechismus ein bekannter Unbekannter, Geschichte sowie innere Struktur und Bedeutung für heute. Anhand von Beispielen erläuterte er wie unbekannt und merkwürdig fremd das Buch teilweise wurde, das in knapper Form wesentliche Inhalte des reformierten christlichen Glaubens verständlich macht. Mit einem Bild zeigte er, wie der Katechismus den Bürgern in die Hand gegeben wird. Die Geste von oben nach unten symbolisiere die wörtliche Übersetzung, entgegen tönen. „Der Heidelberger Katechismus ist ein Exportschlager aus einem zerrissenen Kurfürstentum.“, leitete der Referent zur Geschichte über und stellte mit Kurfürst Ottheinrich und Friedrich III. die wichtigsten Personen vor. Der „fromme Fritz“, wie man ihn auch nannte, konvertierte wegen seiner Frau zum Protestantismus und entdeckte die Bibel neu. 1562 gab er den Katechismus in Auftrag, ein Werk zur Stärkung des Glaubens und seines Territoriums, dessen Hauptverfasser Zacharias Ursinus ist. Der Heidelberger Katechismus sei zum Global Player geworden, zur Grundlage des weltweiten reformierten Protestantismus. Im dritten Teil seines Vortags betrachtete der Referent Stolpersteine und Impulse. Heute ließen sich viele Antworten nicht wiederholen, aber man könne Anstöße gewinnen, was er anhand konkreter Beispiele vertiefte. Neben neuer Literatur zum Thema verwies er auf eine künstlerische Auseinandersetzung von Schülern, deren Werke in der Heidelberger Heiliggeistkirche zu sehen sind. Abschließend stellte Schuldekan Löffler fest: „Ein Buch hoher Sprache mit fernen Thesen, ein Buch für eine persönliche Auseinandersetzung des Glaubens, das Anstöße geben kann und deshalb wichtig ist.“ Seine Empfehlung lautete: „Schauen sie mal rein!“ „Sie haben erreicht, dass wir die Heidelberger Veranstaltungen aufmerksam beobachten, besuchen und nachdenken.“ Die Vorsitzende des Fördervereins, Karin Ullrich-Brox, dankte für den interessanten Vortrag und überreichte ein besonderes Tröpfchen Kirchenwein.
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