Den Nachwuchs der Burgbühne Dilsberg drängt es auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Nach dem großen Erfolg mit dem „Zauberer von Oz“ träumen sie nicht nur von Nebenrollen, sondern wollen die Bürde als Hauptdarsteller meistern. |
Tanja Emmerich überzeugte beim Zauberer als „böse Hexe“, doch hinter den Kulissen liebt sie Kinder über alles und ist mit Herzblut dabei. Als sie den Wunsch der Kids vernahm, suchte sie ein geeignetes Stück und fand „Das kleine Gespenst“ von Ottfried Preußler, das sie passend für die Kleinen umschrieb. Die „BB-Kidz“, wie sich die quirlige Schar nennt, ist bereits eifrig am Proben und mit großer Motivation am Text lernen. |
Burgbühnen Regisseur Alfons Duczek entdeckte mit Tanja Emmerich ein Allround-Talent, denn neben ihren Rollen als Schauspielerin engagiert sie sich auf vielfältige Weise. Beim „Zauberer“ assistierte sie Regisseurin Petra Kirsch, bewies bei der Bühnendekoration ihre Kreativität, beruhigte die Kinder mit fantasievollen Entspannungsreisen und schreiben kann sie auch. |
Bereits als Kind erfand sie kleine Geschichten und seit ihrem 15. Lebensjahr kommt jedes Jahr eine neue hinzu. „Das kleine Gespenst gibt es als Theaterstück von der Stange, aber Tanja wollte das nicht.“, schmunzelte Petra Kirsch. Über deren kompetente Unterstützung schwärmt der Tausendsassa: „Sie steht mir als seelisch moralische Stütze in allen Situationen hilfreich zur Seite.“ |
Mit Kindern zu arbeiten ist etwas ganz anderes als mit Jugendlichen, das erkannte die junge Regisseurin schnell. Textlich sind die kleinen Nachwuchstalente unglaublich schnell, doch auf der Bühne ist eine deutliche Artikulation sowie ein optimaler Stand unverzichtbar. Deshalb legt sie großen Wert auf Sprech- und Stehübungen die sie Kind gerecht bei jeder Probe durchführt. |
Bei ganz zappeligen Darstellern, werden da auch mal kurz die Füße oder Hände festgehalten, damit es wieder konzentriert weiter geht. Trotz aller Anforderungen lieben die Kinder ihre Tanja und wollen als gar nicht aufhören. „Wir haben viel Spaß!“, ist von allen Beteiligten zu hören. |
Zur Einstimmung startet jede Probe mit einer Aufwärmrunde, bei der Aufmerksamkeit, Bewegung und Artikulation gefragt ist. Konzentriert lassen sich die Darsteller darauf ein und hören auf das Kommando der Regie. |
Danach werden getrennt in kleinen Gruppen die jeweiligen Szenen geprobt, damit jeder ein Gespür für seine Rolle und den richtigen Einsatz bekommt. Hierbei ist Geduld und Einfühlungsvermögen ebenso gefragt wie konsequentes Durchgreifen. Immer wieder spielen sie einzelne Sequenzen und arbeiten Feinheiten heraus , so lange bis es zufrieden ertönt: „Ok, so will ich es haben!“ Das schwarze Gespenst probte seine Szene mit den drei Kindern, die ihm helfen wollen wieder in der Nacht zu spuken. Gemeinsam beraten sie, wie sie das am besten anstellen und sind dabei ganz schön mutig. |
Währenddessen übte im Nebenraum das weiße Gespenst mit dem weisen Uhu Schuhu seinen Auftritt . „Die grunzen sich gegenseitig an!“, rief einer über den Gang, doch das stellte sich als befreiendes Lachen heraus. Petra Kirsch forderte die beiden und zeigte ihnen temperamentvoll, wie sie ihrer Szene mehr Pfiff verleihen können. „Das ist ziemlich lustig und macht viel Spaß!“ bekräftigten die Zwei übereinstimmend. |
Bis zur Premiere am 24. Februar 2012 gibt es noch einiges zu tun, aber Petra Kirsch ist sicher: „Das passt schon!“ Dann verwandelt sich an zwei Wochenenden für insgesamt sechs Aufführungen der Rittersaal in der Dilsberger Jugendherberge in Burg Eulenstein. Hier spukt „Das kleine Gespenst“, wirbelt allerhand Durcheinander und das Publikum ist hautnah dabei. |
Bilder: bz Text: boe 02.01.2012 |
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