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Schrebergartenidylle trifft auf sanfte, fetzige Gitarrenklänge
 
Lyrik und Musik eine humorvolle und ausdrucksvolle Kombination
27. Januar 2012

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Zur Einstimmung ins Wochenende servierte das Dilsberger „Café Pippifax“ ein unterhaltsames Kontrastprogramm. Die humorvolle Lesung von Henning Jacobsen aus dem Roman „Mein Leben im Schrebergarten“ von Wladimir Kaminer, umrahmt von sanften und fetzigen, leisen und kräftigen Gitarrenklängen der Band „palatinate acoustic 3“ war eine gelungene Kombination, die den Geschmack des Publikums traf.
 
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Der 1967 in Moskau geborene Autor Wladimir Kaminer lebt mit seiner Familie seit 20 Jahren in Berlin und avancierte mit seiner Erzählsammlung „Russendisko“ sowie zahlreichen weiteren Büchern zu einem der gefragtesten Autoren Deutschlands. Mit einer interessanten Sprache beschreibt er erfrischend unterhaltsam seine Bemühungen um eine Parzelle, die Herausforderungen eines Gartenbesitzers, den Kontakt zu den Nachbarn und die Reglementierung durch Vorschriften, kurzum pure Schrebergartenidylle. Er definiert den Schrebergarten als Paradies auf Erden, im Maßstab eins zu einer Million.
 
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In die Rolle des prädestinierten Vorlesers schlüpfte Henning Jacobsen, der sein Bühnenleben im Jugendalter mit Rockmusik in Hamburg begann, sich später dem Theater zuwandte und Ensemblemitglied im Mannheimer TiG7 ist. Pointiert und genussvoll brachte er diverse Auszüge zu Gehör, die einen Einblick in die Verantwortung eines Schrebergartenbesitzers gaben und die Herausforderung für jeden echten Mann widerspiegelten. Gebannt lauschten die Zuhörer seiner sonoren Stimme und amüsierten sich köstlich über die ausgewählten Kapitel. 
 
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Mit einfühlsamen Klängen lockerte die Band „palatinate acoustic 3“, liebevoll vorgestellt als die drei akustischen Pfälzer, die Lesung auf. Die drei Musiker aus Ludwigshafen kommen aus verschiedenen musikalischen Richtungen, sind hobbymäßig „on Tour“ und haben sich vor knapp zwei Jahren gefunden.
 
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Nach Ausflügen in die Rockmusik schlägt das Herz von Reiner Dreier für die akustische Musik und bei seinen Solis genießt er die Improvisation: „Das Gerüst steht, die Musik ist arrangiert und explizit auf uns zugeschnitten.“ Seit dem Kindesalter spielt Wolfgang Goepfrich Gitarre sorgt als ruhender Pol mit seinem Akustikbass für das Fundament und den Groove.
 
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Ulli Goepfrich ist die starke Frau in ihrer Mitte, die mit einer ausdrucksvollen Stimme aufhören lässt. Sie singt in verschiedenen Gesangsformationen und tritt auch als Solistin auf. Die Songs wurden speziell für ihre außergewöhnlich hohe und klare Stimmlage umgeschrieben und faszinieren.
 
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Beatles-Songs wie „Norwegian“ und „In My Life“ begeisterten ebenso wie „Close to You“ oder „Fields of Gold“. Das Repertoire der Band umfasst einen attraktiven Mix aus Fingerstyle, Blues, Jazz und Pop. „Ein Stil wird langweilig, erst der Mix macht es interessant.“, genießt Gitarrist Dreier die Abwechslung. Kollege Wolfgang Goepfrich entdeckte zusammen mit seiner Frau das „Pippifax“ bei einem Spaziergang: „Ich liebe die Crêpes von Gerd.“ Die Musiker kamen mit Gerd Becker ins Gespräch und vereinbarten einen Auftritt. Eine gute Idee fand das Publikum und Sängerin Ulli schwärmte: „Die Stimmung ist hier toll, so eine richtige Wohnzimmeratmosphäre.“ 
 
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„Das Leben kann so schön sein, wenn man sich einfügt in die Natur.“, lautete das Fazit des Autors nach seinem ersten aufregenden Jahr als Schrebergartenbesitzer. Eine gelungene Kombination aus Lyrik und Musik beurteilten die Besucher den entspannenden Abend. „Der Autor kann toll über banale Sachen schreiben und was er dabei herauszieht ist unwahrscheinlich.“, zog eine Zuhörerin ihr persönliches Fazit.  
 
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Ein rundum gelungener Abend für Publikum und Künstler, die zum Abschluss die spezielle Pippifax-Atmosphäre mit einem „Gerd-Becker-Special“ genossen. Der Wirt holte seine Gitarre heraus, spielte „Señor“ und glänzte einmal mehr mit seinem Repertoire an authentischen Bob Dylan Songs.
 
Bilder: bz
Text: boe
28.01.2012
 

Kommentar zum Artikel:
von: Léa Jacobsen  am 03.02.2012 18:54  Uhr
Der Artikel ist sehr lustig. Ich finde es sehr schade,dass ich nicht dabei war, denn ich habe es nur 2 mal gesehen :(

  

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