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Bekenntnis zur Ökumene in Dilsberg und Mückenloch Ökumenischer Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Dilsberg 5. Februar 2012 |
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Trotz der großen Kälte an diesem Sonntagabend kamen viele katholische und evangelische Bürger aus Mückenloch und Dilsberg in die ev. Kirche, um den Abschluss der Bibelwoche in einem gemeinsamen Gottesdienst zu feiern. Allein die große Chorgemeinschaft, die sich aus dem evangelischen Kirchenchor Mückenloch und dem katholischen Kirchenchor Dilsberg zusammensetzt, hatte kaum Platz, sich um den Altar aufzustellen. |
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Pfarrer David Lee, der den evangelischen Teil der Bibelwoche übernommen hatte, wies am Anfang des Gottesdienstes auf die vergangenen Bibelabende hin, in denen es um Psalmen ging. Er hatte den Psalm 27 (der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?) ausgesucht. Es geht um Geborgenheit und Vertrauen. In der Bibelstunde wurde klar, dass es gar nicht so leicht ist, Worte zu finden, für das, was uns tief berührt und dass es großes Vertrauen braucht, sich in Gott geborgen zu fühlen. |
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Anschließend sang der Chor das eindrucksvolle Lied „Herr gib mir Mut zum Brückenbauen“ unter der Leitung von Herrn Konetschny und der Klavierbegleitung von Frau Ettrich. |
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Im folgenden Gebet dachte der katholische Pfarrer Steidle an alle kranken Menschen und betete speziell auch für unsere ev. Pfarrerin, dass sie bald ihren Dienst wieder aufnehmen könne. In der Lesung durch das ev. Gemeindemitglied Frau Butzke wurde noch einmal der gesamte Psalm 27 vorgetragen, der auch die Grundlage der Predigt von Herrn Lee war. Er erläuterte das Thema Glaubensgewissheit anhand der Geschichte der Schwester Auguste, die eine Missionsstation in Kenia leitete, von dort ausgewiesen wurde, nach Pommern zurückkehrte und von dort nach dem Krieg |
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wieder fliehen musste, die Bombennacht in Dresden erlebte, später in Schleswig-Holstein landete. Sie hielt sich immer an die Worte des Psalms: der Herr ist die Kraft meines Lebens, vor wem sollte mir grauen. Pfarrer Steidle hatte in der Bibelstunde den Psalm 145 vorgetragen, dem Lobpreis der Größe und Güte Gottes wie er von König David überliefert ist. In seiner Predigt kommt Herr Steidle über den Lobpreis auf die Aussage: wer Religion nicht kennenlernt, kann sie auch nicht leben. Dies gilt für alle Glaubensrichtungen. Er spricht eindringlich über die Notwendigkeit und auch die Fortschritte in der Ökumene, dass z.B. letztes Jahr zum ersten Mal ein Papst auch die Orte besucht hat, an denen Luther gewirkt hat. Er weist auf die Arche in Neckargemünd hin, die in ihrer Art der Zusammenarbeit und Zusammengehörigkeit wohl einzigartig ist. |
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Es gibt 150 Psalmen, die sowohl in den evangelischen wie katholischen Bibeln gleich sind. Zur Bekräftigung betet im Anschluss die Gemeinde das Vaterunser, das auch für beide Konfessionen gleich ist. Der Chor singt noch ein Lied „Aus den Dörfern, aus den Städten…“ und nach dem letzten Gebet von Pfarrer Steidle und dem Segen von Pfarrer Lee wird die Gemeinde verabschiedet. Das Orgelspiel von Herrn Schemmel lässt noch einmal Besinnung einkehren, bevor es nach draußen in die Kälte geht. Der Förderverein der ev. Kirche Dilsberg bietet noch einen Glühwein an, der an diesem kalten Abend gerne angenommen wird. Man diskutiert noch etwas über das eben Gehörte, bevor man den Heimweg antritt. |
Bilder: Rupert Dworschak Text: Annegret Boehner 06.02.2012 |
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