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Feuerwehr rettet Grundschüler und verletzten Arbeiter
 
Realistische Hauptübung der Neckargemünder Gesamtwehr
21. April 2012
 
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Dichter Rauch dringt aus dem in Brand geratenen Heizraum der Grundschule Dilsberg-Mückenloch und breitet sich im Kellergeschoss aus. In Panik laufen Schüler, der im Untergeschoss liegenden Klassenzimmer, in die falsche Richtung, verirren sich und erreichen mit Mühe einen kleinen Balkon. Die restlichen Klassen haben inzwischen geordnet die Unterrichtsräume auf dem Fluchtweg verlassen. „Hilfe, Hilfe!“ dringen verzweifelte Rufe aus dem Computerraum, die Schüler sind aufgrund der Rauchentwicklung im Treppenhaus eingeschlossen.
 
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Die Lehrkräfte verständigen über die 112 die Leitstelle Rhein-Neckar, die gleichzeitig die Feuerwehr-Abteilungen Dilsberg, Mückenloch und Neckargemünd alarmiert. Noch auf der Fahrt forderte Einsatzleiter Michael Hofmann, Abt-Wehr Dilsberg, aufgrund der hohen Anzahl von Geschädigten zusätzlich die Abteilung aus Waldhilsbach nach.
 
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Was er zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht wusste, dass im vorderen Bereich des Schulhausdaches Arbeiten ausgeführt wurden und ein Arbeiter beim Flüchten als der Feueralarm losging so schwer stürzte, dass er das Dach nicht mehr verlassen konnte.
 
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Zum Glück handelte es sich bei diesem Szenario um die realistische Jahreshauptübung der Neckargemünder Gesamtwehr, welche neben den Ortsvorstehern Bernhard Hoffmann (Dilsberg) und Rainer Stumpf (Waldhilsbach), zahlreiche Stadt- und Ortschafträte, Johannes Kolmer (Polizei), Stadtbrandmeister Frank Merkel und Bürgermeister Horst Althoff ...
 
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... sowie die Rettungsdienste THW, DRK und DLRG auch die Bevölkerung interessiert verfolgte. Selbst ein heftiger Aprilschauer konnte die Zuschauer nicht vertreiben, die fasziniert den Einsatz beobachteten.
 
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Eindrucksvoll demonstrierte die Gesamtwehr ihre Zusammenarbeit und trainierte Koordination und Logistik bei einem Großeinsatz. Zur Personenrettung wurde die Drehleiter des DLK 23/12 benötigt.
 
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Bei der Anfahrt zeigte sich: „Der Tunnel hat sich gelohnt!“ Unterkreisführer und Stadtbrandmeister Frank Merkel registrierte positiv, dass die Einsatzfahrzeuge eine Minute schneller und sicherer den Dilsberg erreichen.
 
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Der erste Gruppenführer der Abteilung Dilsberg erkundete die Lage und leitete die Brandbekämpfung sowie die Personenrettung im Schulgebäude ein. Kurze Lagebesprechung und prägnante Anweisungen sind hier gefragt. Eine gute Abstimmung zwischen den verschiedenen Einsatztrupps ist immens wichtig.
 
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Beruhigend brachte ein Einsatztrupp vier Kinder vom Balkon, gut gesichert über die Leiter in Sicherheit. „Das war voll steil und nass. Ich hatte ein wenig Angst, dass ich wegrutsche aber wir waren gut gesichert.“, berichteten die Schüler.
 
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Die Absturzsicherungseinheit der Abteilung Dilsberg übernahm nach der Erstversorgung zusammen mit der Drehleiterbesatzung die Rettung des verletzten Arbeiters. Der DLK transportierte die Rettungstrage auf das Dach, in der die Feuerwehrkameraden den Verletzten zum Abtransport fixierten.
 
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Die 30 Meter lange Leiter des DLK lässt sich bis auf 25 Meter Höhe ausfahren und wird per Joystick gesteuert. Wichtig ist jedoch so dicht wie möglich an die Einsatzstelle heran zu fahren. Auf dem Monitor kontrolliert der Fahrer Neigungswinkel und Ausladung.
 
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Die Trage, für die es auch eine Vakuumauflage gibt, passt zum Weitertransport in jeden Rettungswagen, wodurch ein Umbetten der Verletzten entfällt.
 
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Die Abteilungswehr Waldhilsbach übernahm währenddessen die Rettung der Grundschüler aus dem Computerraum. Über die Steckleiter stieg ein Mann zu den Kindern, beruhigte sie und erklärte ihnen, wie einer nach dem anderen, gesichert von den Kollegen, die rettende Wiese erreicht.
 
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Im Gebäudeinnern leistete die Atemschutztruppe Schwerstarbeit und kämpfte sich zum Brandherd vor. Hier herrschten durch Rauch und Dunkelheit erschwerte Bedingungen, was zwei Feuerwehrleute am eigenen Leib erfahren mussten. Trotz ständiger Überwachung erlitten sie eine Rauchvergiftung und mussten von den Kollegen gerettet werden.
 
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Es war eine sehr realitätsnahe Übung, die ein breites Spektrum der Feuerwehrarbeit zeigte und ein koordiniertes Zusammenspiel aller Abteilungen erforderte.
 
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Unmittelbar nach der Übung sah man überall zufriedene Gesichter und das obwohl jetzt noch jede Menge Arbeit auf die Florianjünger wartete. Das gesamte technische Equipment musste wieder aufgeräumt, zum Teil gereinigt und wieder ordnungsgemäß verstaut werden.
 
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Auch die Zuschauer kamen auf ihre Kosten, sie genossen interessante Einblicke in die vielfältige Arbeit der Feuerwehr und überzeugten sich von deren Fähigkeiten. Besonders die Kinder hatte ihr Vergnügen und verfolgten die spannende Rettungsaktion aufmerksam. Wer Fragen hatte, durfte sich an die nicht im Einsatz befindlichen Feuerwehrleute wenden, die gerne detaillierte Auskünfte gaben.
 
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Zur Nachbesprechung begrüßte Abteilungskommandant Michael Hofmann Kommunalpolitiker und Vertreter der Rettungsdienste in der Graf von Lauffen-Halle. Er schilderte den Übungsablauf, sah geringes Verbesserungspotential und dankte seinen Stellvertretern Andreas Weitzell und Harald Theocharidis für die Planung.
 
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„Ich bin beruhigt, wenn ich in den Raum schaue, ich sehe eine gute Personalstärke, die bereit ist 24 Stunden am Tag zu reagieren, zum Dienst für die Allgemeinheit.“ Dienstherr Bürgermeister Horst Althoff zog ein positives Fazit und äußerte den Tipp: „Es wäre nicht schlecht die Lehrkräfte mit einzubinden.“ Es sah die Bestätigung, dass man auf dem Stand der Zeit sei, einen guten Dienst tue und es sei wichtig, dieses Niveau zu halten.
 
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Für Stadtbrandmeister Merkel war diese Hauptübung eine Leistungsschau unter dem Aspekt: Was kann die Feuerwehr, wozu ist sie in der Lage? „In Neckargemünd funktioniert die Zusammenarbeit gut.“, stellte er fest und dankte dem Gemeinderat für die finanziellen Mittel. Diese Übung, bei der die Kameraden nicht wissen was auf sie zukommt, zeige, dass nichts trainiert ist, sondern die Realität. Neckargemünd sei mit 15 Mann auch tagsüber gut besetzt und für Einsätze bereit. Er dankte der Übungsleitung und den Feuerwehrkameraden für den Einsatz.
 
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Auch für die Feuerwehrfrauen standen ihren „Mann“ und verwöhnten Einsatzkräfte und Beobachter mit heißen Würstchen. Nicht nur die Retter sondern auch die Geretteten ließen sich nach einem aufregenden Nachmittag diese dringend notendige Stärkung schmecken. Im Anschluss nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit zum gemeinsamen Austausch in gemütlicher Runde.
 
Bilder: bz       5 Bilder vom Dach: Günter Schmidt
Text: boe
21.04.2012
  

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