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Fidel Mattes überreichte der Stadt Neckargemünd lyrische Werke 2.600 Gedichte in 56 Bänden berreichern Stadtarchiv 16. November 2012 |
Der Dilsberger Lokaldichter Fidel Mattes hatte schwer zu tragen, als er im Neckargemünder Rathaus bei Bürgermeister Horst Althoff eintraf. Im Gepäck befanden sich 56 Bände gefüllt mit 2.600 Gedichten, die er in 35 Jahren verfasst hatte. In lyrischer Form verarbeitet er seinen breiten Fundus an Wissen, von den alten Pharaonen bis Konrad Adenauer und den Fall der Mauer, bis hin zu Gedichten über den Dilsberg und Neckargemünd. Auf Anregung von Bürgermeister a.D. Oskar Schuster übergab er nun seine Sammlung an die Stadt, damit die poetischen Verse erhalten bleiben. Bürgermeister Althoff hieß Fidel Mattes herzlich willkommen und bedankte sich für die Bände, die im Stadtarchiv in Ehren gehalten werden: „Sie haben in einer zeitgeschichtlichen Dokumentation alles lyrisch verarbeitet, ebenso über berühmte Persönlichkeiten und mit viel Lokalkolorit.“
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Er freute sich über drei Exemplare die ihm der Dichter persönlich überreichte: „Ich weiß, dass Bürgermeister wenig Zeit haben, deshalb neben historischen Gedichten und Baden-Württemberg auch ein Bändchen mit Kurzgedichten.“ Damit zählt er wie Königin Silvia von Schweden sowie die Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt und Helmut Kohl zum Kreis berühmter Politiker, die im Besitz von Mattes gesammelten Werken sind. |
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Der studierte Jurist finanzierte sich sein Studium als Fahrlehrer und war bis zum Frühjahr in der Fahrlehrerausbildung tätig, wo er in 40 Jahren 3.000 Fahrlehrer ausbildete. Seit 40 Jahren wohnt Mattes auf dem Dilsberg und reiste mit seiner inzwischen verstorbenen Ehefrau viel, u.a. nach Moskau und San Franzisco. „Ich bin auf Goethes Spuren gewandert und habe seine Gedichte mehrfach gelesen.“ Vor 35 Jahren fing er an eigene Gedichte zu verfassen, die mit Geschichte, Geografie, Politik, Baukunst, Religion, Philosophie und neuerdings Astronomie ein großes Spektrum umfassen. „Sie haben einen breiten Fundus an Wissen verarbeitet.“, stellte Bürgermeister Althoff beeindruckt fest. |
Der Geschichte gehört seine besondere Leidenschaft, sein Wissen ist phänomenal und fließt in die Gedichte ein. „Die Geschichte bietet allerhand Stoff!“ Noch heute hat er Kontakt zur Universität, wo er seit 40 Jahren dem naturwissenschaftlichen Arbeitskreis angehört. Seine Faszination ist nach wie vor spürbar, wenn er über seine Reise durch neun Länder im Nahen Osten berichtet, die er mit Studenten unternahm und in einem Tagebuch festhielt, worauf er |
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gerne zurückgreift. „Man reist nicht nur um anzukommen!“, lautet seine Maxime. Nachdem er jetzt seinen Beruf aufgegeben hat will er wieder vermehrt reisen: „Es gibt noch vieles zu entdecken!“ |
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Der rüstige 81 Jährige ist kein bisschen müde, hält sich körperlich sowie geistig fit und hat weitere Ziele: seine Gedichtshefte, die er bisher immer selbst zusammenstellt, will er in gebundener Form verlegen: „Aber erst wenn die 3.000 voll sind!“ Bürgermeister Althoff stellte fest: „Beeindruckend, wie sie das Leben schildern, voll Vitalität. Ihnen kann man stundenlang zuhören!“ |
Eine kleine Kostprobe: |
Dilsbergs zarte Schleier Zum Weben und Winden die Elfen im Reigen sich finden; und es webet den zartesten Flor der hoch zu Lüften schwebende Chor. |
Das Stadttor Durch ein mächtig´ Tor aus rotem Stein tritt man in die alte Stadt hinein. Mancher ging auch hier heraus, schritt in den Kraichgau weit hinaus. |
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Bilder: bz Text: boe 16.11.2012
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