Neckarsteig bietet reizvolles Wandererlebnis Geführte Teiletappe Neckarsteinach - Neckargemünd zum Kennenlernen 17. Juni 2012 |
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Um die Neckarsteig Etappen zwischen Eberbach und Neckargemünd kennenzulernen, boten „Die Romantischen Vier“ und der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald geführte Wanderungen an. Siebzehn Wanderleute aus der Region trafen sich am S-Bahnhaltepunkt Neckarsteinach, um unter der fachmännischen Führung von Geopark-Ranger Benedikt Kerle die 9 Kilometer lange Teilstrecke nach Neckargemünd zu absolvieren. Eine Tour mit sportlichen Aspekten die gutes Schuhwerk erfordert, sich jedoch gut bewältigen lässt und mit reizvollen Wegen sowie tollen Aussichten belohnt. |
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Der Geopark-Ranger ist Biologe und führt in seiner Freizeit durch den Geopark. Mit interessanten und vielschichtigen Informationen über die Neckar-Landschaft und Pflanzenwelt öffnete er die Augen für die Schönheit der Natur. |
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Der Weg führte über die Schleuse hinauf zur alten Bergfeste Dilsberg. Auf dem Wehrsteg lassen sich die unterschiedlichen Uferseiten erkennen, auf der einen Seite Wald und steile Hänge, der Prallhang und auf der gegenüberliegenden Seite der Gleithang mit Siedlungen, gutem Boden mit Auenlehm sowie flache Gleitufer. Der Flussname stammt aus dem Keltischen und bedeutet Wilder Fluss, jedoch ging dieser ursprüngliche Charakter durch die Kanalisation verloren. |
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Vor den Wanderern liegt der Höllenberg mit einem steilen Aufstieg. Hier sieht man den mehrschichtigen Buntsandstein, der den Hinteren (östlichen) Odenwald prägt und vor 240 - 250 Millionen Jahren entstand. Auf dem Hugenotten- und Waldenserpfad besticht die Ursprünglichkeit des Waldes und tankt die Seele auf. Mystische Gebilde aus Baumwurzeln, Vogelgezwitscher und das Rauschen der Neckarschleuse lassen den Alltag vergessen. |
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Ringsherum gibt es etwas zu entdecken, bemooste Felsen, Farn, einen Spechtbaum mit unzähligen Löchern oder schöne Baumpilze. Die natürliche Vegetation besteht aus Rotbuche und Eiche mit einem hohen Anteil an Altholz. Der Wald hat in diesem Steilhangbereich eine enorme Bedeutung für den Bodenschutz und bannt die Gefahr von Erdrutschen. Der Hang ist mit Felsblöcken aus Buntsandstein übersät, ein geeigneter Platz für Moose und Flechten. |
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Auffallend ist die natürliche Verjüngung des Waldes mit vielen jungen Eichen. Zwischen dem dichten Blattwerk blinzelt immer wieder die Sonne durch und lässt die Farben der Natur intensiv erstrahlen. |
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Der Anstieg wird an der Friedenslinde Dilsberg mit einer fantastischen Aussicht auf die typischen Neckarschleifen und die Vierburgenstadt Neckarsteinach belohnt. |
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Die Geschichte des Dilsbergs lädt zu einem Abstecher durch die sehenswerte historische Bergfeste, mit Burgruine und Kommandantenhaus sowie vielen wissenswerten Informationen ein. |
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Weiter geht es durch den Ort zum gegenüberliegenden Waldhang am Blumenstrich. In dem Laubmischwald ist hauptsächlich die Rotbuche vertreten aber auch Pioniergehölze, wie die Robinie oder Falsche Akazie, bei der es sich um eine eingeschleppte Pflanze handelt. Die dunkelvioletten Blüten des Wald-Ziest duften angenehm fliederartig, zerreibt man jedoch die Pflanzenteile verbreiten sie einen unangenehmen Duft. |
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Nicht nur auf der Strecke runter zum idyllischen Herrbach bezaubert die naturbelassene Strecke mit ihrer Schönheit und bringt die Wanderer immer wieder zum Schwärmen. Eine Holzbrücke führt über den Bach zur anderen Seite, wo der Weg entlang den Südhangs weiter in Richtung Neckargemünd führt. |
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An der Buchwaldquelle, die der Obst- und Gartenbauverein Dilsberg 2004 sanierte, bietet sich eine erholsame Mittagsrast mit zauberhafter Aussicht auf den Ort. Danach wartet ein serpentinenartiger Anstieg, dessen Mühe mit einer besonderen Fernsicht belohnt wird. |
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Der Neckarsteig zieht viele Wanderer an, wie eine fröhliche Wandergruppe aus Schramberg im Schwarzwald. Durch die gute Streckenmarkierung und spezielle Wanderkarte, die kostenlos bei den Tourist-Informationen erhältlich ist, gibt es keine Orientierungsprobleme. |
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Vorbei an blühendem Fingerhut und Sauerklee beginnt der Abstieg nach Neckargemünd. Von der Bockfelsenhütte aus genießen die Wanderer einen phänomenalen Blick auf die Silhouette der Stadt. |
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Von hier ist es nur ein kleines Stück bevor man voll faszinierender Eindrücke am S-Bahn-Haltepunkt Altstadt eintrifft, von wo aus es Verbindungen in alle Richtungen gibt oder die komplette Etappe bis zum Schloss Heidelberg über insgesamt 19 km zurücklegen kann. Es war eine kurze, knackige Etappe die sich gelohnt hat, darüber waren sich die Teilnehmer einig. |
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Bilder: bz Text: boe 20.06.2012 |
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