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Dilsberger Brunnenstollen nach Sanierung wieder begehbar
Fledermäuse ausgeflogen und elektrische Arbeiten beendet
19. Mai 2015

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Rechtzeitig zu Pfingsten wird der Dilsberger Brunnenstollen für die Besucher der historischen Burgruine wieder freigegeben. Nachdem die Fledermäuse ihren Winterschlaf beendeten, war dennoch keine Begehung möglich, da umfangreiche elektrische Sanierungsarbeiten vonnöten waren.  Neben einer neuen Beleuchtung und Fluchtwegbeschilderung wurden auch drei Notruftelefone in dem ca. 78 Meter langen Stollengang installiert. Burgpächter Armin Erles ist erleichtert, dass die Arbeiten rechtzeitig vor den Pfingstfeiertagen abgeschlossen wurden und der Stollen für Touristen wieder frei ist.
 
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Die Burganlage ist ein Kleinod, das jährlich um die 20.000 Besucher auf den Dilsberg führt. Viele Gäste haben von den sagenumwobenen Geschichten um den unterirdischen Stollen gehört oder Mark Twains Schilderungen gelesen, so dass ein  Gang durch das Sandsteingewölbe ungeheure Anziehungskraft ausübt. Nach verschiedenen Sanierungsmaßnahmen im oberirdischen Bereich wurde nun im Auftrag der „Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ das beliebte Touristenziel den aktuellen Sicherheitsbestimmungen entsprechend umgerüstet.
 
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Die bisherigen Lampen leuchteten den Weg nur spärlich aus. Diese wurden von der Elektrofirma Steidl aus Weinheim durch LED-Lampen ersetzt, die nicht nur eine längere Lebensdauer und geringeren Stromverbrauch verzeichnen sondern auch durch ihre hohe Dichtigkeit Wasser gegenüber Vorteile bieten. Die alten Lampen sind aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit schnell korrodiert, ein Problem das nun der Vergangenheit angehört. Obwohl nur eine zusätzliche Lampe am Abzweig in den blind endenden Stollen montiert wurde, ist es angenehm heller geworden. Für die Abdeckung wurden quadratische Platten aus Makrolon gewählt, ein thermoplastischer Kunststoff der sich durch hohe Festigkeit und Schlagzähigkeit auszeichnet sowie seine Beständigkeit gegenüber Wasser, die mit Edelstahlschrauben und -hutmuttern formschön befestigt wurden und somit Rost keine Chance hat.
 
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Auf der gegenüberliegenden Seite jeder Lampe befindet sich ein fluoreszierendes Fluchtwegschild, das sich bei eingeschalteter Beleuchtung statisch auflädt. Bei einem eventuellen Stromausfall springt zudem eine batteriebetriebene Anlage ein, die bis zu drei Stunden überbrücken kann. Dazu wurde im sogenannten Hexenkeller ein zweiter Schaltkasten für den Batteriestrom montiert. Dank der drei installierten Notruftelefone, die mit der Telefonanlage der Burg verbunden sind, ist im Notfall der Burgpächter direkt erreichbar, der sofort sehen kann von welchem Standort aus der Notruf erfolgt. Die Sicherheitsglasscheibe muss in einer Notsituation mit einem kleinen Hammer zerschlagen werden.
 
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Abenteuerlich war die Entfernung der alten Leitungen aus dem Brunnenschacht sowie die Befestigung der neuen mit Schellen, damit sie fast unsichtbar am Mauerwerk entlang verlaufen. Hier kamen speziell ausgebildete Profi-Kletterer zum Einsatz, die sich vom Brunnen im Innenhof der Burg aus abseilten. Da Überlegungen im Raum stehen, den Schacht später ebenfalls zu beleuchten, wurden die notwendigen Leitungen bereits mit verlegt, insgesamt mehr als 300 Meter. Doch davon ist nun nichts mehr zu sehen, außer dem positiven Ergebnis in Form von mehr Licht und Sicherheit.
 
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Burgpächter Erles freute sich, dass er die Besucher nicht länger vertrösten muss und der Stollen wieder begehbar ist. „Wenn er aufgrund von Fledermausschutz gesperrt ist zeigen die Besucher Verständnis. In den letzten zwei Wochen war jedoch das Wetter gut, die Tiere seit Ende April ausgeflogen und trotzdem konnte niemand rein, da war Aufklärungsarbeit notwendig.“ Ab sofort können auch die Gästeführer wieder ihren Rundgang durch die Burgruine mit einem Abstecher in den Brunnenstollen krönen.
  
Text: boe
Bilder: bz
© www.dilsberg.de   19.05.2015
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