Wer denkt da an die verschiedenen Probleme, die die Frauen der Bahamas anprangern: Trotz wunderbarer Hotels ist die Arbeitslosenzahl bei ca. 10% und die Armut in den sozialen Brennpunkten greifbar. Häusliche Gewalt gegenüber Frauen und Kindern stehen auf der Tagesordnung. Oft geben sich die Opfer selbst die Schuld an den Misshandlungen und haben Angst davor Hilfe zu suchen. Flüchtlinge und Migranten gab es auf den Bahamas schon immer, aber seit dem schweren Erdbeben auf Haiti ist die Anzahl der Flüchtlinge extrem gestiegen. Menschen ohne Papiere leben in Angst und Unsicherheit im Auffanglager. Sehr viele werden wieder zurück geschickt oder leben im Untergrund. Die meisten Mädchen haben bereits vor dem 13. Lebensjahr schon sexuelle Erfahrungen gemacht. Daher sind Teenager-Schwangerschaften nicht selten. So ist jede 4. Mutter unter 18 Jahre alt. Trotz eines guten Schulsystems müssen Mädchen, die schwanger werden, die Schule verlassen. Leider sind die Bahamas unter den Top 10 der Weltrangliste, mit HIV und Aids-Erkrankten. Sextourismus und teils fehlende Aufklärung und Vorbeugung sind ursächlich hierfür. Ungewöhnlich hoch ist die Brustkrebsrate - 10% aller Frauen erkranken daran. Die Ursache hierfür ist noch nicht vollständig erkannt und wird weiter erforscht. Das bahamaische WGT-Komitee hat für den Gottesdienst eine Lesung aus dem Johannesevangelium (13, 1-17) ausgesucht, in der Jesus den Jüngerinnen und Jüngern die Füße gewaschen hat. Die Frauen des Vorbereitungskreises stellten diese Szene nach und übertrugen sie in die heutige Zeit, um für alle ein besseres Verständnis der Bibelstelle zu ermöglichen. Sechs Frauen, die die Notlagen verkörperten, wurden die Füße gewaschen. Jesu Frage: „Begreift ihr, was ich für euch getan habe?“ verwandelte ihre Notlagen in Zuversicht. Der Gottesdienst wurde bereichert durch die Landesinformationen, melodische Lieder, einen kleinen Tanz und eine Titelbild-Meditation. Die diesjährige Kollekte ergab 473,-€ und kommt u.a. dem „Bahamas Crisis Centre“, das individuelle Hilfe gewährt, aber sich auch auf sozial-politischer Ebene engagiert, zugute. Die Spende für das Essen betrug 176,-€ und wird, wie bereits seit 2 Jahren, dem Arbeitskreis Asyl Neckargemünd, zur Verfügung gestellt. Im Anschluß an den Gottesdienst durften bahamaisch angehauchte Gerichte probiert werden und jeder Besucher konnte sich einen Papier-Flamingo mit nach Hause nehmen. Wir danken allen Besuchern für Ihr Kommen, den Konfirmandinnen, und den vielen Helfern, ob im Hintergrund, beim Kochen oder Gottesdienst, für Ihre Mitarbeit. |
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