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Pirat Hecks Beförderung zum Kapitän rettete Vorstellung
9. Juli 2016
 
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Es war 15:00 Uhr als Regisseurin Tanja Emmerich für einen kurzen Moment die Luft weg blieb, Hauptdarsteller Axel Bedur konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht spielen und für seine Paraderolle als Kapitän James Hook gibt es keine Doppelbesetzung. Nur wenige Minuten später klingelte das Telefon bei Pirat Heck, der im richtigen Leben Florian Lindekugel heißt, und eine einzige Frage löste einen heftigen Adrenalinsturm aus: „Wie sicher bist du im Text von Hook?“ So wie man halt die Texte seiner Mitspieler kennt, einigermaßen aber nicht bühnenreif. Das sollte sich schlagartig ändern, denn er sollte Schiff und Crew durch den aufkommenden Sturm manövrieren. Mutig nahm er die Herausforderung an und sagte zu.
 
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Nun hieß es nichts wie ab auf die Burgbühne, den Degen ergreifen und die Fechtszene mit „Peter Pan“ proben. Unglaublich schnell zeigte sich, mit Unterstützung seines Gegners Simon Winter packt er das, die Szene konnte drin bleiben. Also ab in die Schminke und dabei Text lernen. Das Schminkteam agierte mal wieder in Doppelfunktion, leistete psychologische Hilfestellung und schottete den Darsteller von nervenden Fragen seiner Kollegen weitestgehend ab. „Hast du schon gehört, Florian spielt heute den Hook?“ Diese Frage machte nur hinter vorgehaltener Hand unter den Darstellern die Runde, zog allerdings die nächste Frage hinterher: „Ja und wer spielt dann Pirat Heck?“
 
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Glücklicherweise verfügt die Burgbühne nicht nur über gute sondern auch äußerst flexible Laienspieler, so wurde kurzerhand aus „Indianer“ Nicolai Sommer Pirat Heck, der zusammen mit Pirat Meck (Vincent Ochs) die Zuschauer mit einer köstliche Slapstick-Nummer unterhält. Textkenntnisse gleich Null, da half nur ein „Knopf im Ohr“ mit Textsouffleuse. Spielen das kann Nicolai auch spontan ohne Probe, also wieder ein Problem gelöst.
 
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Samstagabend 19:30 Uhr volles Haus, 575 Zuschauer füllen das Areal und warten gespannt auf das Abenteuer Nimmerland, nichts ahnend vom Rollenwechsel. Auf der Bühne steht ein Kapitän Hook der alle Register zieht und für seinen erkrankten Kollegen alles gibt.
 
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Nur Insider merken im ersten Teil geringe Unterschiede und im zweiten Teil fällt der letzte Rest von Nervosität ab, Florian spielt wie besessen und gibt alles. Ebenso Pirat Heck der zusammen mit Pirat Meck, die Lacher auf seiner Seite hat.
 
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Um 22:30 Uhr hallte tosender Applaus durch die Nacht, das Publikum war begeistert. Die Darsteller holten sich ihren verdienten Applaus ab. Stolz und glücklich bekannte nun Vorsitzender Markus Winter dem Publikum den Rollentausch und dankte den beiden Akteuren, insbesondere Florian Lindekugel - das war eine starke Leistung. Dem eigentlichen „Kapitän Hook“ geht es erfreulicherweise wieder besser, so dass er am nächsten Wochenende, wie gewohnt „Peter Pan“ an seinem Haken baumeln sehen will.
 
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Das Burgbühnen-Team aber gratulierte anerkennend ihrem Ersatz-Hook und Indianer-Piraten: „Vielen Dank Florian! Vielen Dank Nicolai!“
 
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Nach der Vorstellung geht es für die "Stars" der Burgbühne zur Fotosession, denn tolle Motive fürs Familienalbum sind gefragt. Besonders begehrt bei kleinen wie großen Burgbühnenbesuchern ist ein Foto mit Fee Tinkerbell, bei dem die Kinder verblüfft feststellen, dass sie ja doch sprechen kann.
 
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Auch "Peter Pan" die "Verlorenen Kinder" und "Feen" lächelten stolz für die Eltern ihrer Fans in die Kameras. Nur an "Kapitän Hook" zeigten die kleinen Besucher kein Interesse: "Nicht mit Hook, der ist böse".
 
Text: boe
Bilder: bz
© www.dilsberg.de   11.07.2016
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