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Närrisches Treiben beim Seniorenfasching in Mückenloch Außen Stürmisch - innen Närrisch Rosenmontag 8. Februar 2016 |
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Auf diesen Nenner konnte man die herrschenden Witterungsverhältnisse und die Stimmung im katholischen Pfarrsaal in Mückenloch beim diesjährigen Rosenmontagsfasching bringen. |
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Das stürmische und regnerische Schmuddelwetter konnte eine Vielzahl von Seniorinnen und Senioren nicht davon abhalten, einen witzigen, humorvollen und teils anspruchsvollen Faschingsnachmittag in lockerer und feuchtfröhlicher Runde bei Kaffee, Kuchen, Bier oder Wein zu erleben. |
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Entsprechend der bunten Saaldekoration mit Girlanden, Luftschlangen, Konfetti und Luftballons waren auch die Kostümierung und die Schminkparade der Teilnehmer sowie des Organisations-Teams schrill und lustig ausgefallen, das wie immer unter der Leitung von Renate Hinz und Elisabeth Eckerle stand. |
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Dieses hatte einen bunten Faschingsstrauß bestehend aus Sketchen, Büttenreden, wortwitzigen Dialogen und musikalischen Darbietungen als Programm zusammengestellt. Die Gäste wurden bereits beim Sektempfang mit schmissigen Faschingsweisen vom altbewährten Hausmusiker Horst Gaul am Keyboard und Akkordeon begrüßt, der auch musikalisch durch das Nachmittagsprogramm führte. |
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Dem Organisationsteam fiel es demnach leicht, mit einem gemeinsamen Lied nach der Melodie „Marmor, Stein und Eisen bricht" freitextlich die Narrenschar bei der Faschingsveranstaltung willkommen zu heißen und ihr Gesundheit, Spaß und Freude zu wünschen. |
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Nach einem gelungenen Einstiegswitz, vorgetragen von Renate Hinz, bei dem eine Kundin im Schuhladen von Woche zu Woche den Farbwunsch ihrer bereits bestellten Schuhe mit „2 Bommel vorne und hinten mit Naht“ immer wieder wechselte, bis es dem Verkäufer zu bunt wurde und er die Kundin mit dem „Götzzitat“ aus dem Laden verwies, hatte schließlich das gesamte Serviceteam seinen Auftritt auf der Bühne. |
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Jeweils ausgerüstet mit einem Wellholz stellte die Frauengruppe unter dem Motto "Roll dich schlank" gesanglich und äußerst anschaulich dar, wie man überschüssige Pfunde am Körper wieder loskriegen oder entstandene Falten mit dem Nudelholz einfach wieder platt walzen konnte. |
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In der anschließenden Büttenrede wurde das Thema „Wechseljahre“ von Traudl Greulich näher beleuchtet. Der Vortrag gipfelte am Ende in der Feststellung, dass zu allererst der Ehemann „ausgewechselt“ werden müsste. |
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In einem weiteren Programmpunkt rief das Gesangsduo Horst Gaul und Michael Keller mit den Ohrwürmern „Da steht ein Pferd auf dem Flur“ ... “Und dann die Hände zum Himmel“ … und „Schatzi, schenk‘ mir ein Foto“ zum Mitsingen und Mitklatschen auf. Zwei Hausfrauen (Elisabeth Eckerle und Renate Hinz) zogen danach in einem äußerst derben Dialog ziemlich abfällig über das Verhalten ihrer Ehemänner im Allgemeinen und Besonderen her, dass der Hausmusiker die Unterhaltung der beiden häufig mit dem Tusch: uijujuijujuju -auauauauau! zum Gaudi der Zuhörer unterbrach. |
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Große Aufmerksamkeit und höchste Konzentration der Zuhörerschaft herrschte bei den schwierigen Verhandlungen im "Reisebüro Mayer" wo eine ältere Dame (Ulrike Gaul) eine Reise bei der Büroangestellten (Edith Keller) buchen wollte. Bei allen gutgemeinten Reisevorschlägen und Prospektvorlagen - egal ob Flugreise, Schiffsreise, Busreise, In- oder Ausland - überall hatte die ältere Dame etwas zu bemängeln und auszusetzen. Weder Städtereisen nach London oder Paris noch Japan, Israel, Mallorca oder Schwarzwald und Harz kamen für sie in Frage. Letztendlich verließ sie enttäuscht das Reisebüro mit der Bemerkung, dass sie dann doch lieber eine „Kur über die Krankenkasse“ beantragen werde. |
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In einer weiteren Büttenrede trug Inge Wirth das Gedicht vom „Lehmklumpen“ vor. Als Hausaufgabe sollten die Erstklässler herausfinden, wie der Mensch entsteht. Fritzchen erfuhr von seinem verlegen gewordenen Vater, dass der Mensch aus Lehm gemacht wird. Also besorgte er sich ein Stück Lehm beim Töpfer, verformte den Kloß und brachte ihn in seine Hosentasche am nächsten Tag in die Klasse mit. Auf Nachfrage des Lehrers versuchte Fritzchen, die Lüge vom Storch zu widerlegen, kramte eifrig in seiner Hosentasche herum und hatte es eilig, das „Teil“ herauszuholen. Der Lehrer, peinlich berührt, konnte ihn gerade noch mit den Worten:“ Laß ihn nur drin, du scheinst’s zu wissen“, davon abhalten. |
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Die ausgelassene Stimmung im Saal sorgte schließlich dafür, dass sich spontan ein ständig anwachsender Narrenwurm bildete, der mit viel HELAU und TÄTÄRÄ seine Runden durch die Sitzreihen zog und auch hartnäckige „Platzhalter“ zum Anhängen animierte. |
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Bemerkenswert auch die spontane Bereitschaft aus dem Kreis der Seniorenrunde, lustige Geschichten vorzutragen, die nicht auf dem Programmzettel standen und somit zur Unterhaltung und Steigerung der Stimmung beizutragen. |
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Hätte es bei dieser Faschingsgaudi eine Prämierung für die originellste Kostümierung oder Verkleidung gegeben, dann wäre der Preis an Bernd Eckerle gegangen. Mit einer blonden Langhaarperücke, einem bunten Kleid und mit reichlich Oberweite hatte sich „Bernd“ zu „Bernadette“ verwandelt und verführte die konkurrierende Damenwelt zu allerlei Spekulationen. |
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Ganz unabhängig von diesem Busenwunder trug das Duo Gaul/Keller abschließend das „Knödel-Lied“ mit Akkordeonklängen auf der Bühne vor. Gut gelaunt und mit vielen lachenden Gesichtern trat die närrische Seniorenschar nach einem gut dreistündigen Programm ihren Heimweg an. |
Text: Michael Keller Bilder: Roland Rupp 12.02.2016 |
Der bei www.dilsberg.de eingereichte Bericht wurde unverändert veröffentlicht. Für den Inhalt im Sinne des Pressegesetzes von Baden-Württemberg (§1 - §26) ist der Autor verantwortlich. |
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