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Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Dilsberg
15. November 2015
 
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Trotz stürmischen Wetters kamen einige Bürger zum Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege, um an der Feier zum Volkstrauertag teilzunehmen.  
 
Ortsvorsteher Hoffmann begrüßte die Anwesenden und forderte zunächst zu einer Gedenkminute für die Opfer des Terroranschlags von Paris auf. Nach dem Innehalten erinnerte er daran, dass nunmehr 70 Jahre nach Kriegsende die letzten Zeitzeugen dieser Zeit uns verlassen. Deshalb sei es umso wichtiger, die Erinnerung an Krieg und Verfolgung wach zu halten. Er dankte dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge, dass er immer noch sich engagiere, um junge Menschen  an die Vergangenheit heranzuführen, auch indem sie die Kriegsgräber pflegten. Mit dem Gedenken leisteten alle, die daran teilhaben, einen unerlässlichen Beitrag zu Frieden und zur Demokratie in der Gegenwart. Hoffmann mahnte aber auch an, an diesem Volkstrauertag an die Menschen zu denken, die aufgrund von Krieg und Terror Zuflucht bei uns suchen.  
 
Der Gedenktag weise – so Hoffmann – auch auf die Notwendigkeit des europäischen Zusammengehens hin mit den Worten: „Erst das Zusammenrücken der Nationen hat einen verlässlichen Frieden ermöglicht, welcher zuvor nicht möglich schien.“ Die aktuelle politische Lage zeige: Das Bemühen um Gerechtigkeit, Vergebung und Versöhnung darf gerade in der heutigen Zeit nicht nachlassen. Deshalb brauchten wir solche Gedenktage, die uns daran erinnern, was passieren kann, wenn man dieses Bemühen aufgibt. Er schloss sein Rede mit den Worten: „Stellen wir uns der Verantwortung und versuchen mit allen uns zur Verfügung stehenden demokratischen Kräften, eine friedliche Welt zu erhalten, trotz extremistischer Bedrohung.“  
 
Nachdem der gemeinsame Chor von Sängerbund und katholischem Kirchenchor einen getragenen Chorsatz gesungen hatten, stellt Pfarrerin Dr. Bayreuther in Anbetracht der Pariser Ereignisse die Frage, ob wir 70 Jahre nach Kriegsende wieder Angst vor Terror und Gewalt haben müssten? Sie wies darauf hin, dass wir doch alle für die lange Zeit des Friedens dankbar zu sein hätten. Umso mehr sei es unsere Verpflichtung, den Flüchtlingen zu helfen, die vor Terror und Krieg zu uns geflohen seien. Sie erinnerte an das Christus-Wort: „Was ihr getan habt einem meiner geringsten Brüder, das habt ihr mir getan“. In der Auslegung dieses Wortes sah sie die Erkenntnis, dass in jedem Menschen der uns begegnet, Christus zu sehen sei. Mit einer solchen Wahrnehmung könne dann ein Christ frei und ohne Ängste auf den Nächsten zugehen, sei es ein Nachbar, ein Fremder oder auch ein Mensch anderen Glaubens. Sie schloss ihre Ansprache mit einem Gebet.  
 
Mit einem eindrücklichen Paul-Gerhardt-Lied leitete der Chor zur Totenehrung über, die wiederum Ortsvorsteher Hoffmann vornahm. Er legt unter Mithilfe von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Dilsberg einen Kranz am Ehrenmal nieder. Es senkten sich die Fahnen von Turnerbund, Schützenverein und Kyffhäuser-Bund, begleitet vom Lied des guten Kameraden, intoniert von der Trachtenkapelle Dilsberg. Mit einem Dank an die Teilnehmer und vor allem an die beteiligten Vereine schloss Hoffmann die diesjährige Feierstunde zum Volkstrauertag.

Text: Walter Berroth
Bilder: Rupert Dworschak
© www.dilsberg.de   17.11.2015
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