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Burgserenade der Dilsberger Kantorei
1. August 2015
 
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Sonne, Musik und gute Laune hatte die Dilsberger Kantorei auf ihren sommergelben Plakaten versprochen und genau diese Mischung bekamen die Besucher der Burgserenade von nah und fern auch serviert. Der Sommer war nach kurzer Pause pünktlich zum ersten Ferienwochenende wieder zurückgekehrt und bald tauchten rosarote Abendwolken die ohnehin schon romantische Freilichtbühne unter der historischen Burg in noch romantischeres Abendlicht. „Mein Gott, ist das schön hier,“ entfuhr es einem staunenden Heidelberger Besucher.
 
Musik vom Feinsten gab es auch. Auf gewohnt hohem Niveau präsentierte Markus Karch mit seiner vor fast 25 Jahren auf dem Dilsberg gegründeten Dilsberger Kantorei und fünf exzellenten Orchestermusikern ein mediterranes Menü mit viel Esprit. Musik aus Italien und Frankreich stand auf dem Programm. Das musikalische Menü war ausgesprochen abwechslungsreich und bot für jeden Geschmack etwas. Luca Marenzios Madrigale aus der italienischen Renaissance bildeten den Auftakt – die Antipasti gewissermaßen – mit brennender Leidenschaft und süßem Schmerz. Für die versprochene gute Laune zwischen all dem getragenen italienischen Liebesleid sorgte dann ein verpeilter Kurpfälzer Ballonfahrer (gespielt von Michael Mende), der in Mückenloch gestartet war und sich zunächst in China glaubte. Groß war die Heiterkeit der zahlreichen Zuhörer, als sich tatsächlich mehrere „echte“ Chinesen im Publikum bemerkbar machten.
 
Mit viel Klamauk sollte der Ballonfahrer im Laufe des Abends nicht nur auf dem Dilsberg, sondern auch in bella Italia landen, Freundschaft mit einem echten italienischen Kurpfälzer (Ferdi Abbate) schließen und sich auch noch unglücklich verlieben. Später wird ihn ein Sturm - von Arthur Adler mit allem ihm zur Verfügung stehenden Percussion Instrumenten furios imitiert - nach Frankreich wehen, wo er sich unter anderem Rat in Liebesdingen bei Bernhard Theis holt.
 
Mindestens ebenso viel gute Laune machten die von Markus Karch hinreißend instrumentierten italienischen und französischen Schlager, Gassenhauer und Chansons und ganz besonders die musikalischen Vor- und Zwischenspiele, ein wahres Feuerwerk aus erotischem Tango, Opernarien und eingängigen Volksliedern. Dass es manche der Lieder durchaus in sich hatten, erfuhren die Zuhörer durch Gudrun SchönStoll, die die Texte auf Deutsch ausdrucksvoll vortrug.
 
Begleitet wurden die knapp 40 Sängerinnen und Sänger der Dilsberger Kantorei mit beschwingter Leichtigkeit von den hervorragenden Musikerinnen und Musikern Heike Hollbron (Klarinette), Maria Karch (Violine), Stefan Knust (Cello), Christian Dell´Andrea (Kontrabass), Arthur Adler (Percussion). Herz des Ganzen war Markus Karch als Arrangeur, Pianist und Dirigent. Mühelos gelang es dem Maestro, das Ensemble oft nur mit einem Kopfnicken oder einer Geste zu dirigieren. Ganz offensichtlich hatten die Musizierenden mindestens ebenso viel Freude an dem Abend wie das Publikum, was man auch daran erkennen konnte, dass sie die Vorstellung mit improvisierten schauspielerischen Einlagen und Späßen würzten.  
 
Ebenso unkonventionell wie das musikalische Programm ist auch die familienfreundliche Idee der Serenade, bei der ein lockeres Kommen und Gehen möglich ist und auf der grünen Wiese spielende Kinder auch ihren Spaß haben.  
 
Markus Karchs Konzept eines heiteren Capriccio vor malerischer Kulisse ging wieder einmal voll auf.

Text: lika
Bilder: Dilsberger Kantorei
© www.dilsberg.de   06.08.2015
 
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