Dilsberger Hobbykünstler-Ausstellung Kurzportrait der Aussteller 1. November 2015 |
Die Ausstellung in der Graf von Lauffen-Halle beeindruckt sowohl durch Vielfalt als auch Qualität. 30 Aussteller präsentieren eine Woche lang ihre Werke, freuen sich über Gespräche mit den Besuchern und den regen Austausch untereinander. 30 Individualisten mit unterschiedlichen Interessen und Lebenswegen, die jedoch eins vereint - die Leidenschaft für ihr Hobby. |
Angelika Zahlmann: Ihre farbenfrohen Bilder waren bereits in der Ausstellung „Dilsberger Freizeitkünstler“ im Jahr 2008 zu sehen. Inzwischen hat sich ihr Stil geändert, ist abstrakter geworden. Mit der Acrylmalerei schuf sie sich einen Ausgleich zum beruflichen und familiären Alltag. Im Laufe der Jahre verfeinerte sie in diversen Kursen ihre Technik und Perspektive. Ausstellungen sind für sie nach wie vor etwas Besonderes, denn es fehlt an Zeit zum Tingeln und Organisieren. Sie ist Mitglied der Künstlergruppe im Atelier Dilsbergerhof. Ein weiteres Hobby ist die Herstellung von Modeschmuck. Farbspiele mit Steinen und Perlen, die sie zu wunderschönen Ketten aneinanderreiht. Claudia Rittmüller: Seit 1984 gehört der Malerei ihre Leidenschaft und seit 16 Jahren malt sie in ihrem Atelier im Dilsbergerhof unterstützt von Marion Münster und Angelika Zahlmann. Sie treffen sich einmal wöchentlich um ihrem Hobby zu frönen und wenn neben Beruf und Familie Zeit bleibt, dann wird auch hin und wieder am Wochenende zu Pinsel und Farbe gegriffen. Ihre aktuellen Motive sind naturalistisch, Abbildungen der gegenständlichen Welt, die farbintensiv in einer Acryl-Pastellkreide Mischung bestechen. |
Manfred Schemenauer: Seit 20 Jahren hat es dem gelernten Drucker die Aquarellmalerei angetan. Bei seinen Motiven legt er großen Wert auf die Perspektive. In seinen ausdrucksvollen Landschaftsbilder hält er die besondere Stimmung der Natur fest. Seine Technik hat er in diversen Kursen verfeinert und gibt seine Erfahrung inzwischen auch in eigenen Kursen an Malinteressierte weiter. „Wenn man aus einem einwöchigen Malkurs auch nur ein Teil mitnimmt, dann hat es sich gelohnt.“ Beispielsweise die Wirkung einen Weg darszustellen, schattiert oder weiß, ein riesiger Unterschied für das künstlerische Auge. Edeltraud Schemenauer: Über die Aquarellmalerei kam sie zur Acryl-Öl-Technik. Passend zu ihrem Temperament mag sie etwas Größeres, wo sie sich austoben kann, zum Beispiel großzügige Landschaften mit dem Spachtel ausarbeiten. Ein Motiv zeigt die alte Brücke in Heidelberg, wo sie mit der Spachteltechnik die romantische Stimmung einfängt. Spontan beantwortet sie die Frage nach ihrer Stilrichtung: „Ich mach das, was mir gefällt!“ Und das kann man beim Betrachten ihrer Werke spüren. |
Gerhard Schilling: Bereits in der Schulzeit wurde sein zeichnerisches Talent erkannt und gefördert. Inzwischen waren seine Werke bereits mehrfach sowohl auf Gemeinschafts- als auch auf Einzelausstellungen zu sehen. Auf dieser Ausstellung zeigt er Vasengruppen in abgewandelter Technik und Stil, von naturalistisch bis abstrakt. In der Keramikstadt Kandern aufgewachsen, hat es ihm die Keramik angetan. Beim Malen greift er auch zu ungewöhnlichen Materialien wie zum Beispiel Pizzakarton, den er auf einer Alm als Ersatzleinwand für seine Zeichnungen mit Wachsmalstiften und Aquarellfarben benutzte. Adelio Marinelli: Sein Ur-Ur-Großvater war Maler und Bildhauer und auch seine heimliche Liebe gehört der Malerei. 1941 im italienischen Sanzeno geboren, zeigte sich sein künstlerisches Talent bereits in der Schule. Seit 1959 lebt er in Waldhilsbach, das anfängliche Heimweh verarbeitete er in Motiven aus seiner Heimat. Mittels privater Studien formte er seine künstlerischen Reife und spezialisierte sich auf die Ölmalerei. „Die kann ich liegen lassen und weiterarbeiten, wenn ich Zeit habe.“ Er malt alles, beispielsweise Steinpilze die er im Wald gefunden hat oder einen Akt aus der Fantasie heraus. Neben Landschaftsgemälden aus seiner alten und neuen Heimat zeigt der Hühnerfan auch diverse Hühnermotive in der Ausstellung. |
Thomas Braun: Seit er einen Stift halten kann zeichnet er und taucht damit in eine ihm eigene Welt ein. Seine impressionistischen Werke in Acryl zeigen Orte an denen er selbst war. Naturverbunden wandert er gern oder erkundet per Kanu die Flusslandschaft. Das Licht zu sehen, das die Farbe der Landschaft verwandelt, ist für ihn einen Versuch wert, ja sogar eine Herausforderung, so viel wie möglich davon mit Pinsel und Farbe festzuhalten. Er muss von etwas begeistert sein, bevor er es künstlerisch umsetzt. Eine Begeisterung die man spürt, wenn er das Fenstermotiv der Heidelberger Christuskirche vorstellt, wo er immer wieder auf die Zahl 12 stößt und fesselnd von der Symbolik der Kirchenfenster erzählt. Karin Dilocker: Die Inspiration zur Acrylmalerei entwickelte sich auf den Frankreich- und Italien-Reisen der Eppelheimerin. Die Düfte und Intensität der Farben sowie die Schönheit der Landschaften beeindruckten sie so sehr, dass sie seit eineinhalb Jahren ihre Eindrücke mit Pinsel und Farbe festhält. „Mit dem Malen hole ich wundervolle Erinnerungen gestalterisch wieder hervor und tauche darin ein.“ Es ist ihre erste Ausstellung und sie genießt die Atmosphäre und den Austausch mit den Hobbykünstlern. |
Lidia Hassa: Energieviren - so lautet das Motto ihrer Exponate. Die gebürtige Polin lebt in Heidelberg und wollte schon immer malen. In ihren Acrylbildern haben Elemente aus Reiki (Tradition des natürlichen Heilens) und Mandalas (Mensch, gesehen als Ganzheit) einen entscheidenden Einfluss. Sie malt nach Gefühl und Lebenssituation und sagt: „Die Heilungskräfte fließen durch meine Hände auf die Leinwand.“ Ihre Inspiration holt sie sich aus der Natur und der Energie des Sonnenlichtes. Es ist alles im Fluss, auch auf ihren Bildern. Bernhard Hoffmann: Durch seinen Großvater, einem Kunstmaler, hatte er von klein auf Berührung mit dem Malen, jedoch damals noch keine Ambitionen selbst zum Pinsel zu greifen. Das änderte sich erst als er 2002 bei einem Urlaub an der Nordsee an einem Aquarell-Kurs teilnahm. Die Lust war geweckt und im Laufe der Jahre entstanden nach fotografischen Vorlagen überwiegend Dilsberger Motive. Immer wenn er Zeit und Muse hat, greift er abends vorm Fernsehgerät zu seinen Malutensilien und hält die Schönheit der Region fest. In der Ausstellung sind auch seine Miniaturbilder zu sehen sowie sein Kunstkalender 2016. |
Helmut Striegel † & Petra Mayáns: Er war ein national wie international bekannter Dilsberger Künstler, der in seinen zahlreichen Ausstellungen vorwiegend Aquarelle, Federzeichnungen und Linolschnitte präsentierte. Der Grafiker wurde zudem als Meister des Graffito und Gestalter von Künstlerfenstern geschätzt. Seine Werke sind überwiegend im Privatbesitz und äußerst selten zu sehen. Umso schöner ist es, dass Tochter Petra Mayáns seine zum Teil signierten Linolschnitte ausstellt, die neben einer Kunstkarten-Edition - die sie anlässlich seines 100. Geburtstages im April dieses Jahres auflegte - auch erworben werden können. Ihr künstlerisches Talent wurde früh von ihrem Vater entdeckt und gefördert. Sie lebt und arbeitet in Heidelberg sowie in ihrem Dilsberger Atelier. In der aktuellen Ausstellung zeigt sie „Farbwolken & Wandkleider“ auf Leinwand und Monotypien. „Madame schwer auf Draht“, so bezeichnet sie selbst ihre kleinformatige Bildobjekte „gedrahtet & gemalt“, bei denen sie Drahtwolle vom Sofa und Farbe kunstvoll kombiniert und zum ersten Mal zeigt. Zur Ausstellung stellt sie fest: „Der Gemeinsinn und das Ehrenamt in dieser Gemeinde ist toll und Dilsberg-spezifisch ist wieder alles super organisiert.“ |
Gisela Zeller: In der Nähe von Göttingen geboren, lebt sie seit 1986 auf dem Dilsberg. Mit der Malerei beschäftigt sie sich bereits seit ihrer Berufsausbildung zur Kauffrau, wo erste eigene Werke in Aquarell und Öl entstanden. Ihren Kindern gab sie während der Erziehungszeiten Anregungen zur Malerei weiter, Tochter Leona studierte Kunst und stellt selbst aus. Heute bezeichnet sie ihren Stil als expressionistisch und freut sich, dass auch der zehnjährige Enkel Paul bereits malt. Unter anderem organisierte sie die drei Kunstaustellungen anlässlich der 800-Jahrfeier der Burg Dilsberg. Leona Zeller: In Kiel 1978 geboren, wuchs sie ab 1986 in Dilsberg auf und studierte in Heidelberg und Berlin Kunstgeschichte, dem das Kunststudium in Berlin folgte. In der Malereiklasse unter der Leitung von Prof. Fußmann setzte sie sich intensiv mit dem Naturstudium auseinander (Akt und Stillleben). Neben der Ölmalerei sind auch zahlreiche Radierungen entstanden. Ein kleiner Querschnitt ihrer expressionistisch bis surrealen Werke sind auf dem Dilsberg zu sehen, auch wenn die Mutter zweier kleiner Kinder, die mit ihrer Familie an der Ostsee bei Kiel lebt, nicht persönlich dabei sein kann. |
Gerald Hoffmann: Sein Interesse an Kunst im Allgemeinen entstand früh, insbesondere die Keramik und Malerei hatten es ihm angetan. Mit der Acrylmalerei befasst er sich seit 2004, eine Technik die er sich autodidaktisch mit Hilfe von praxisorientierten Nachschlagewerken und Fachbüchern aneignete. Dennoch findet man bei ihm vielfältige Arbeiten, beispielsweise einen Berg den er in sieben verschiedenen Techniken bearbeitet hat: lasiert, mit Tusche und Blei, monochrom, mit Fingerfarbe, Acryl oder gespachtelt und jedes Mal wirkt er anders. Die experimentellen Arbeiten reizen den Künstler ebenso wie den Betrachter. Seine Erfahrung aus zahlreichen Ausstellungen brachte er in den Arbeitskreis ein und organsierte akribisch die Ausstellungsflächen, wofür ihm ein besonderer Dank gebührte. Therese Hoffmann: Nach ihrer Pensionierung als Realschullehrerin widmete sie sich nach VHS-Kursen autodidaktisch der Aquarellmalerei. Sie malt alles was sie interessiert, von der Natur über Landschaften zu Portraits bis hin zum Akt. Die schöne und vor allem abwechslungsreiche Ausstellung auf dem Dilsberg genießt sie und blickt auf 15 Jahre kreatives Schaffen zurück, das sie wie ihr Gatte in einem Fotobuch festgehalten hat. Malen bedeutet für sie Entspannung: „Die Seele baumeln lassen!“ |
Josefine Gilcher: Durchs Malen und über Freunde entdeckte die Zahntechnikerin nach ihrem beruflichen Ausstieg ihre Liebe zum Töpfern. Als ihr der Familien- und Freundeskreis zum Geburtstag Geld schenkte konnte sie sich einen Traum erfüllen - einen eigenen Brennofen. Auf mehreren Töpferkursen in Deutschland und Frankreich begeisterte sie vor allem die Gartenkeramik. Interessante Gesichter, frostsicher gebrannt, teilweise mit wirren Fransen in Form einer Grünpflanze, faszinieren ebenso wie ihre Hexen. Weitere Blickfänge sind ihre mit Rhabarber- oder Meerrettichblatt strukturierten Vogeltränken. Sascha Böttcher: In seiner Ausbildungszeit zum Industriekaufmann kam er im Rahmen eines Projekts mit der Digitalkamera in Berührung und entdeckte seine Leidenschaft für die Fotografie und Bildbearbeitung. Hauptsächlich widmet er sich zurzeit der Makro- und Landschaftsfotografie und versuchsweise dem Stillleben und Portraits. Seine Ausstellungsexponate auf Aluminiumrahmen wirken auf den Betrachter dreidimensional. Mit seinen Aufnahmen hat er schon mehrfach erste Plätze belegt, so stellte er 2013 und 2015 das Siegerfoto im „Neckargemünd Fotokalender“. Am Stand erhältlich ist auch sein Fotokalender 2016 mit ausgesuchten Motiven vom Dilsberg. |
Ursula Breitenbach: Patchwork und Quilten (englisch: steppen) haben es der in Bammental lebenden Hobbykünstlerin seit 25 Jahren angetan. Nach Anfangskursen bei einer Heidelberger Quiltlehrerin besuchte sie mehrere Kurse bei bekannten Quiltkünstlerinnen. Stich für Stich fertigt sie am liebsten selbstentworfene Landschaftsquilts, aber auch Traditionelles. Während beim Patchwork diverse Flicken zusammengenäht werden, besteht ein Quilt aus zwei zumeist drei Lagen: oben die Schauseite das Top, die Zwischenlage aus Vlies, Baumwolle oder Seide und die Unterseite meist aus einer Stoffbahn. |
Grundschule Dilsberg Mückenloch: Ein bunter Streifzug an Schülerarbeiten aus dem letzten Schuljahr begeistert die Ausstellungsbesucher. Themen wie „Wald im Herbst“, „Dilsberg nach bekannten Künstler“, „Malen wie Ton Schulten“, „Malen nach Miró“, „Der Feuervogel“ oder „Masken aus fernen Ländern“ belegen die Fantasie und Kreativität der Nachwuchskünstler. Die Begeisterung der Schüler am Malen und Gestalten spiegelt sich in ihren Werken wider. Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann dankte Rektorin Ulrike Hodapp, die auch die Gestaltung des Ausstellungskatalogs übernahm, der als repräsentatives Nachschlagewerk die Hobbykünstler vorstellt. Carola Makris: Mit dem Fotoapparat unterwegs, das bedeutet für sie zur Ruhe kommen, das Wesentliche wiederentdecken. Das Eppelheimer Feld mit all seinen Farben, Formen und Stimmungen gehört zu ihren Lieblingsorten. Jede Tageszeit, jede Jahreszeit und jedes Wetter beschert ihr neue Eindrücke und Stimmungsbilder, die sie mit der Kamera festhält und durch gezielte Bildausschnitte neue Sichtweisen auf vermeintlich Bekanntes schafft. Diese Motive verwendet sie dann als Leinendruck, fertigt Doppelkarten und kleine Magnete oder als Einband für ihre Sammelsoriumbücher, die eine extra dicke Ringbindung zum Mitwachsen haben. |
Bettina Kutzner-Schwetje: Sie lässt sich beim Arbeiten über die Schulter schauen und bietet die Teilnahme am Mal-Workshop/Happening für Interessierte an, die sich in der Ausstellung anmelden können. Durch das Abwaschen von alten Farbschichten zeigt sie, wie man aus einem alten Bild das rausholt, was man für ein neues Motiv brauchen kann. Ihr schwebt ein dunkler Nachthimmel mit Vollmond vor, weshalb sie anschließend mit dunkler Farbe die Leinwand radikal bearbeitete. Wie das Gesamtwerk am Ende aussieht, wird sich erst im Verlauf des Malprozesses herauskristallisieren. Seit 1997 gehört ihre große Leidenschaft der freien Malerei. „Mir macht es Spaß, das Leben in Form und Farbe auszudrücken.“ Zu ihren künstlerischen Aktivitäten gehört auch das Entwerfen und Erstellen von Wandmalereien und Fresken sowie die Gestaltung von großflächigen Glasfronten. Elke Wenz: Mit ihren einfühlsamen Geschichten über Freundschaften bezaubert die Autorin kleine und große Leser. Vor vielen Jahren begann sie Geschichten zu schreiben, zu illustrieren und diese zu verschenken. Da die Erlebnisse von Mäuschen, Raben, Igeln, Schutzengeln, Zauberer und vielen anderen gut ankamen, fing sie an diese in einem Buch zusammenzufassen. Eine Auswahl ihrer Bilder von „Ein Schweinchen im Glück“ ist an ihrem Stand zu sehen, ebenso wie ein Musterexemplar zum Reinschnuppern. Dazu bietet sie schillernde und glitzernde Armbändchen an, die sie nebenbei anfertigt und bei ihren Freundinnen sehr beliebt sind. Über die Ausstellung äußert sie sich durchweg positiv: „Ob ich etwas verkaufe ist egal, hier lerne ich nette Leute kennen und komme ins Gespräch.“ |
Roland Rupp: Schon in jungen Jahren weckte die Fotografie sein Interesse, seit seiner Pensionierung als Postbeamter widmet er sich seinem Hobby noch intensiver. Sein Spektrum umfasst überwiegend Makroaufnahmen sowie Landschaftsbilder und mit seinen Aufnahmen hat er schon einige Preise gewonnen. Interessante Motive findet er reichlich auf seinen Wanderungen und Urlaubsreisen. So zeigt er u.a. eine Echse oder einen Schwarzschwan hautnah oder beeindruckende Aufnahmen einer Schiffsreise, die über die Ostsee ins Baltikum führte. Die Lichtverhältnisse der Reisebilder aus Irland, wo sich das Wetter in kürzester Zeit änderte, bringen ihn noch heute ins Schwärmen. Mit seiner Digital-Spiegelreflexkamera gelingen ihm sogar vom fahrenden Bus heraus gestochen scharfe Aufnahmen. Auf der Suche nach guten Motiven ist seine Kamera stets mit dabei und er hofft: „Auf gutes Licht und Wetter!“ Heike Seidl: Sie nutzt die Ausstellung und kreiert Tannenbäume aus Patchwork. Genäht hat sie schon früher, zum Patchwork kam sie mit der Geburt des ersten Enkels, für den sie eine Krabbeldecke fertigte. Das machte ihr so viel Spaß, dass sie mehr über dieses Hobby wissen wollte und viele Kurse besuchte. Die Fertigung ist vom Topflappen über Tischsets, von Wandbildern bis zur großen Tagesdecke fast immer gleich, die Kreativität dagegen grenzenlos. Sie geht mit ihren Arbeiten „schwanger“, wie sie schmunzelnd bekennt und am Afrika-Quilt erläutert. Fast ein Jahr lang hat sie die passenden Stoffe gesucht, um ihren Traum zu verwirklichen, montags das Material sortiert, dienstags fast die komplette Nacht durch genäht und mittwochs alles fertiggestellt - das Resultat ist faszinierend. Ihr Resümee: „Wer einmal vom Patchworkvirus infiziert wurde, kommt nicht mehr davon los.“ |
Joachim Deubler: Erst seit wenigen Jahren beschäftigt sich der Mathematiker mit verschiedenen Themen der Kunst. Seine Kenntnisse hat er sich sowohl autodidaktisch als auch durch den Besuch von Kursen angeeignet. Peu á peu kam er zur Malerei, begann sich Stunden vom Alltag herauszuschneiden. Zunächst zeichnerisch mit Bleistift und Pastell hat er inzwischen den Einstieg in die Ölmalerei gefunden. Darüber hinaus gestaltet er Skulpturen in Speckstein. Besonders stolz ist er auf einen Elefant, der zu Hause bei seinen Eltern steht. Arbeitstechnisch wird das relativ weiche Material zunächst mit einer Eisensäge in Form gebracht, danach mit einer Holzraspel bearbeitet und anschließend mit Schmirgelpapier oder Stahlwolle und zum Abschluss nass nachgeschliffen. Michael Keller: Der ehemalige Kriminalbeamte entdeckte im Ruhestand sein Interesse für die Aquarellmalerei und nimmt erstmals an einer Ausstellung teil. Er präsentiert Arbeiten, die während seiner Teilnahme an VHS-Kurse entstanden sind, dekorativ sie auf einem weißen „Bilderbaum“ in der Hoffnung, dass dieser Baum noch weitere „Früchte“ tragen wird. Anders verhält es sich mit dem Fotografieren, ein Hobby das er bereits seit seiner Jugendzeit in den 60er Jahren ausübt. Hier interessiert ihn besonders die Natur- und Landschaftsfotografie sowie Motive von Pflanzen und Tieren im heimischen Garten. Seinen Ausstellungsschwerpunkt legt er auf den Ort Dilsberg sowie maritime Impressionen von Nord- und Ostsee. Seine Kollegen die ihn am Stand besuchten stellten anerkennend fest: „Wir wussten gar nicht, dass er so malen kann.“ |
Adelheid Kellerer: In Oberschlesien wurde sie 1942 geboren, verbrachte ihre Jugend in Würzburg und lebt seit 35 Jahren in Neckargemünd. Handwerkliches Arbeiten interessierte sie schon früh und 1989 entdeckte sie die Tiffany-Kunst. Auf VHS-Kursen erlernte sie die Grundtechnik, war von der vielfältigen Arbeit total begeistert und das ist bis heute so geblieben. Sie entwirft eigene Modelle und die Ideen gehen ihr nicht aus. Seit ca. 20 Jahren stellt sie ihre Arbeiten auf Kunsthandwerkermärkten aus. Regina Schulz: Angeregt durch Reisen spiegeln die Motive ihre Vorstellung von Menschen, Städte und deren Architektur. In den 90er Jahren begann sie mit Aquarellfarben, später wurde sie auf ihren Reisen nach Lateinamerika mit anderen Farben konfrontiert, was für ihre Malerei neue Motive ergab. Nach Workshops und Kursen wandte sie sich der Acrylmalerei zu, mit Fokus auf Menschen, Landschaften und Gebäude. Während die Menschen in der für ihr Land typischen und farbintensiven Kleidung realitätsnah sind, malt sie Gebäude und Landschaften nicht naturgetreu. So ist zum Beispiel Wasser nicht immer blau und Bäume nicht zwingend grün. Die Kunst des Reduzierens und der Weg vom Realismus zur Abstraktion spielen in ihren Werken eine bedeutende Rolle. |
Text: boe Bilder: bz © www.dilsberg.de 04.11.2015 |
- Zugriffe: 494