Obst- und Gartenbauverein auf Neckarfahrt und Weingut |
18. Oktober 2024 |
Gute Stimmung beim Ausflug des Dilsberger Obst-undGartenbauvereins |
Der Vorstand des Obst- und Gartenbauvereines (OGV) Dilsberg hatte wieder einmal zu einem Ausflug eingeladen. Ziel sollten eine Hafenrundfahrt in Mannheim und ein Besuch der Pfalz sein. Nachdem zunächst nicht klar war, ob es genügende Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben wird, haben sich am Schluss doch genügend Dilsbergerinnen und Dilsberger entschlossen, sich mit alten Freunden und Bekannten auf den Weg zu machen. |
Der Vorsitzende des OGV, Karl-Heinz Streib gab sich an der letzten Zusteige-Station Dilsbergerhof dann zufrieden, dass er alle registrierten Schafe im Pferch, also im Bus hatte. Er begrüßte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und natürlich ganz besonders den vielen bereits bekannten Busfahrer Gerhard Reinhard. Dann ging es mit „Karlheinzens“ aufmunternden Reim in den Tag: |
„Was du heute kannst besorgen, schiebe ganz entspannt auf Morgen, denn was du heute kannst erleben, kann dir Morgen keiner geben!“ |
Die Stimmung war nun trotz des trüben Wetters bestens. |
Als der Bus die Teilnehmer am Neckarufer in Mannheim entließ, zog die Herde gemeinsam zu nächstgelegenen Schiff, doch das stellte sich als das stillgelegte Museumsschiff des Technikmuseums heraus. So ging es am Ufer zurück, zu einem kleineren Boot, dessen vierköpfige Mannschaft die Ausflügler schon erwartet hatte. Hier teilten sich die Alten und die nicht ganz so Alten auf: Die einen genossen den gewärmten Innenraum in dem es auch etwas zu trinken gab. Die anderen begaben sich an Deck, um sich den kühlen Wind um die Nase wehen zu lassen, bis der Regen sie auch von dort verscheuchte. |
Das Schiff fuhr zunächst neckarabwärts, also die letzten Kilometer der insgesamt 160 schiffbaren Kilometer des Neckars, auf denen 27 Schleusen passiert werden müssen um die 160 Höhenmeter zwischen Plochingen und Mannheim zu überwinden. |
Der Kapitän des Schiffes gab während der Fahrt Erläuterungen. Zuerst passierte das Schiff eine große Fabrik, in der Grundstoffe für die Schokoladenindustrie hergestellt werden und eine Schrott-Verladestelle. Rechts lag die Friesenheimer Insel, die durch den Abraum beim Kanalbau entstanden ist. Dann kam – von den vielen Besuchern unbemerkt – die Stelle, an der sich „die alte Schwabensau“ (so das Badnerlied), also der Neckar in den Rhein stürzt. |
Der Kapitän steuerte zunächst nach links, also rheinaufwärts. Östlich, der 1,2 km lange Containerhafen, an dem im letzten Jahr 74 000 Containereinheiten verladen worden sind. Ein Containerschiff benötigt dann 30 Stunden Fahrzeit bis Rotterdam. Die Fahrt zurück nach Mannheim, also gegen die Strömung, dauert dann 50 Stunden. |
Westlich des Schiffes lagen schon die Kais der BASF. Als das Schiff schließlich die Rhein-Neckar-Galerie, das große Ludwigshafener Einkaufszentrum erreicht hatte, kehrte der Kapitän um. Es ging nun rheinabwärts, kilometerlang am BASF-Gelände vorbei. Die BASF ist die weltgrößte Chemiefabrik mit 32 000 Beschäftigten. Auf dem Fabrikgelände befinden sich 100 km Straßen und 200 km Schienen. Die Beschäftigten werden mit werksinternen Bussen zu ihrer jeweiligen Arbeitsstelle gebracht. |
Kurz vor der nördlichen Autobahnbrücke passierte das Schiff noch den Ölhafen der BASF. Dort werden jährlich 2,5 Millionen Tonnen Erdöl angeliefert, die benötigt werden, um die Chemieanlagen zu betreiben. Diese Menge – so der Kapitän- würde ausreichen, um 2 Millionen Haushalte zu versorgen. |
Auf dem Rückweg bog das Schiff dann in die Seitenkanäle des Hafens ab. Hier passierte es auf der westlichen Seite unter anderem die ehemalige Hafenmühle und das Getreidelagerhaus, in dem jährlich 150 000 Tonnen Getreide zwischengelagert werden. Auf der östlichen Seite gab es neben kleineren Lager- und Industriegebäuden auch gläserne Häuser mit Nobelwohnungen und dazugehörigem Bootshafen. |
Nach einer Schleusung um ein bis zwei Meter erreichte das Schiff nach zwei Stunden wieder den Neckar und die Anlagestelle an der Kurpfalzbrücke. Der Busfahrer wartete schon am Ufer. |
Das nächste Ziel war das Weingut Marienhof in Flemlingen. In dem großzügig und modern gestalteten Anwesen, das trotz aller Modernität pfälzer Flair ausstrahlt, bekam die Reisegruppe einen eigenen Raum. Die Speisekarte ließ keinen Zweifel daran, in welchem Bundesland man angekommen war: Da gab es Leberknödel, Saumagen und pfälzer Bratwürste oder auch Schweinbäckchen. |
Und natürlich stellten sich auch die härtesten Biertrinker um: Weinschorle aus dem Dubbeglas war angesagt. In dieser entspannten Runde wurde manch neue Bekanntschaft gemacht oder es wurden alte Bekanntschaften aufgefrischt. |
Nachdem alle ihr Mahl mit Dessert, Kaffee oder einem Digestif beendet hatten, ging es wieder zum Bus, der sich dann weitgehend als Schlafwagen erwies. Entgegen der ursprünglichen Planung, den Ausflugsteilnehmern/-teilnehmerinnen in Bad Dürkheim freien Lauf zu lassen, lud der Obst- und Gartenbauverein zur Weinprobe imWeingut Kreuzhof, bei Famile Becker-Herbel in Freinsheim ein. Dort stellte der Hausherr seinen Besucher/innen sein Weingut vor und kommentierte die servierten Weinproben. |
Da es draußen schon langsam Nacht wurde und Regen fiel, beschloss der Vereinsvorstand das Angebot der Familie Becker-Herbel anzunehmen und dort noch einen Abendimbiss einzunehmen, bestehend aus Hausmacher Wurst, Handkäse und anderen pfälzer Leckereien. Dabei wurde dann noch manche Flasche Hauswein geleert, was den einen oder die andere wieder in Stimmung brachte. |
Die Zeit, zu der der Ausflug eigentlich enden sollte, war schon lange vorbei, als Karlheinz Streib zur Rückfahrt mahnte. Gerhard Reinhard schaukelte mit seinem ruhigen Fahrstil dann manchen in einen vorabendlichen Schlaf, aus dem er an seiner Dilsberger Haltestelle jäh erweckt wurde. |
Alle Ausflugsteilnehmer/innen dankten dem Vereinsvortand für die Organisation des gelungenen Ausflugs und dem Busfahrer für seine ruhige und umsichtige Fahrweise. |
Und manch einer oder eine fragte sich im Stillen: Wann ist der nächste Ausflug? |
Text: Walter Berroth Bilder: Roland Rupp 22.10.2024 |
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