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Der eine geht, der andere kommt

Bericht von der Sitzung des Ortschaftsrates Dilsberg
am 17. Oktober 2022
     
Bei der Sitzung des Ortschaftsrates am 17. Oktober stand die Verabschiedung des scheidenden Ortsvorstehers Streib im Vordergrund. Um möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen, fand die Sitzung in der Graf-von-Lauffen-Halle statt. Neben dem scheidenden Ortsvorsteher Streib und seiner Gattin nahmen auch der Bürgermeister, Ortsvorsteher Bergsträsser, zehn Gemeinderäte/rätinnen, Pfarrerin Deichl, Pfarrer Streit und diverse Vereinsvertreter an der Sitzung teil.
  
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Für den neuen Ortsvorsteher Andreas Erles, der bereits zum 1. Oktober sein Amt angetreten hat, war es die erste Sitzung. Er stellte bei seiner Begrüßung anlässlich der knapp 100 anwesenden Bürgerinnen und Bürger fest, dass die Kommunalpolitik offensichtlich doch auf Interesse der Bewohner/innen Dilsbergs stoße. Gleichzeitig bat er um Nachsicht, wenn in der ersten, von ihm geleiteten Sitzung, nicht alles so reibungslos funktioniere wie gewohnt.
  
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Nun stand die offizielle Verabschiedung des bisherigen Ortsvorstehers Streib an, die sich im ersten Teil der Sitzung lediglich in einem formellen Akt erschöpfte: Bürgermeister Volk übergab die Entlassungsurkunde an Karlheinz Streib. Dieser dankte den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern, die mit ihrer Anwesenheit offensichtlich ihre Wertschätzung ihm gegenüber ausdrückten.
  
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Aber auch der vom Gemeinderat einstimmig gewählte und anschließend verpflichtete neue Ortsvorsteher Andreas Erles musste noch formal eingesetzt werden, indem ihm der Bürgermeister die Ernennungsurkunde zum Ortsvorsteher und Ehrenbeamten überreichte.
  
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Dieser bedankte sich für die offene Aufnahme und das ihm entgegengebrachte Vertrauen und sicherte zu, die Beschlüsse des Ortschaftsrats stets gegenüber der Stadt und anderen zu vertreten.

Den beiden auf der Sitzung zu behandelnden Bauanträgen am Alten Hofweg des Dilsbergerhofes, die nach § 34 Bundesbaugesetz (Einfügung in die Umgebungsbebauung) zu beurteilen waren, wurde einstimmig zugestimmt.

Nachdem Ortschaftsrat Ohlhauser noch angemahnt hatte, in der oberen Straße ein Hinweisschild auf den Weg zur Burg anzubringen, damit die Besucher nicht durch die Seitenstraßen und -wege irrten, ging es zur ausführlichen Verabschiedung des scheidenden Ortsvorstehers.
  
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Als erster ehrte Bürgermeister Volk Karlheinz Streib, den er als politisch, amtlich und menschlich wertzuschätzende Person kennengelernt habe. Er habe es in den 28 Jahren als Ortschaftsrat, drei Jahren als Ortsvorsteher und 18 Jahren als Gemeinderat geschafft, einen Ausgleich zwischen den z.T. unterschiedlichen Interessen der Bürgerinnen und Bürger, der Stadt und des Ortsteiles herbeizuführen. Er habe alle positiven Seiten eines guten deutschen Beamten repräsentiert. Darüber hinaus wertete er Streibs Tätigkeit in vielen Vereinen als Zeichen einer tiefen Heimatverbundenheit. Es hätte wohl auf dem Dilsberg kein Fest ohne Anwesenheit des Ortsvorstehers gegeben. Volk betonte, dass Streibs Ausscheiden nicht nur legitim sondern nach solch langer Zeit ehrenamtlicher Tätigkeit auch verständlich sei. Er dankte direkt Frau Conny Streib, ohne deren enormen Einsatz und Unterstützung ihr Mann diese vielen von ihm wahrgenommenen Aufgaben nicht hätte erfüllen können. Volks Rede endete mit einer Erwartung: „Wir gehen davon aus, dass Du weiterhin mit Rat und Hilfe uns zur Verfügung stehst.“

Nach Abschluss der Rede erhoben sich die Bürger zu anhaltendem Beifall.

Für den Ortschaftsrat sprach die stellvertretende Ortsvorsteherin Monika Nohe-Weinert, die als Assistenten den ehemaligen Ortsvorsteher Bernhard Hoffmann und dessen Stellvertreter Walter Berroth mit eingespannt hatte. Ihre Feststellung: Hochgerechnet 840 Stunden, das sind 50400 Minuten hat der Scheidende alleine im Ortschaftsrat zugebracht.
  
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Bewundernd stellten die drei fest, dass Streibs große Zuverlässigkeit, seine konstruktiven Beiträge aber auch sein respektvoller und ehrlicher Umgang mit den Mitgliedern des Ortschaftsrates zu einer letztendlich harmonischen Zusammenarbeit in diesem Gremium geführt habe. Nicht zuletzt aufgrund seiner großen Vereinserfahrung (z. B. 31 Jahre Jugendtrainer beim FC Dilsberg) habe er immer einen Ausgleich zwischen unterschiedlichen Interessen der Vereine und Gruppierungen finden können.

Die den ehemaligen und den aktuellen Rat Repräsentierenden erlaubten sich aber auch kleine Spitzen im Rahmen ihrer Laudatio: Sie erwähnten Streibs Fähigkeit, seine Position jeweils umfassend darzustellen ebenso wie seinen für ihn schwer, aber letztendlich erfolgreich gemeisterten Umgang mit dem Computer.

Nohe-Weinerts Fazit: „Menschen wie dich braucht ein Ort wie Dilsberg, um lebenswert zu sein, um Zusammenarbeit zu erleben. Menschen wie Du machen den Dilsberg zu etwas Besonderem und verleihen ihm so eine besondere Identität.“

Sie schloss mit den besten Wünschen für die Zukunft, die durch Freiheit von Verpflichtungen, Zuwendung zur Familie, Gelassenheit und viel Gesundheit gekennzeichnet sein soll. Sie formulierte aber auch Wünsche an den scheidenden Ortsvorsteher: Er möge sein großes Wissen und die Erfahrung weiterhin für den Dilsberg und seine Bevölkerung zur Verfügung stellen und das Ortsgeschehen kritisch begleiten. 
   
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Dann fuhr Ortschaftrat Maurer mit einem Fahrrad vor, auf dem eine alte Autobatterie montiert war. Das sollte das Symbol für das Abschiedsgeschenk der Ortschaftsräte/rätinnen sein: Ein Beitrag zu einem E-Bike.
  
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Für die Gemeinderatsfraktion der Freien Wählervereinigung dankte deren Vorsitzender, Jürgen Rehberger Karlheinz Streib für seine jahrzehntelange konstruktive Mitarbeit. Er stellte fest, dass dieser für die Fraktion immer erreichbar gewesen sei und sich weit über das übliche Maß hinaus engagiert habe. Er habe es geschafft, die Interessen Dilsbergs zu vertreten, ohne das Wohl der Gesamtstadt aus dem Auge zu verlieren. Seine Repräsentation bei Festen und anderen Veranstaltungen sei vorbildlich gewesen.

Rehberger dankte für die jahrelange Freundschaft und die offene Kommunikation.

Den neuen Ortsvorsteher beglückwünschte er zu seiner Wahl und wünschte ihm viel Empathie und Beharrlichkeit für die bevorstehende Aufgabe. Diese Wünsche verband er mit einem Angebot auf faire Zusammenarbeit mit seiner Fraktion.

Matthias Hornung sprach als Gemeinderatsmitglied aus Rainbach für die SPD-Fraktion. Er beschrieb Streibs großes Einfühlungsvermögen, indem er seine Erfahrungen mit seinem Auftreten auf einer Dilsberger Weihnachtsmeile schilderte: Kein Stand, kein Verein, kein auf ihn zukommender Bürger wurden von ihm ignoriert. Jedermann erhielt Zuspruch, Lob oder ein aufmunterndes Wort. Diese Haltung sei für ihn und andere vorbildlich. Streib habe sich große Verdienste für Dilsberg erworben. Er schloss mit einem Dank für das Engagement in Sachen Bauvorhaben Rainbach und die gute Zusammenarbeit im Gemeinderat.
 
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Einen besonderen Gag hatte sich Mückenlochs Ortsvorsteher Bergsträsser, ausgedacht: Er übergab als Dank für die jahrelange gute Zusammenarbeit der Ortsvorsteher einen Kanister mit Apfelsaft aus rein biologischen Äpfeln Mückenlocher Streuobstwiesen und wünschte Streib ein entschleunigtes Leben. Mit der formulierten Hoffnung auf eine zukünftige gute Zusammenarbeit mit dem neuen Ortsvorsteher erhielt auch dieser den besagten gesunden Trunk.

Die beiden Kirchen waren in dieser Veranstaltung durch Frau Pfarrerin Deichl und Herrn Pfarrer Streit vertreten. Beide dankten Streib dafür, dass sie bei ihm, wenn sie Belange der Kirchengemeinde oder der Pfarrgemeinde vortrugen, stets ein offenes Ohr fanden. Er habe nicht nur Verständnis für die Belange gezeigt, sondern sich auch aktiv eingebracht, wenn es sein musste. Sie überreichten ihm einen alten Bau-Schutzhelm der den Beitrag zu einem noch zu erwerbende Fahrradhelm symbolisierte.

Sowohl dem scheidenden als auch dem neuen Ortsvorsteher erteilten sie den Segen.
   
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Reinhard Greulich dankte stellvertretend für alle Dilsberger Vereine für die erlebte offene und verlässliche Zusammenarbeit zwischen dem Ortsvorsteher und den Vereinen. Streib habe immer konstruktiv nach Möglichkeiten gesucht, die Vereine in ihrer Arbeit zu unterstützen. Dem neuen Ortsvorsteher wünschte Greulich gutes Gelingen.

Nach einem kurzen Zwischenspiel der Trachtenkappelle Dilsberg ergriff abschließend Karlheinz Streib das Wort:

Er dankte für die vielen ergreifenden Worte, die die Vorredner für ihn gefunden hätten. Ein besonderer Dank galt seiner Frau, die aufgrund seiner politischen und der Vereinstätigkeit die beiden Söhne überwiegend alleine aufgezogen und ihn auch noch bei der Wahrnehmung seiner Ehrenämter unterstützt habe. Sein Dank galt auch den Mitgliedern des Ortschaftsrates für die gute Zusammenarbeit, die – bei allen gegensätzlichen Meinungen – immer eher in familiärer Form als in der einer politischen Auseinandersetzung stattgefunden habe.

Er bedauerte es sehr, dass eines seiner politischen Ziele, der Neubau des Feuerwehrhauses in seiner Amtszeit nicht mehr erreicht werden konnte. Dankbar zeigte er sich für das, was sonst in seiner Amtszeit geschaffen werden konnte, vergaß aber auch nicht aufzuzählen, was nach seiner Überzeugung in Dilsberg noch erledigt werden muss.
   
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Er schloss eine Rede mit den besten Wünschen für die weitere Arbeit des Ortschaftsrates und natürlich auch für seinen Nachfolger.

Alle Anwesenden erhoben sich um dem scheidenden Ortsvorsteher mit langanhaltendem Applaus Dank für seine jahrzehntelange kommunalpolitische Tätigkeit auszusprechen.
  
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Der Musikverein leitete dann über zu einem gemütlichen Teil mit einem kleinen Imbiss, organisiert von der Freiwilligen Feuerwehr Dilsberg.
 
Text: Walter Berroth
Bilder: Sandra Rupp
Anm. red/mbue
19.10.2022
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