Dilsberger Weihnachtsgottesdienst „Open-Air“ unterwegs
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24. Dezember 2022 |
An vier Stationen feierten die Dilsberger in diesem Jahr ihren Weihnachtsgottesdienst.
Weihnachten in Dilsberg – dazu gehört immer auch das Singen im Freien mit dem Musikverein „Trachtenkapelle Dilsberg“. Eine Erweiterung erfuhr die beliebte Dilsberger Tradition des Zusammenkommens in diesem Jahr: Die evangelische Kirche Dilsberg hatte zum gemeinschaftlichen Gottesdienst am 24. Dezember unter freiem Himmel eingeladen. |
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Gemeinsam mit der „Trachtenkapelle Dilsberg“, die unter der Leitung von Walter Nußko spielte, begingen Pfarrerin Michaela Deichl und die Dilsberger samt Gästen an vier verschiedenen Plätzen im Ort den Weihnachtsgottesdienst. Die Idee von Pfarrerin Michaela Deichl fand großen Zuspruch: Etwa 600 Dilsberger und Gäste kamen zu den kleinen Open-Air-Gottesdiensten in der Bergfeste, an der Grundschule Dilsberg-Mückenloch, am ehemaligen Gasthaus „Rainbach“ und im Dilsbergerhof zusammen. |
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Auf dem Dorfplatz in der Feste ging es los. Mit „Tochter Zion“ gab die Musikkapelle den Auftakt zum Gottesdienst und freute sich über die singfreudige Weihnachtsgemeinde, die sofort engagiert einstimmte. Viele Bewohner verfolgten von ihrer Haustür aus das Geschehen mit und freuten sich, dass dieser Gottesdienst auf diese Weise zu ihnen kam. |
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In ihrer Begrüßung wies Pfarrerin Michaela Deichl auf die Worte „Fürchte dich nicht. Folge dem Stern“ hin, die auf den ausgeteilten Bändchen und Buchzeichen zu finden waren. Um Furcht und den Stern ging es schließlich in ihrer Predigt, in der sie die Gemeinde einlud, die Blickrichtung zu ändern. |
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Denn um dem Stern nach Bethlehem folgen zu können, müsse man nach oben schauen. Kriege, Energiesorgen und Preisanstiege ließen aktuell in vielen Menschen jedoch Furcht und dunkle Gedanken aufkommen. |
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Pfarrerin Michaela Deichl bestärkte die Gemeinde darin, auf das zu schauen, was gut und hell im eigenen Leben ist. Dieser Blick lohne sich und kann Kraft geben, um mutig und vertrauensvoll weiterzugehen. |
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Weit über Berg und Tal erklangen „O, Du Fröhliche“ und „Stille Nacht“ stimmungsvoll von der Musikkapelle gespielt und herzhaft aus aller Mund gesungen. Das Verteilen von Weihnachtswünschen in Form von Umarmungen und persönlichen Grüßen tat sichtlich gut. So manches Sektglas wurde zum Anstoßen hervorgeholt und viele verweilten zum Plausch mit Freunden und Nachbarn. |
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Für die Musiker und das Team um Michaela Deichl ging es indessen weiter zum Pausenhof der Grundschule im Neuhof. Auch hier kamen zahlreiche Anwohner und ihre Familien zum Gottesdienst. |
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„Der Stern lädt uns ein, auf das zu schauen, […] was uns zum Lächeln bringt und unser Herz wärmt. Das können Menschen sein, die zu uns gehören, ein Platz in der Natur oder eine ganz bestimmte Musik.“, führte Pfarrerin Michaela Deichl aus. |
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„Es ist so schön, dabei zu sein.“, berichtete eine Besucherin gerührt. „Sich nochmal zu sehen, bevor es in die Familienfestivitäten geht, tut einfach gut.“, dankte ein anderer Besucher. |
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„Es gibt immer Grund zu hoffen, dies ist die tiefste und stärkste Botschaft von Weihnachten.“, erinnerte Pfarrerin Deichl und gab der Gemeinde ihre hoffnungsvollen Worte mit auf den Weg. |
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Dankbar über diese Gelegenheit des etwas anderen Gottesdienstes waren auch die, die es in die Kirche sonst nicht schafften. Und das Umarmungen gut tun, das ist längst kein Geheimnis mehr. |
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Auch bot der freie Himmel weit mehr Menschen die Chance daran teilzuhaben, als es in der Kirche möglich gewesen wäre. |
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Weiter ging es zur dritten Station: Am Neckar versammelten sich Anwohner der Rainbach mit Freunden und Familien vor dem ehemaligen Gasthaus. |
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Walter Nußko dirigierte schwungvoll und präzise die Musiker, die auf dem Parkplatz Aufstellung genommen hatten und sich von den anreisenden Regentropfen nicht irritieren ließen. |
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„Heute führt uns der Stern nach Bethlehem.“ hieß es auch hier. |
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Es sei der Ort, so Pfarrerin Michaela Deichl, „an dem wir Licht finden können und Hoffnung und noch viel mehr. Hier haben sich Himmel und Erde berührt.“ |
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Mit Umarmungen und Händedruck überbrachten Nachbarn, Freunde und Familien sich auch hier im Anschluss an den Gottesdienst einander herzliche Weihnachtswünsche. |
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Nächste und letzte Station war der Friedhofsparkplatz im Dilsbergerhof. Der Parkplatz füllte sich schnell und mit dem Regenschirm zur Hand verfolgten die Menschen freudig den Weihnachtsgottesdienst. |
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Ein etwas geschütztes Plätzchen vor dem Regen fand die Trachtenkapelle unter einem Baum und stimmte in die Weihnachtslieder ein, die auch hier ohne Zögern aus vollem Herzen mitgesungen wurden. |
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Das Lesen der Fürbitten übernahmen an den verschiedenen Stationen jeweils Kirchenälteste, Claudia Rittmüller in diesem Fall für den Dilsbergerhof. Mit den Worten „So kann es in unseren Herzen Weihnachten werden!“ schloss Pfarrerin Deichl ihre Predigt. |
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Pfarrerin Deichl dankte der Trachtenkapelle Dilsberg für die musikalische Gestaltung und allen Mitwirkenden für ihrer Unterstützung. |
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Die Dilsberger Gemeinschaft – glücklich über diese Form weihnachtlicher Begegnung – genoss an allen Stationen diese besonderen Momente. Es waren jene, die Pfarrerin Michaela Deichl als Lichtblicke und Sternenglitzer bezeichnet hatte, als „[…] Geschenke Gottes. Weihnachtsgeschenke. Lichtgeschenke“. |
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Im Dilsbergerhof schenkte Ortsvorsteher Andreas Erles im Anschluss Glühwein zum Aufwärmen aus, seine Frau Alexandra Erles hielt für die Kinder eine kleine Überraschung bereit. |
Die Spenden aus der Kollekte und dem Glühweinausschank teilten sich evangelische Kirche und Musikverein. So gelang der erste Dilsberger Weihnachtsgottesdienst unter freiem Himmel. Einmal mehr wurde deutlich, welch gemeinschaftliches Miteinander hier gelebt wird. |
Text: Manuela Büch Bilder: Burkhard Zantopp 25.12.2022 |
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